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Der Ufer Wolfstrapp Lycopus europaeus auch Gemeiner Wolfstrapp genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Ufer WolfstrappUfer Wolfstrapp Lycopus europaeus SystematikFamilie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeTribus MentheaeUntertribus NepetinaeGattung Wolfstrapp Lycopus Art Ufer WolfstrappWissenschaftlicher NameLycopus europaeusL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Inhaltsstoffe und medizinische Verwendung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp BlutenDer Ufer Wolfstrapp ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 20 bis 120 Zentimeter erreicht und lange unterirdische Auslaufer bilden kann Er besitzt grob gesagte gegenstandige Laubblatter wovon nur die unteren fiederteilig sein konnen Sie sind sitzend oder sehr kurz gestielt und sind 3 bis 8 bis 15 Zentimeter lang und 1 bis 3 bis 6 Zentimeter breit 1 Die Bluten sitzen zu etwa 10 bis 20 in fast kugeligen sehr viel und dichtblutigen Scheinquirlen 1 Der Kelch ist weit glockig locker behaart und besitzt 5 lanzettliche gerade vorgestreckte und stechend begrannte Zahne 1 Die fast radiarsymmetrische vierzahlige Blute des Ufer Wolfstrappes besitzt weiss gefarbte Kronblatter die mit kleinen purpurnen Punktchen versehen sind Sie besitzt zwei fertile Staubblatter wobei zusatzlich manchmal noch zwei sehr kurze ruckgebildete und unfruchtbare vorhanden sein konnen Die Kelchzahne sind langer als die Kelchrohre etwa 2 mm lang und stets behaart Der Fruchtknoten ist bis zum Grund vierteilig Der Griffel besitzt 2 fast gleiche Narbenaste 1 Der Ufer Wolfstrapp bildet gestutzte Klausenfruchte aus Sie sind glanzend dunkelbraun und 1 5 bis 2 Millimeter lang 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 22 2 Okologie BearbeitenDer Ufer Wolfstrapp ist ein Hemikryptophyt Schaftpflanze oder eine Sumpfpflanze Vegetative Vermehrung als Wurzelkriecher erfolgt durch unterirdische Auslaufer von bis zu 20 Zentimeter Lange Er ist verschiedenblattrig Heterophyllie das heisst die Blatter sind je nach Ort am Stangel unterschiedlich Die oberen sind lanzettlich bis eiformig nach unten zu sind die Blatter buchtig gezahnt und unter Wasser tief fiederspaltig Das Rhizom im Wasser ist mit fein zerteilten Wasserblattern im Boden oft mit zerteilten Niederblattern besetzt Blutenokologisch handelt es sich um Eigentliche Lippenblumen in vielblutigen blattachselstandigen Scheinquirlen Zymen diese sind zu Thyrsen als Gesamtblutenstand vereint Die Blutenkrone ist weiss mit purpurfarben Tupfelsaftmalen etwa 3 Millimeter lang schwach dorsiventral trichterartig und innen durch derbe Querhaare Saftdecke versperrt Nur zwei Staubbeutel sind entwickelt die wie der Griffel etwas aus der Blute herausragen Die Bluten sind ausserdem vormannlich und dreihausig Die weiblichen Bluten sind viel kleiner als die mannlichen Nektar wird vom Diskus abgeschieden Besucher sind Wespen Fliegen vor allem Schwebfliegen Spontane Selbstbestaubung ist bei Zwitterbluten durch Einkrummen der Staubfaden nach ihrer Reife moglich Die vier Klausenfruchte sind keilformig und anfangs noch am Grunde verbunden und bilden somit eine tassenformige Ausbreitungseinheit die auf das Wasser gefallen im Hohlraum eine Luftblase behalt und daher schwimmfahig ist Schwimmausbreitung Der Viererverband Spaltfrucht zerbricht leicht und die kleinen kugelformigen Klebdrusen auf der gewolbten Innenseite der Klausenfruchte treten deutlich hervor Es handelt sich um Klebhafter an Wasservogeln vermutlich auch Tierstreuer Vorkommen BearbeitenDer Ufer Wolfstrapp kommt in ganz Europa bis nach China vor 3 Auch auf den Azoren gibt es Vorkommen 3 In den gemassigten Gebieten des ostlichen Nordamerikas ist er ein Neophyt 3 Er wachst ziemlich haufig im Rohricht oder in Seggen Bestanden an Ufern und Graben auch im Erlenbruch Er kommt auf unterschiedlichen aber meist zeitweise uberschwemmten nahrstoff und basenreichen neutral milden modrig humosen sandigen oder reinen Ton oder Torfboden vor Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze intermediar kontinental verbreitet ein Nassezeiger ein Schwachsaure bis Schwachbasezeiger stickstoffreiche Standorte bevorzugend und eine Klassencharakterart der Rohrichte und Grossseggen Sumpfe Phragmitetea australis Er kommt aber auch in Gesellschaften der Ordnung Alnetalia vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 4 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Lycopus europaeus erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 21 Beim Ufer Wolfstrapp Lycopus europaeus kann man zwei Unterarten unterscheiden Gewohnlicher Ufer Wolfstrapp Lycopus europaeus subsp europaeus Weicher Ufer Wolfstrapp Lycopus europaeus subsp mollis A Kern Murr Inhaltsstoffe und medizinische Verwendung BearbeitenAls Arzneipflanze dienen die kurz vor der Blute geernteten oberirdischen Pflanzenteile Die daraus hergestellten Fertigpraparate werden bei leichter Schilddrusenuberfunktion und deren Begleiterscheinungen wie Nervositat und Herzrasen eingesetzt ferner bei Mastodynie Schmerzen und Spannungsgefuhl in der Brustdruse Die Wirkung bei leichter Schilddrusenuberfunktion konnte auch in einer Studie bestatigt werden 5 Verantwortlich fur die pharmakologische Wirkung sind vermutlich unter anderem die in der Pflanze vorhandenen Phenolcarbonsauren genauer die Hydroxy Zimtsaure Derivate Sie wirken antigonadotrop und antithyreotrop was experimentell nachgewiesen werden konnte Der Prolaktin Spiegel im Blut wird erniedrigt Die Behandlung darf aber nicht plotzlich unterbrochen werden und sie ist bei Unterfunktion der Schilddruse und bei Schilddrusenvergrosserung ohne Funktionsstorung kontraindiziert Literatur BearbeitenIngrid und Peter Schonfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen Franckh Kosmos Verlagsgesellschaft 2004 ISBN 3 440 09387 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 4 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 S 2385 2388 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 815 816 a b c Lycopus europaeus In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science abgerufen am 8 Januar 2018 Lycopus europaeusL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 16 Januar 2023 A M Beer K R Wiebelitz H Schmidt Gayk Lycopus europaeus Gypsywort effects on the thyroidal parameters and symptoms associated with thyroid function In Phytomedicine 15 2008 S 16 22 PMID 18083505Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ufer Wolfstrapp Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Ufer Wolfstrapp Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Ufer Wolfstrapp auf FloraWeb de Ufer Wolfstrapp In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Wolfstrapp Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Bilder auf BioPix dk Ufer Wolfstrapp auf awl chDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ufer Wolfstrapp amp oldid 237400704