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Der Mallerfeldzug war eine von Alexander dem Grossen im Rahmen seines Indienfeldzugs von etwa November 326 v Chr bis Februar 325 v Chr durchgefuhrte Militaroperation gegen den Stamm der Maller altindisch Malava der am Zusammenfluss des Hydaspes Hydraotes und Akesines im heutigen Punjab siedelte Der Makedonenkonig eroberte mehrere Stadte der Maller und wurde im Verlauf des Feldzugs durch einen Pfeilschuss lebensgefahrlich verletzt konnte aber wieder geheilt werden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Quellen 4 Literatur 5 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenNachdem Alexander der Grosse in seiner letzten grossen Feldschlacht den indischen Konig Poros etwa im Mai 326 v Chr am Hydaspes geschlagen hatte wurde er im Verlauf seines weiteren Vormarsches durch Indien nach Osten von seinem erschopften Heer beim Erreichen des Hyphasis heute Beas zur Umkehr gezwungen Den Ruckweg wahlte er sudwarts in Richtung des Indischen Ozeans Zur Erreichung dieses Ziels segelte seine Flotte zunachst im November 326 v Chr den Hydaspes stromabwarts bis zu dessen Einmundung in den Akesines wahrend der Hauptteil seiner Armee unter der Fuhrung der bewahrten Feldherren Hephaistion und Krateros entlang des linken und rechten Ufers des Hydaspes zog und die Flotte begleitete Viele Schiffe wurden bei der Einfahrt in den Akesines durch Stromschnellen beschadigt Hier schlug Alexander ein Lager auf um von dieser Stelle aus den Feldzug gegen den kriegerischen Stamm der Maller vorzubereiten 1 Verlauf Bearbeiten nbsp Alexanders Indienfeldzuge mit dem Mallerfeldzug am Einfluss des Hydaspes und Hydraotes in den AkesinesDer Makedonenkonig entschloss sich zu einem schnellen Vormarsch gegen die Maller die als einer der starksten indischen Stamme galten und keinem Konig unterstanden damit sie sich nicht zuvor mit dem kriegerisch ebenfalls starken Nachbarvolk der Oxydraker zusammenschliessen konnten Vor seinem Aufbruch zum Feldzug wies er seinen Feldherrn Ptolemaios den spateren agyptischen Konig an vorlaufig drei Tage lang mit einer Truppeneinheit am Akesines zuruckzubleiben um die Rucklinie zu decken und etwa zum Akesines fliehenden Mallern den Weg zu versperren Ferner sollte Hephaistion mit einem Teil des Landheers entlang des Akesines vorauseilen um auch flussabwarts fluchtige Maller am Weitermarsch zu hindern Nearchos erhielt den Auftrag mit der Flotte bis zum Zusammenfluss des Hydraotes und Akesines zu segeln und dort sein neues Standlager zu errichten 2 Alexander selbst ritt mit einem Kavalleriekontingent durch schwer passierbares Wustengebiet und erreichte auf diesem unerwarteten Weg rasch das Territorium die Maller was diese uberraschte 3 Seine Truppen konnten einige feste Platze der Maller erobern Ihre Hauptstadt die der britische Althistoriker Robin Lane Fox mit dem am Ostufer des Hydraotes gelegenen Multan identifiziert 4 gaben die Maller kampflos auf 5 Ihre Truppen die laut dem Alexanderhistoriker Arrian angeblich 50 000 Mann stark gewesen seien zogen sich an ein Steilufer des Hydraotes zuruck Alexander verfolgte sie mit seiner Reiterei sah sie dann am gegenuberliegenden Flussufer und ritt mit seinen Soldaten durch eine Furt gegen die Feinde an Seine Kavallerie reichte nicht aus um den Kampf mit der konzentrierten Heeresmacht der Maller aufzunehmen Daher musste er in einer Verteidigungsstellung auf die Ankunft der Infanterie warten ehe er offensiv gegen die feindliche Streitmacht vorgehen konnte Die Maller zogen sich in die nachstgelegene feste Stadt zuruck und wurden dort von den Truppen des Makedonenkonigs eingeschlossen 6 Alexander gonnte seinen erschopften Soldaten fur den Rest des Tages eine Pause und fuhrte am folgenden Tag beim Angriff auf die Stadt einen Teil des Heers an wahrend Perdikkas ein zweites Kontingent kommandierte Bald konnte Alexander in die Stadt eindringen 7 Viele Krieger der Maller hatten sich unterdessen wahrend des Sturms der Stadt in die Zitadelle zuruckgezogen Alexander liess Leitern herbeibringen lehnte eine von ihnen selbst gegen die Burgmauer und stieg als Erster unter dem Schutz seines Schildes hinauf Ihm folgten die Leibgardisten Peukestas und Leonnatos sowie Habreas Der Konig gelangte auf die Mauerkrone und hieb die nachststehenden Maller hinunter als die Leiter unter dem Gewicht seiner nachdrangenden Soldaten zusammenbrach Von ihnen abgeschnitten stand er nun mit seinen wenigen Getreuen allein auf der Mauer und sprang in den Burghof hinab um den feindlichen Geschossen zu entgehen Mit dem Rucken zur Mauer erwehrte er sich im Nahkampf mit seinem Schwert und durch Schleudern von Steinen den ansturmenden Feinden Seine drei Leibgardisten waren mittlerweile ebenfalls zu ihm in den Burghof hinabgesprungen und fochten an seiner Seite Da traf ein Pfeil den Konig durch den Harnisch hindurch in die Brust Dennoch kampfte er weiter bis er das Bewusstsein verlor 8 Peukestas deckte den schwer verwundeten Alexander mit einem Schild der angeblich aus dem Athene Tempel von Troja stammte Auch Leonnatos suchte den Konig zu schutzen Beide Leibgardisten wurden selbst verletzt Inzwischen rammten die noch ausserhalb der Zitadelle befindlichen Soldaten Alexanders Pflocke in deren Lehmmauer um sie beim Heraufklettern als Tritte zu benutzen wahrend andere schliesslich das Tor der Burg aufbrechen konnten und in Massen hineinstromten Im folgenden Kampf besetzten die Makedonen die Zitadelle Es kam zu einem Gemetzel an den Einwohnern bei dem nicht einmal Frauen und Kinder verschont wurden 9 Die Makedonen trugen Alexander auf seinem Schild fort Ein aus Kos stammender griechischer Arzt der laut Arrian Kritodemos laut dem Alexanderbiographen Quintus Curtius Rufus Kritobulos hiess entfernte den Pfeil aus der Brustwunde des schwerverletzten Konigs der infolge des dabei erlittenen Blutverlusts erneut ohnmachtig wurde 10 Bald ging in seiner Armee das Gerucht um dass Alexander gefallen sei und sie geriet in Besturzung Der Konig wurde unterdessen auf einem Schiff den Hydraotes flussab bis zu dessen Einmundung in den Akesines gerudert wo Nearchos mit der Flotte und Hephaistion mit dem Grossteil der Streitkrafte positioniert waren Etwa eine Woche nach seiner Verwundung traf Alexander auf dem Schiff beim Akesines ein Er lag an Deck und hob seine Hand zum Zeichen dass er am Leben war Das Heer jubelte und seine Freude steigerte sich noch als Alexander auf seinen Befehl hin ein Pferd gebracht wurde das er bestieg Doch wurde er dafur kritisiert dass er sich einer solchen Gefahr ausgesetzt hatte 11 Das Gerucht von Alexanders angeblichem Tod hatte sich bis Baktrien und Sogdien verbreitet und die dort siedelnden Griechen zu einer Erhebung veranlasst 12 Als die Maller von Alexanders Genesung erfuhren schickten sie ebenso wie die Oxydraker Gesandte um Alexander ihre Unterwerfung anzuzeigen Sie ubergaben wertvolle Geschenke und stellten ihm Geiseln die Alexander aber wieder zuruckschickte wahrend er die von den Gesandten mitgebrachten 500 Streitwagen behielt 13 Quellen BearbeitenArrian Anabasis 6 6 1 14 3 Quintus Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 4 15 6 1 Diodor Bibliothḗke historikḗ 17 98 1 99 4 Plutarch Alexander 63 2 13 Marcus Iunianus Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 9 3 13Literatur BearbeitenSiegfried Lauffer Alexander der Grosse 3 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1993 ISBN 3 423 04298 2 S 155 f Alexander Demandt Alexander der Grosse Leben und Legende C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59085 6 S 315 f Anmerkungen Bearbeiten Siegfried Lauffer Alexander der Grosse 1993 S 154 f Arrian Anabasis 6 5 6 6 13 1 Arrian Anabasis 6 6 1 ff Robin Lane Fox Alexander der Grosse 3 Auflage Klett Cotta Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94078 2 S 498 f Arrian Anabasis 6 8 4 Arrian Anabasis 6 8 4 7 Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 4 24 f der irrtumlicherweise Oxydraker statt Maller als Gegner nennt Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 9 4 Arrian Anabasis 6 8 7 9 1 Arrian Anabasis 6 9 3 10 2 Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 4 27 5 13 Diodor Bibliothḗke historikḗ 17 98 3 99 3 Plutarch Alexander 63 3 9 Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 9 5 12 Arrian Anabasis 6 10 1 11 1 Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 5 14 21 Diodor Bibliothḗke historikḗ 17 99 4 Plutarch Alexander 63 10 f Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 9 10 f Arrian Anabasis 6 11 1 f Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 5 23 30 Plutarch Alexander 63 11 ff Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 9 13 Arrian Anabasis 6 12 1 13 4 Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 5 19 9 5 29 6 1 Plutarch Alexander 63 11 Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 7 1 11 Diodor Bibliothḗke historikḗ 17 99 5 f Arrian Anabasis 6 14 1 ff Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 7 12 15 und 9 8 1 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mallerfeldzug amp oldid 235756875