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Ludwig Alfred Schickert 8 August 1901 auf dem Schniftenbergerhof Gemeinde Kriegsfeld 14 November 1951 ebenda war ein deutscher Politiker NSDAP Ludwig Schickert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSchickert wurde als Sohn eines selbstandigen Landwirtes und Saatzuchters geboren Er besuchte von 1906 bis 1910 die Volksschule in Nieder Wiesen danach die Realschule in Bonn sowie bis 1918 eine auf Landwirtschaft spezialisierte Realschule in Bitburg Bis 1923 studierte er Landwirtschaft an der Universitat Hohenheim 1924 ubernahm er den Betrieb seines Vaters Schickert war ab 1935 verheiratet aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Im April 1927 trat Schickert in die NSDAP Mitgliedsnummer 60 807 ein zudem wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA Seit Juli 1932 war er landwirtschaftlicher Gaufachberater der NSDAP in der Pfalz Ende Januar 1933 grundete Schickert den Pfalzer Bundschuh die nationalsozialistische Bauernorganisation in der Pfalz die ein Jahr spater in der Bayerischen Bauernschaft und im Reichsnahrstand aufging 1 Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Schickert als Kandidat der NSDAP fur den Wahlkreis 27 Pfalz in den Reichstag gewahlt dem er in der Folge ohne Unterbrechung bis zum Januar 1935 angehorte Das wichtigste Ereignis an dem Schickert wahrend seiner Abgeordnetenzeit teilnahm war die Verabschiedung des Ermachtigungsgesetzes im Marz 1933 das unter anderem auch mit Schickerts Stimme beschlossen wurde Ab 1933 gehorte er dem Reichsbauernrat an Innerhalb der Pfalzer NSDAP war Schickert neben Fritz Hess einer der Hauptvertreter einer antisemitisch konservativen Richtung Zwischen dieser Richtung und einer eher an einem nationalen Sozialismus orientierten Gruppe um Gauleiter Josef Burckel kam es zu Rivalitaten die sich fur das Jahr 1932 nachweisen lassen und vermutlich schon fruher bestanden 2 Am 2 Juni 1934 empfahl Schickert Reichsbauernfuhrer Walther Darre alle Parteiorgane von Komplizen Gregor Strassers zu saubern womit Burckel gemeint war Burckel seinerseits warf Schickert vor sich nicht an den Boykott judischer Geschaftsleute gehalten zu haben Ein von Burckel eingeleitetes Parteigerichtsverfahren endete am 12 Februar 1935 mit dem Parteiausschluss Schickerts 3 Sein Reichstagsmandat war am 31 Januar 1935 auf Betreiben Burckels fur ungultig erklart worden 4 Fur Schickert ruckte Leonhard Wuchner in den Reichstag nach Zwischen 1936 und 1939 war Schickert fluchtig nachdem das Sondergericht Frankenthal gegen ihn einen Haftbefehl wegen fortgesetzter Vergehen gegen das Heimtuckegesetz erlassen hatte Schickert hielt sich zeitweise in den Niederlanden sowie bei einem Verwandten in Thuringen auf Im Mai 1939 wurde der Haftbefehl aufgehoben woruber Schickert von Reichsbauernfuhrer Darre personlich informiert wurde 5 Bis 1945 bewirtschaftete er wieder den Schniftenbergerhof Nach Kriegsende war Schickert von Dezember 1945 bis August 1947 interniert Da fur ihn ein Aufenthaltsverbot fur den Kreis Kirchheimbolanden bestand lebte er vorubergehend in Neustadt an der Weinstrasse damals wieder Neustadt an der Haardt genannt ehe er im September 1949 auf den Schniftenbergerhof zuruckkehrte Eine im Zuge der Entnazifizierung 1948 eingeholte Auskunft des Burgermeisters von Kriegsfeld bezeichnete seine angebliche Verfolgung als mehr theatralischer Art Die CDU in Kirchheimbolanden bescheinigte ihm im gleichen Jahr er sei r adikal und rucksichtslos und ein erstklassischer Propagandist gewesen der viel Unheil angerichtet habe 6 Die Spruchkammer Neustadt stellte das Entnazifizierungsverfahren im Februar 1950 ein da er als Minderbelasteter einzustufen sei Literatur BearbeitenFranz Maier Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiete des heutigen Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Band 28 Hase amp Koehler Mainz 2007 ISBN 3 7758 1407 8 S 402 404 Weblinks BearbeitenLudwig Schickert in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Ludwig Schickert in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Jonathan Osmond Pfalzer Bundschuh 1933 In Historisches Lexikon Bayerns Stand 26 Januar 2010 Hans Fenske Aufmarsch unterm Hakenkreuz Die pfalzischen Nationalsozialisten bis zum 30 Januar 1933 In Gerhard Nestler Hannes Ziegler Hrsg Die Pfalz unterm Hakenkreuz Eine deutsche Provinz wahrend der nationalsozialistischen Terrorherrschaft 2 Auflage Pfalzische Verlagsanstalt Landau 1997 ISBN 3 87629 253 0 S 11 36 hier S 22f Katrin Keller Blut und Boden Die pfalzische Landwirtschaft im Zeichen der Kriegsvorbereitung In Gerhard Nestler Hannes Ziegler Hrsg Die Pfalz unterm Hakenkreuz Eine deutsche Provinz wahrend der nationalsozialistischen Terrorherrschaft 2 Auflage Pfalzische Verlagsanstalt Landau 1997 ISBN 3 87629 253 0 S 185 196 hier S 193f Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 554 Maier Organisationshandbuch S 403 Zitiert bei Maier Organisationshandbuch S 404 Normdaten Person GND 130357634 lobid OGND AKS VIAF 8491454 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schickert LudwigALTERNATIVNAMEN Schickert Ludwig Alfred vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 8 August 1901GEBURTSORT Schniftenbergerhof bei Nieder WiesenSTERBEDATUM 14 November 1951STERBEORT Schniftenbergerhof bei Nieder Wiesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Schickert amp oldid 199014038