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Ludwig Werner 16 Februar 1855 in Bubenrode Januar 1928 war Redakteur und einer der fuhrenden Antisemiten in Nordhessen Von 1890 bis 1918 war er Mitglied des Deutschen Reichstags fur die antisemitische Deutsche Reformpartei Ludwig Werner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner wurde als Sohn eines Gutspachters auf dem Gut Bubenrode bei Malsfeld in Nordhessen geboren Er besuchte bis 1871 die Lehr und Erziehungsanstalt von Prof Dr Schenk in Friedrichsdorf bei Homburg v d Hohe brach seine schulische Ausbildung dann aber ab Stattdessen absolvierte eine kaufmannische Lehre in Hersfeld und arbeitete danach zunachst als Kaufmann Werner war 1881 einer der Grunder des antisemitischen Kasseler Reformvereins dessen Vorsitzender er lange Jahre blieb Ab 1 Juli 1882 redigierte er dann die von ihm selbst unter dem Motto Die Judenfrage ist die soziale Frage in Kassel herausgegebene Wochenzeitung Reichsgeldmonopol ein Hetzblatt das 1892 bis 1895 unter dem Titel Antisemitisches Volksblatt 1896 bis 1899 als Hessischer Volksbote erschien 1 Werner befasste sich als Redakteur nahezu ausschliesslich mit den wirtschaftlichen Problemen der Bauern und Kleinburger die er ursachlich mit der Judenfrage verknupfte Sein Blatt fand mit judischen Anekdoten und reisserisch aufgemachten Wuchergeschichten einen betrachtlichen Leserkreis in Nord und Oberhessen 2 In den 1880er Jahren waren Werner und Otto Bockel 1859 1923 die fuhrenden Antisemiten im ehemaligen Kurhessen das zu einer Hochburg des Antisemitismus wurde 3 Zwar zerstritten sich die beiden zeitweise fanden sich aber im Jahre 1890 in der Antisemitischen Volkspartei wieder zusammen Werner wurde am 20 Februar 1890 fur den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 1 Rinteln Hofgeismar Wolfhagen in den Reichstag gewahlt Dort schloss er sich mit den radikalen Antisemiten Bockel Oswald Zimmermann 1859 1910 und Wilhelm Pickenbach 1850 1903 im Juni 1890 zur Fraktion der Antisemiten zusammen Als Max Liebermann von Sonnenberg seinen Beitritt verweigerte grundeten die vier im Juli 1890 in Erfurt die radikale Antisemitische Partei die bald darauf in Antisemitische Volkspartei und 1893 in Deutsche Reformpartei umbenannt wurde Im Herbst 1892 traten Werner und Bockel auf einer Anzahl antisemitischer Versammlungen in Hersfeld Rotenburg an der Fulda und einer Reihe von landlichen Gemeinden der Umgebung auf 4 Unmittelbar nach der Reichstagsauflosung vom 6 Mai 1893 eroffneten sie dann am 7 Mai in Schenklengsfeld den Wahlkampf in dem von ihnen als sturmreif erklarten Wahlkreis Hersfeld Hunfeld Rotenburg 5 mit Ludwig Werner als Kandidat In den Wahlen am 15 Juni 1893 erreichte Werner in seinem bisherigen Wahlkreis Rinteln Hofgeismar Wolfhagen 26 6 und in Hersfeld Hunfeld Rotenburg 34 3 der Stimmen Die Stichwahl in Rinteln Hofgeismar Wolfhagen am 24 Juni 1893 entschied er mit 56 3 fur sich Die Stichwahl am 24 Juni in Hersfeld Hunfeld Rotenburg gegen den konservativen Hersfelder Landrat Freiherrn von Schleinitz einen aus christlicher Uberzeugung entschiedenen Gegner von Antisemitismus gewann er mit 62 3 der Stimmen 6 Er nahm das Mandat fur Hersfeld Hunfeld Rotenburg an 7 Werner wurde regelmassig wiedergewahlt und vertrat den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 6 Hersfeld Hunfeld Rotenburg bis zum Ende des deutschen Kaiserreichs 1918 Von 1911 bis 1914 war er Vorsitzender der Deutschen Reformpartei Beim Zusammenschluss der Antisemiten der Deutschsozialen Partei und der Deutschen Reformpartei in der am 22 Marz 1914 gegrundeten Deutschvolkischen Partei ubernahm Ludwig Werner das Amt des 2 Vorsitzenden 8 Von 1898 bis 1904 war er auch Mitglied des Hessen Nassauischen Landtags und von 1898 bis 1908 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses 9 Literatur BearbeitenBarbara von Hindenburg Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preussischen Landtags verfassungsgebende Preussische Landesversammlung und Preussischer Landtag 1919 1933 Peter Lang Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 653 07049 1 S 2567 2568 Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 Nr 2506 Weblinks BearbeitenLudwig Werner in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Ludwig Werner In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich http www hassia judaica de Themen 1893 Antisemitismus mit dem Stimmzettel Teil1 1893 htm http www dhm de lemo html kaiserreich innenpolitik antisem index html Werner Ludwig Hessische Biografie Stand 2 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten http www hassia judaica de Themen 1893 Antisemitismus mit dem Stimmzettel Teil1 18936 htm Reichsgeldmonopol herausgegeben von Ludwig Werner vom 12 Juni 1886 mit dem Bericht uber den Antisemitischen Congress in Cassel Bei den Reichstagswahlen von 1893 gewannen antisemitische Kandidaten funf der acht Wahlkreise im Regierungsbezirk Kassel Ausgenommen blieben lediglich die Wahlkreise Kassel Melsungen Fulda Schluchtern Gersfeld und Hanau Gelnhausen Siehe antisemiten im reichstag netfirms com Memento vom 14 Juli 2011 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt http www hassia judaica de Themen 1893 Antisemitismus mit dem Stimmzettel Teil1 18932 htm Hersfelder Zeitung 8 November 1892 http www hassia judaica de Themen 1893 Antisemitismus mit dem Stimmzettel Teil1 189311 htm In seinem bisherigen Wahlkreis Rinteln Hofgeismar Wolfhagen errang per Nachwahl der Antisemit Adolf Konig das Reichstagsmandat antisemiten im reichstag netfirms com Memento vom 14 Juli 2011 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt http www hassia judaica de Themen 1893 Antisemitismus mit dem Stimmzettel Teil1 189330 htm Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 412f Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Kassel 1 Friedrich Oetker 1867 1881 Hermann Schlager 1881 1884 Carl Oetker 1884 1890 Ludwig Werner 1890 1893 Adolf Konig 1893 1895 Georg Wilhelm Vielhaben 1895 1900 Rudolph Vogel 1900 1903 Ludwig zu Reventlow 1903 1906 Richard Herzog 1906 1918 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Kassel 6 August Braun 1867 1874 Wilhelm Gleim 1874 1878 Georg Hermann Braun 1878 1881 Franz Perrot 1881 1884 Ferdinand Seyfarth 1884 1890 Werner von Schleinitz 1890 1893 Ludwig Werner 11893 1918 Normdaten Person GND 117572691 lobid OGND AKS VIAF 5712144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werner LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Redakteur und Politiker MdR AntisemitGEBURTSDATUM 16 Februar 1855GEBURTSORT BubenrodeSTERBEDATUM Januar 1928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Werner Politiker amp oldid 233554857