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Die Magendasseln oder Magenbremsen Gasterophilinae stellen eine Unterfamilie der Dasselfliegen Oestridae dar Die Larven der Tiere sind parasitisch und befallen wie die anderen Dasselfliegen vorwiegend Huftiere vor allem Pferde Sie entwickeln sich hauptsachlich im Magen ihrer Wirtstiere MagendasselnGasterophilus intestinalisSystematikOrdnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Fliegen Brachycera Teilordnung Deckelschlupfer Cyclorrhapha SchizophoraFamilie Dasselfliegen Oestridae Unterfamilie MagendasselnWissenschaftlicher NameGasterophilinaeGirschner 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Fortpflanzung 4 Entwicklungszyklus 5 Schadwirkung 6 Phylogenie Taxonomie Systematik 7 Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie ausgewachsenen Fliegen sind mittelgross und meist pelzig behaart Die Flugel sind sehr gut ausgebildet und die Tiere sind gute Flieger Im Flug geben sie einen markanten Brummton von sich der ihre potentiellen Wirte bereits stark verstort und Fluchtinstinkte auslost Die Mundwerkzeuge der Magendasseln sind zuruckgebildet und die Tiere nehmen als Adulte Ausgewachsene keine Nahrung zu sich Ihre Lebenszeit ist entsprechend mit einem bis sieben Tagen sehr kurz Vorkommen BearbeitenVon den Magendasseln sind etwa 25 Arten weltweit bekannt davon sind 10 in Europa anzutreffen Fortpflanzung BearbeitenDie begatteten Weibchen der Magendasseln fliegen ihre Opfer an und legen die Eier in das Fell und verkleben sie dort Die haufigste europaische Art die Pferdemagenbremse Gasterophilus intestinalis bevorzugt dabei den Brust und Bauchbereich oder die Beine andere Arten legen die Eier in Mundnahe und Gasterophilus pecorum wahlt auch Gegenstande in der Nahe der Pferde zur Eiablage Bei manchen Arten legt das Weibchen bis zu 5000 Eier die meisten Arten legen allerdings weniger Entwicklungszyklus Bearbeiten nbsp Larve der Magendassel des PferdesDie Larven schlupfen nach etwa einer Woche die Larven von Gasterophilus intestinalis erst nach Beruhrung mit dem Speichel des Wirtstieres Die Junglarven dringen dann in die Mundhohle ein und haken sich mit den Mundhaken in der Zunge oder der Wange fest Von hier wandern die Maden in den Schlund und setzen sich unter dem Kehldeckel fest Hier beginnen sie mit ihrer Blutmahlzeit in deren Verlauf sie zum Magen und zum Darm wandern und sich dort mit Hilfe von Dornenkranzen festhaken Eine charakteristische Eigenschaft der Larven dieses Stadiums sind hamoglobinhaltige Fettkorperzellen die durch den weissen Korper deutlich sichtbar sind Mit diesen sind die Larven in der Lage sehr effektiv Sauerstoff zu binden obwohl sie auch ganzlich ohne diesen auskommen Der Magen des befallenen Pferdes kann mehrere Hundert dieser Parasiten enthalten Die verpuppungsreifen Larven verlassen ihren Wirt durch den After und verpuppen sich im Boden Schadwirkung BearbeitenDie Magendasseln parasitieren fast ausschliesslich bei Unpaarhufern also bei Pferden Eseln oder Maultieren die Gattung Gyrostigma auch bei Nashornern Seltener kommen sie auch bei Hunden und auch beim Menschen vor und werden hier als Hautmaulwurf bezeichnet da sie sich unter der Haut entlangfressen Die Entwicklung wird in diesen Fehlwirten jedoch nicht abgeschlossen und die Larven gehen im zweiten Larvenstadium zugrunde Phylogenie Taxonomie Systematik BearbeitenDie Magendasseln galten lange Zeit als eigenstandige Familie heute hat sich die Einstufung als Unterfamilie der Familie Oestridae durchgesetzt Die Unterfamilie umfasst je nach taxonomischer Auffassung drei bis funf Gattungen Umstritten ist die Position zweier monotypischer nur aus einer Art bestehender Gattungen Ruttenia loxodontis Rodhain lebt in Hautbeulen Dasselbeulen Neocuterebra squamosa Grunberg in Taschen im Hautgewebe von Afrikanischen Elefanten Loxodonta africana 1 Beide sind basale Linien mit enger Verwandtschaft zu den Gasterophilinae in die sie von manchen Autoren mit einbezogen werden 2 Meist werden diese schlecht untersuchten Arten aber in jeweils eigenstandige Unterfamilien Rutteniinae bzw Neocuterebrinae gestellt Die verbleibenden Kern Gasterophilinae bilden eine monophyletische Einheit Sie umfassen drei Gattungen Gattung Gasterophilus Parasiten bei Pferden acht Arten Gattung Gyrostigma Parasiten bei Nashornern drei Arten Gattung Cobboldia Parasiten bei Elefanten drei Arten eine weitere Cobboldia rusanovi Grunin ist zusammen mit ihrem Wirt dem Wollhaarmammut ausgestorben Nach genetischen Untersuchungen der MtDNA ergeben sich folgende Verwandtschaftsverhaltnisse 3 Gasterophilinae Cobboldia Gyrostigma GasterophilusLiteratur BearbeitenJoachim Haupt Hiroko Haupt Fliegen und Mucken Beobachtung Lebensweise Natur Verlag Augsburg 2001 ISBN 3 89440 278 4 Klaus Honomichl Heiko Bellmann Biologie und Okologie der Insekten 1 CD ROM Fischer Stuttgart 1996 ISBN 3 437 25020 5 Buchausg Fischer Stuttgart 1998 ISBN 3 437 25890 7 Einzelnachweise Bearbeiten F Zumt amp H Wetzel 1970 Fly parasites Diptera Oestridae and Gasterophilidae of the African Elephant Loxodonta africana Blumenbach and their problems Koedoe 13 109 121 T Pape Phylogeny and Evolution of Bot Flies Chapter 3 in Douglas D Colwell Martin J R Hall Philip J Schol editors The Oestrid Flies Biology Host parasite Relationships Impact and Management CABI Publishing Wallingford 2006 ISBN 978 0 85199 684 4 Liping Yan Thomas Pape Mark A Elgar Yunyun Gao Dong Zhang 2019 Evolutionary history of stomach bot flies in the light of mitogenomics Phylogenomics Virtual Issue 9th Dresden Meeting Insect Phylogeny September 20 22 2019 doi 10 1111 syen 12356 open access Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magendasseln amp oldid 227052621