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Dieser Artikel beschreibt die Art Malapterurus electricus zu der Familie Malapteruridae siehe Elektrische Welse Der Zitterwels oder auch Elektrischer Wels Malapterurus electricus ist ein Raubfisch aus der Familie der Elektrischen Welse Malapteruridae die mit derzeit 21 Arten 1 vertreten ist Der lateinische Artname electricus spielt auf die Fahigkeit des Fisches an seiner Beute und Fressfeinden empfindliche Stromstosse zu versetzen ZitterwelsZitterwels Malapterurus electricus SystematikKohorte OtomorphaUnterkohorte OstariophysiOrdnung Welsartige Siluriformes Familie Elektrische Welse Malapteruridae Gattung MalapterurusArt ZitterwelsWissenschaftlicher NameMalapterurus electricus Gmelin 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Habitat 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Systematik und Gefahrdung 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Wissenswertes 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Zitterwels kann eine maximale Korperlange von 122 cm bei einem Gewicht von 20 kg erreichen Sein schuppenloser Korper ist langlich bis zylindrisch und auf der Ruckenseite grau braunlich gefarbt Die Korperseiten sind fleischfarben und mit zahlreichen schwarzen Punkten besetzt die zum Schwanz hin zunehmend grosser werden Bauchseite Brust und Bauchflossen sind gelblich weiss oder rotlich die Schwanzflosse an der Basis dunkel dann orangegelb mit einem roten Rand Der Kopf ist leicht abgeflacht die Augen sind klein Unter dem Kopf sitzen sechs Barteln eine Ruckenflosse fehlt Brust Bauch und Schwanzflossen sind abgerundet Die Brustflossen werden von 8 oder 9 Flossenstrahlen getragen die Bauchflossen von 6 Flossenstrahlen Letztere sitzen ungefahr auf halbem Weg zwischen der Spitze der Schnauze und der Basis der Schwanzflosse Die Schwanzflosse hat 9 bis 10 Strahlen Flossenstacheln fehlen in allen Flossen Die Fettflosse ist niedrig und hat eine abgerundete Hinterkante 2 3 Die stromerzeugenden Muskeln Elektroplax befinden sich direkt unter der Haut und bedecken bis auf die Flossen und den Kopf den gesamten Korper 4 Die von den Zitterwelsen erzeugten Stromschlage paralysieren Beutefische haben jedoch keinen Einfluss auf die Funktion ihres eigenen Nervensystems und ihrer Muskulatur Die Ursache fur die Immunitat der Zitterwelse gegenuber elektrischen Stromen ist noch nicht erforscht 5 Die Stromstosse konnen jederzeit an jedem beliebigen Muskelpunkt erzeugt und abgegeben werden Sie erreichen eine Spannung von 350 bis 450 Volt 6 7 Verbreitung und Habitat BearbeitenDer Zitterwels ist in West und Zentralafrika beheimatet Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Stromgebiet des Senegal uber den Bandama den Niger den Tschadsee und das Stromgebiet des Nils aber nicht im Victoriasee bis zum Turkanasee 8 Er kommt vornehmlich in ufernahen Gewasserzonen vor wo er schnell bis langsam fliessende trube Habitate bevorzugt Er halt sich dort gern zwischen Felsen und ins Wasser reichenden Wurzeln auf 3 Lebensweise und Ernahrung BearbeitenUber die Fortpflanzungsweise ist wenig bekannt Der Zitterwels grabt flache bis zu 3 m lange Gruben in tonhaltige Uferbanke die 1 3 m tief im Wasser liegen und in die der Laich gelegt wird 3 Der Zitterwels ist nachtaktiv Die Hauptaktivitatszeit ist wenige Stunden nach Sonnenuntergang Der Zitterwels jagt vornehmlich kleinere Fische die er durch Anschleichen und anschliessenden Stromschlag uberrascht und als Ganzes verschluckt Er frisst jede Art von Fisch 3 7 Die Mannchen dieser Art weisen ein sehr ausgepragtes Territorialverhalten auf Jeglicher Artgenosse der an Korpergrosse und Gewicht dem Territoriumsbesitzer gleichkommt wird energisch auf Distanz gehalten sind die Abweisungsversuche erfolglos kommt es nicht selten zu Kommentkampfen bei denen Korper Barteln und auch Stromstosse eingesetzt werden Auch Beutefische die zu gross fur den Verzehr sind und selbst kleine Fische jagen artfremde Nahrungskonkurrenten werden durch Drohgebarden und kurze Elektroschocks vertrieben 3 7 Systematik und Gefahrdung BearbeitenIn der klassischen Systematik wird der Zitterwels in die Uberfamilie Siluroidea gestellt Nach molekularbiologischen Untersuchungen zahlt er innerhalb der Unterordnung der Siluroidei zur Big Africa Gruppe 3 Der Zitterwels wird im Allgemeinen als nicht gefahrdet eingestuft in Agypten hingegen besonders im Nildelta ist der Bestand durch Ubersalzung des Delta Brackwassers und durch Giftchemikalien Abgabe aus Industrieanlagen gefahrdet 9 Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenNoch heute ist die Art regional als Speisefisch beliebt Fur unerfahrene und unaufmerksame Fischer kann der Fangversuch des Zitterwelses aufgrund seiner elektrischen Fahigkeiten gesundheitsschadigende Folgen haben Des Weiteren stehen die Strommuskeln im Zentrum von Studien zum neuronalen Stoffwechsel des axonalen Transports und der Transmitterausschuttung innerhalb der Strommuskelzellen 3 Wissenswertes BearbeitenDie Art war bereits den Alten Agyptern bekannt Darstellungen des Zitterwelses sind bereits aus der Fruhzeit uberliefert aus dem Alten Reich stammen zahlreiche sehr detaillierte Reliefabbildungen Diese legen nahe dass den Agyptern die elektrische Fahigkeit des Zitterwelses offenbar bekannt war Fischer fingen die Tiere nur mit Palmfaserschnuren oder in Netzen und schlugen sie tot noch bevor sie den Fisch aus dem Wasser holten Der fruhagyptische Konig Narmer 1 Dynastie benutzte eine Zitterwels Darstellung als Namenszeichen 10 Literatur BearbeitenMaurice Burton Robert Burton International Wildlife Encyclopedia Marshall Cavendish 2002 ISBN 978 0 7614 7266 7 Hans Jochim Franke Handbuch der Welskunde Urania Verlag 1985 Richard Owen On the Anatomy of Vertebrates Vol I Fishes and Reptiles Nachdruck des 1 Bandes von Richard Owen On the Anatomy of Vertebrates Longmans Green and Co London 1866 Cambridge University Press 2011 ISBN 1 108 03825 5 Dietrich Sahrhage Fischfang und Fischkult im Alten Agypten Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 70 von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 1757 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitterwels Malapterurus electricus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zitterwels auf Fishbase org englisch Malapterurus electricus in der Animaldiversity Database englisch Malapterurus electricus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 2 Eingestellt von A Azeroual M Entsua Mensah A Getahun P Laleye J Kazembe 2010 Abgerufen am 6 Juni 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Malapteruridae auf Fishbase org englisch Maurice Burton Robert Burton International Wildlife Encyclopedia Marshall Cavendish 2002 ISBN 978 0 7614 7266 7 a b c d e f g Malapterurus electricus in der Animaldiversity Database Johnels A G 1956 On the origin of the electric organ in Malapterus electricus Q J Microsc Sci 97 455 464 Welzel G and Schuster S 2021 Efficient high voltage protection in the electric catfish J Exp Biol 224 jeb239855 Hans Jochim Franke Handbuch der Welskunde Urania Verlag 1985 a b c Richard Owen On the Anatomy of Vertebrates S 355 Zitterwels auf Fishbase org englisch Malapterurus electricus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 2 Eingestellt von A Azeroual M Entsua Mensah A Getahun P Laleye J Kazembe 2010 Abgerufen am 6 Juni 2013 Dietrich Sahrhage Fischfang und Fischkult im Alten Agypten S 69 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitterwels amp oldid 237415459