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Muschen niedersorbisch Mysyn ist ein Ortsteil der Spreewaldgemeinde Burg Spreewald in Brandenburg Muschen MysynVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde Burg Spreewald Koordinaten 51 49 N 14 8 O 51 812777777778 14 134166666667 55 Koordinaten 51 48 46 N 14 8 3 OHohe 55 m u NNFlache 4 65 km Einwohner 360 31 Dez 2018 Bevolkerungsdichte 77 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 03096Vorwahl 035603Strasse durch MuschenFeuerwehrhaus in Muschen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Politik 4 Baudenkmale 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas 355 Einwohner Stand 2014 zahlende Dorf erstreckt sich auf einer Flache von 4 65 km sudlich von Burg auf einer Talsandinsel Durch Muschen fuhren die Strassen von Burg nach Vetschau Spreewald und Babow Der Bach Strobitzer Landgraben fliesst durch Muschen das Greifenhainer Fliess am aussersten Rande des Ortes Geschichte BearbeitenEine erste urkundliche Erwahnung als Mieschen datiert aus dem Jahr 1412 Die einen Waldverkauf an die Gemeinde Werben regelnde Urkunde in der die raumliche Abgrenzung zu Mieschen benannt wird ist jedoch nicht mehr nachweisbar Die Bedeutung des Namens ist unbekannt Muschen war bis 1945 Sitz adliger Gutsherrenfamilien Die von Seyffertitz werden seit Anfang des 15 Jahrhunderts als Besitzer von Muschen und von Krieschow genannt seit im Jahre 1500 Hans Georg und Christoph von Seyffertitz mit Muschen belehnt wurden Zum Ende des Jahrhunderts 1597 kaufte der Hauptmann zu Lebus Kersten von Rohr das Gut behielt es aber nicht lang und wurde 1615 von Friedrich von Loeben erworben Wahrend des dreissigjahrigen Krieges brannte Muschen zweimal ab Im Jahr 1651 zahlte das Dorf 81 Einwohner Nachdem Muschen 1659 in den Besitz des Stadtrichters zu Kottbus Hans Sommer uberging erschienen als weitere Besitzer die Familien von Hoym von Landsberg und Magnus von Stutterheim in weniger als zwanzig Jahren Letzterer erwarb das Gut 1677 fur 3 500 Thaler war mit Eleonore von Loeben und in zweiter Ehe mit Elisabeth von Pannwitz verheiratet Anfang des 18 Jahrhunderts brannte das ganze Dorf bei einem Grossfeuer nieder 1707 baute sein Sohn Otto Heinrich von Stutterheim noch ein neues Gutshaus in Muschen sah sich aber 1714 genotigt das Gut fur 10 000 Taler an Heinrich Wilhelm von Pannwitz zu verkaufen dem die angrenzenden Guter Babow und Gulben gehorten von dem Babow sich schon seit 1519 im Familienbesitz befand Heinrich O von Stutterheim blieb jedoch weiter in Muschen wohnen bis er wenige Jahre spater ein Vorwerk in Werben erwarb Heinrich Wilhelm von Pannwitz war preussischer Landrat und besass ausserdem Gulben sowie das Betzkow sche Vorwerk in Werben Wahrend der Besitzzeit von Otto Heinrich von Pannwitz 1751 kam es zu langwierigen Streitigkeiten mit den Dorfbewohnern die sich wegen uberhohter Dienste und Zinsen sowie uber angeblich widerrechtliche Inbesitznahme von bauerlichem Land durch die Herrschaft beklagten Dem Ehepaar Otto Heinrich und Juliane von Pannwitz geb von Schonfeldt aus dem Hause Werben wurde in Muschen am 22 Marz 1746 eine Tochter Juliane Ulrike geboren die sich 1775 mit Joachim Friedrich von Kleist Guhrau vermahlte und zur Mutter des beruhmten deutschen Dichters Heinrich von Kleist wurde Otto Heinrich von Pannwitz jungster Sohn Friedrich Wilhelm August erbte Muschen und heiratete 1786 die Baronesse Jeanne Marie Digeon de Monteton die Witwe von Ernst Albrecht von Schonfeld auf Werben die das Rittergut Wormlage im Kreis Calau mit in die Ehe brachte Er starb 1805 in Muschen was dann an seinen jungsten Sohn den Leutnant Julius von Pannwitz fiel der mit Marianne Henriette von Schuckmann verheiratet war und das heutige Gutshaus erbauen liess In diese Zeit erfolgte 1822 die Ablosung Separation der Dienste und Abgaben der Untertanen an die Gutsherrschaft Julius von Pannwitz verstarb fruh 1818 an den Verwundungen die er sich im Befreiungskrieg gegen Napoleon 1813 1815 zugezogen hatte Da sein Sohn Friedrich Julius posthum geboren wurde und nur wenige Wochen nach seiner Geburt starb fiel das Gut zuruck an die Mutter die es aber bald verkaufte 1844 besass der Kaufmann Muller aus Brunschwig das Rittergut 1847 erwarb Muschen fur 50 000 Thaler der Leutnant Johann Friedrich Hellwig Das Gutsareal umfasste damals 698 Morgen von denen 217 Morgen Ackerland und 204 Morgen Wiesen waren Das Dorf zahlte 1844 funfzig Wohngebaude mit 321 Einwohnern 1856 kaufte Theodor von Pannwitz aus Wormlage der mit Isidore Grafin Lynar aus dem Hause Ogrosen verheiratet war nochmals das Gut zuruck Mit ihm ging dann aber nach fast 350 Jahren 1864 endgultig die Pannwitz sche Ara auf Muschen und Babow zu Ende als er das Gut 1864 verausserte 1885 werden die von Wurmbs chen Erben genannt die wohl die Erben von Otto Ludwig Ulrich von Wurmb 1871 waren der vermutlich der Erwerber des Gutes war Sein jungster Sohn der koniglich preussische Generalleutnant a D Adalbert von Wurmb 1860 1935 folgte ihm nach dessen Witwe Gabriele von Wurmb geb von Stoecklern zu Grunholzek es 1937 an ihren Sohn den Regierungsrat a D Kurt von Wurmb 1887 vererbte Das Rittergut hatte zu dieser Zeit noch 167 ha und verblieb im Besitz der Familie bis zur Enteignung 1945 1 Im Jahr 1848 erhielt Muller Kerstan die Erlaubnis zur Errichtung einer Wassermuhle an der Kzschischoka heute Greifenhainer Fliess 2 die nach insolvenzbedingtem Verkauf und vollstandiger Zerstorung durch einen Brand im Jahr 1903 1904 neu aufgebaut wurde und heute noch arbeitet Stand 2018 Auf dem Muschink fand im Jahr 1878 Willibald von Schulenburg ein prahistorisches mit Urnen versehenes Graberfeld Als Grabbeigaben konnten Samen von Erbsen und Saubohnen nachgewiesen werden Auch heute noch spielt der Gemuseanbau in der Region und in Muschen eine wichtige Rolle Am 11 Juni 1922 wurde ein Kriegerdenkmal eingeweiht Nach seiner Restaurierung fand am 10 Juni 2007 eine erneute Einweihung statt Auf dem Denkmal sind die Namen von 51 in den Weltkriegen gefallenen Muschenern aufgefuhrt Die Bewohner Muschens sprachen lange uberwiegend Sorbisch Wendisch Nach einer Untersuchung hatten im Jahr 1995 noch 21 4 der Bevolkerung Sorbischkenntnisse Am 31 Dezember 2001 wurde Muschen nach Burg eingemeindet 3 Im Jahr 2012 feierte das Dorf den 600 Jahrestag seiner Ersterwahnung Politik BearbeitenIn Muschen besteht ein gewahlter Ortsbeirat Am 26 Mai 2019 wurde der neue Ortsbeirat gewahlt Der Ortsbeirat setzt sich zusammen aus dem Ortsvorsteher Jens Quitz der Stellvertreterin Christiane Pfaffe und dem Ortsbeiratsmitglied Melanie Walter Wahlergemeinschaft Gemeinsam fur Muschen Am Jahresanfang treffen sich die Einwohner des Dorfes zur Woklapnica im Sportlerheim Bei dieser Versammlung wird das vergangene Jahr abgerechnet Hohen und Tiefen freudige und traurige Ereignisse werden besprochen und Fragen beantwortet Neue Einwohner des Dorfes konnen sich kurz der Dorfgemeinschaft vorstellen Bei einer Gedenkminute wird an verstorbene Einwohner gedacht Die Veranstaltung klingt musikalisch umrahmt aus Baudenkmale BearbeitenAls Baudenkmal gilt das im Schlossweg 51 stehende Herrenhaus die in der Vetschauer Strasse 26 betriebene Wassermuhle sowie die Fassade des Feuerwehrdepots in der Dorfstrasse Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muschen Mysyn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zu Muschen Informationsseiten des Amtes Burg uber Muschen Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 29 April 2012Einzelnachweise Bearbeiten Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band VII 2001 ISBN 3 7686 4206 2 Peter Becker Hier mahlt Familie Paulick seit 1889 In Lausitzer Rundschau 24 Mai 2016 abgerufen am 12 Februar 2018 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muschen Burg Spreewald amp oldid 217434795