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Ludwig Stumpfegger 11 Juli 1910 in Munchen 2 Mai 1945 in Berlin war ein deutscher Chirurg und nach Theo Morell der zweite Leibarzt von Adolf Hitler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStumpfeggers Vater war Postsekretar Nach dem Schulbesuch studierte Ludwig Stumpfegger ab 1930 in Munchen Medizin und wurde dort am 11 August 1937 zum Dr med promoviert Wahrend des Studiums trat er nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten am 2 Juni 1933 der SS bei SS Nr 83 668 am 20 April 1943 fuhrte er den Rang eines SS Obersturmbannfuhrers der Reserve in der Waffen SS Am 1 Mai 1935 wurde er zudem Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 3 616 119 Er arbeitete ab 1936 als Assistenzarzt unter Karl Gebhardt im Sanatorium Hohenlychen Zunachst als Erholungsheim fur TBC Kranke gebaut wurde die Klinik ab 1933 hauptsachlich zur Behandlung von Arbeits und Sportunfallen genutzt Der Skilehrer und erfolgreiche Faustballspieler Deutsche Meisterschaft 1 gehorte 1936 dem Arzteteam unter Gebhardt an das fur die medizinische Betreuung der Olympischen Spiele in Garmisch Partenkirchen und Berlin zustandig war Ab 1939 war die Klinik Hohenlychen der SS unterstellt und teilweise zum Lazarett umfunktioniert Von November 1939 bis April 1940 diente Stumpfegger beim SS VT Regiment und war leitender Arzt der chirurgischen Abteilung im SS Lazarett Berlin Danach vertrat er Gebhardt als Begleitarzt Heinrich Himmlers und wurde im September 1941 zum Fuhrer der Chirurgengruppe beim Kommandostab des Reichsfuhrers SS ernannt Er beteiligte sich wahrend des Zweiten Weltkrieges unter der Fuhrung von Gebhardt Fritz Fischer und Herta Oberheuser in Hohenlychen an Menschenversuchen kriegschirurgische Experimente im Bereich der Transplantationschirurgie hauptsachlich an polnischen Frauen aus dem KZ Ravensbruck Hierbei nahm Stumpfegger personlich Verpflanzungen von Knochen und Muskeln vor und verwertete diese Menschenversuche fur seine Habilitation im Herbst 1944 an der Medizinischen Fakultat der Universitat Berlin Titel seiner Habilitationsschrift war Die freie autoplastische Knochentransplantation in der Wiederherstellungschirurgie der Gliedmassen Nach der Entmachtung von Karl Brandt wurde er auf Vorschlag Himmlers am 9 Oktober 1944 als Begleitarzt zum Stab des Reichskanzlers Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg abkommandiert Danach blieb er bis zum 1 Mai 1945 im Fuhrerbunker in Berlin wo Hitler ihn am 20 April 1945 zum SS Standartenfuhrer und Oberst der Polizei beforderte 2 Nach unbestatigten Angaben soll er auf Bitten Magda Goebbels deren Kinder mit Blausaure getotet haben Der SS Zahnarzt Helmut Kunz erklarte im Verhor durch die Sowjets am 7 Mai 1945 dass Magda Goebbels die Kinder vergiftet habe und er lediglich Tatzeuge gewesen sei Am 19 Mai 1945 korrigierte er seine Aussage dahingehend dass Stumpfegger an der Totung der Kinder mitgewirkt habe Am Abend des 1 Mai 1945 habe er den Kindern einleitend Morphium injiziert Magda Goebbels sei jedoch nicht fahig gewesen ihre Kinder zu toten Er habe daraufhin Ludwig Stumpfegger herbeiholen mussen der mit Magda Goebbels das Kinderzimmer betreten habe 3 Am Nachmittag des 30 April 1945 war er neben Joseph Goebbels dem Leiter der Parteikanzlei der NSDAP Martin Bormann Hitlers Leibdiener Heinz Linge Hitlers Fahrer Erich Kempka Hitlers personlichem SS Adjutanten Otto Gunsche sowie einigen Angehorigen des Fuhrerbegleitkommandos anwesend als im Garten der Reichskanzlei die Leichen Adolf Hitlers und seiner Frau Eva geb Braun mit Benzin ubergossen und verbrannt wurden Ludwig Stumpfegger nahm sich am 2 Mai 1945 mit einer Blausaure Giftkapsel gemeinsam mit Martin Bormann das Leben Zuvor hatten beide mit anderen Insassen des Fuhrerbunkers einen Durchbruch aus dem stark umkampften Stadtzentrum Berlins versucht Dabei wurden er und Bormann angeblich von der Fluchtgruppe getrennt Die beiden sollen schliesslich erschopft und demoralisiert am Lehrter Bahnhof Suizid verubt haben Der Reichsjugendfuhrer Artur Axmann gab bei spateren Vernehmungen an er und sein Adjutant Gunter Weltzin hatten die Leichen von Stumpfegger und Bormann dort gesehen Am 7 8 Dezember 1972 fand man bei Erdkabelarbeiten der Post zwei Skelette Bei deren Untersuchung konnten Gerichtsmediziner Zahnarzte und Anthropologen diese Ludwig Stumpfegger und Martin Bormann zuordnen An beiden Schadeln wurden zwischen den Zahnen Glassplitter von Blausaureampullen gefunden Als einer von vier Arzten aus Hohenlychen hatte Stumpfegger neben Karl Gebhardt Fischer und Oberheuser im Nurnberger Arzteprozess angeklagt werden sollen Ludwig Stumpfegger hinterliess eine Witwe Gertrud Stumpfegger geb Spengler Nach beider Tod wurden sie in einem gemeinsamen Grab auf dem Munchner Nordfriedhof begraben wo sich das Grab heute noch befindet Veroffentlichungen BearbeitenDie freie autoplastische Knochentransplantation in der Wiederherstellungschirurgie der Gliedmassen Erfahrungen und Ergebnisse In Deutsche Zeitschrift fur Chirurgie Bd 259 1944 S 495 746 Habilitation Literatur BearbeitenAngelika Ebbinghaus Klaus Dorner Hrsg Vernichten und Heilen Der Nurnberger Arzteprozess und seine Folgen Aufbau Berlin 2001 ISBN 3 351 02514 9 Hans Joachim Neumann Henrik Eberle War Hitler krank Ein abschliessender Befund Lubbe Bergisch Gladbach 2009 ISBN 978 3 7857 2386 9 Jochen von Lang Der Sekretar Martin Bormann der Mann der Hitler beherrschte Weltbild Augsburg 2004 ISBN 3 8289 0558 7 Stephanie Kaiser Ludwig Stumpfegger Eine Karriere im Nationalsozialismus in Mathias Schmidt Dominik Gross Jens Westemeier Hrsg Die Arzte der Nazi Fuhrer Karriere und Netzwerke Munster LIT 2018 S 81 103 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Stumpfegger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Neumann Henrik Eberle War Hitler krank Ein abschliessender Befund Bergisch Gladbach 2009 S 105 Hans Joachim Neumann Henrik Eberle War Hitler krank Ein abschliessender Befund Bergisch Gladbach 2009 S 105 ff Dominik Gross Mathias Schmidt Alexander Heit Helmut Kunz und die Ermordung der Goebbels Kinder Zahnarztliche Mitteilungen Heft 8 2020 S 72 74 16 April 2020 Abgerufen am 1 Mai 2020 Normdaten Person GND 125703805 lobid OGND AKS VIAF 25573253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stumpfegger LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Begleitarzt im Stab des ReichskanzlersGEBURTSDATUM 11 Juli 1910GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 2 Mai 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Stumpfegger amp oldid 227082367