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Ludwig von Cuny 14 Juni 1833 in Dusseldorf 20 Juli 1898 in Berlin war ein deutscher Rechtswissenschaftler und nationalliberaler Politiker Ludwig von Cuny Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 2 1 Preussisches Abgeordnetenhaus 2 2 Reichspolitik 3 Unterstutzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCuny stammte von einer hugenottischen Familie ab die Ende des 17 Jahrhunderts als Glaubensfluchtlinge aus Bar le Duc uber Berlin nach Magdeburg gezogen war Er war der Sohn des 1840 geadelten Regierungsbeamten Christoph von Cuny und der Friederike Schneider Er besuchte Gymnasien in Aachen Koblenz Berlin und Kleve Danach studierte er zunachst in Bonn dann in Berlin Rechtswissenschaft Ab 1851 war Cuny Mitglied des Corps Teutonia Bonn 1 damals noch Burschenschaft 1852 trat er der Alten Berliner Burschenschaft Teutonia und spater der Burschenschaft Arminia Berlin bei 2 Nach den Examen trat er in den preussischen Justizdienst Im Jahr 1870 war er Assessor am Landgericht Bonn Als freiwilliger Krankenpfleger machte er den Deutsch Franzosischen Krieg mit Dabei rustete er eine Sanitatskolonne aus eigenen Mitteln aus Noch im Jahr 1870 wurde er Untersuchungsrichter beim neuen Generalgouvernement Elsass Lothringen mit Sitz in Hagenau Einige Monate spater wurde er Vorsitzender des standigen Kriegsgerichts fur das Elsass Ausserdem war er stellvertretender Kommissar fur die Liquidation der franzosischen Bank in Strassburg Er pladierte unter anderem fur die Wiederherstellung der ordentlichen Gerichtsbarkeit an Stelle der Kriegsgerichte Nach Aufhebung der Kriegsgerichtsbarkeit wurde Cuny Appellationsgerichtsrat in Colmar Im Jahr 1873 schied er wegen seiner politischen Aktivitaten aus dem Dienst aus Im Jahr 1875 wurde Cuny zum a o Professor fur Rechtswissenschaft in Berlin Seine Schwerpunkte waren das franzosische Recht und Verfassungsfragen Die Stundenzahl der Dozentur war allerdings so gering dass er sich hauptsachlich der Politik widmen konnte Ab 1889 war Cuny o Professor Politik BearbeitenDer Grund fur die Aufgabe des Justizdienstes war seine Wahl in das preussische Abgeordnetenhaus fur den Wahlkreis Lennep Solingen Remscheid Im Jahr 1874 folgte die Wahl in den Reichstag fur den Wahlkreis Dessau Zerbst Mit kurzen Unterbrechungen im Reichstag blieb er bis zu seinem Tod Mitglied beider Hauser In beiden Parlamenten vertrat er die Nationalliberale Partei In der Partei sass Cuny von 1881 bis 1898 im Vorstand beziehungsweise Zentralvorstand Er war einer der wichtigsten juristischen Experten der Nationalliberalen Preussisches Abgeordnetenhaus Bearbeiten Von 1873 bis 1898 war Cuny Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses wo er den Wahlkreis Dusseldorf 1 Lennep Solingen Remscheid vertrat 3 Wahrend des Kulturkampfes vertrat Cuny den Grundsatz der Vorrangstellung des Staates vor der Kirche In verschiedenen Bereichen beantragte er noch Verscharfungen der von der Regierung vorgelegten Entwurfe zu fordern Daneben setzte sich Cuny im Abgeordnetenhaus fur das in der Rheinprovinz geltende franzosische Recht ein und versuchte die Ubertragung altpreussischer Einrichtungen zu verhindern Reichspolitik Bearbeiten Auf Reichsebene tat sich Cuny vor allem im Bereich der Gesetzgebung zum burgerlichen Rechts hervor Ursprunglich Freihandler tat sich Cuny schwer mit der Wendung von Otto von Bismarck zur Schutzzollpolitik Nachdem er das Reichstagsmandat im Reichstagswahlkreis Herzogtum Anhalt 1 1881 verloren hatte war er ab 1884 Abgeordneter fur den Wahlkreis Kreuznach Simmern Zwar gab es unterschiedliche Meinungen zwischen Cuny und seinen Wahlern aber dieser setzte sich aktiv fur die Interessen seines Wahlkreises etwa durch die Bemuhungen um ein Weingesetz ein Im Jahr 1884 wurde Cuny Mitglied in der preussischen Hauptverwaltung fur Staatsschulden Die Erfahrungen die er dort sammelte fuhrten zum Eintreten fur die Schaffung eines Staats und Reichsschuldbuches Wahrend der Debatte um die Fortfuhrung des Sozialistengesetzes hat Cuny den Kurs seiner Partei wesentlich bestimmt Sein Eintreten gegen die Ausweisungsbefugnis der Regierungen hat zum parlamentarischen Scheitern des Gesetzes beigetragen Auf der anderen Seite hat sich Cuny immer gegen das Ende des Jesuitengesetzes gewehrt Im Jahr 1890 wurde Cuny Mitglied der Borsenenquetekommission des Reichstages Ziel war es Auswuchse im Borsengeschaft zu bekampfen Cuny trat fur eine starkere staatliche Kontrolle des Borsenverkehrs ein In diesem Sinne hat er verschiedene Gesetzesinitiativen gestartet Zwischen 1892 und 1896 nahm Cuny an den Beratungen zur Vorbereitungen des Burgerlichen Gesetzbuches teil Auch in diesen Diskussionen setzte er sich fur die Prinzipien des franzosischen Rechts ein Ihn der Ehefrage kam er der katholischen Seite entgegen Im Reichstag hatte Cuny die Leitung der fur die Beratung des BGB und der zugehorigen Nebengesetze zustandigen Kommission inne Unterstutzungen BearbeitenCuny kummerte sich um die Auswanderungspolitik und war ein Anhanger der Kolonialpolitik Den Kolonialverein hat er mit finanziellen Mitteln unterstutzt Materiell gefordert hat er auch die Universitat Bonn Zu ihrem funfzigjahrigen Bestehen hat Cuny 30 000 Mark fur die Unterstutzung bedurftiger Privatdozenten zur Verfugung gestellt Unter anderem hat Cuny des historiographischen Aussenseiter Karl Lamprecht nicht nur durch derartige Stipendien sondern auch durch Empfehlungen aktiv unterstutzt 4 In seinem Testament bedachte er die Friedrich Wilhelms Universitat Berlin mit einem Legat von 300 000 Mark 1871 und vermachte ihr einen Teil seiner Bibliothek Literatur BearbeitenSpahn Cuny Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 575 580 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 176 Weblinks BearbeitenLudwig von Cuny in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Ludwig von Cuny In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1930 17 103 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 176 Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 100 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 718 722 Luise Schorn Schutte Karl Lamprecht Kulturgeschichtsschreibung Zwischen Wissenschaft und Politik Gottingen 1984 S 52Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Herzogtum Anhalt 1 August Koppe 1867 1871 John Prince Smith 1871 1874 Ludwig von Cuny 1874 1881 Erich Sello 1881 1884 Gustav Ziegler 1884 1890 Richard Roesicke 1890 1903 Karl Schrader 1903 1912 Wolfgang Heine 1912 1918 Normdaten Person GND 116765852 lobid OGND AKS VIAF 69690904 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cuny Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Hochschullehrer und Politiker NLP MdRGEBURTSDATUM 14 Juni 1833GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 20 Juli 1898STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Cuny amp oldid 216485682