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Ludwig Graf Cobenzl auch Johann Ludwig Carl Graf Cobenzl 9 Februar 1744 in Laibach oder 21 November 1743 1 31 Marz 1792 in Eichstatt war Dompropst in Eichstatt und Mitglied des Illuminaten Ordens in der Zeit der Aufklarung Cobenzl Wappen an der heutigen Burg Predjama Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Cobenzl Schlosschen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war das zweite von funf Kindern des k k Kammerers Quidobald Graf Cobenzl 1716 und seiner 1739 ihm angetrauten Ehefrau Maria Anna Benigna Grafin von Montrichier Er wuchs dort auf der vaterlichen Burg Lueg heute Hohlenburg Predjama des 16 Jahrhunderts auf und besuchte die Universitat Salzburg Am 31 August 1760 erhielt er in Seckau die Minores die niederen Weihen Am 27 Juli 1761 wurde er Domizellar in Eichstatt am 26 August 1765 Domizellar in Luttich Dort erhielt er am 24 August 1769 die Subdiakonenweihe Am 2 April 1773 wurde Cobenzl Domkapitular in Eichstatt im Dezember des gleichen Jahres resignierte er auf sein Lutticher Kanonikat Wie sein alterer Bruder Johann Philipp Graf Cobenzl gehorte er dem Illuminatenorden an einem in Anlehnung an die Freimaurerei gegrundeten aufklarerischen Geheimbund wo er im obersten Leitungsgremium dem Areopag die frankische Ordensprovinz vertrat Von den Eichstatter Illuminaten vor allem Beamte Lehrer und Geistliche die sich ab 1778 zusammenfanden ist uberliefert dass sie ein ausgepragtes gesellschaftliches und bildungsprogrammatisches Leben fuhrten Sie kontrollierten die Eichstatter Freimaurerloge Pallas zu den 3 Lichtern vom Aufgang und nutzten sie zur Mitgliedergewinnung und zur Tarnung Etwa 20 Eichstatter Illuminaten darunter Cobenzl als Arrian lassen sich namentlich ausmachen 1785 stellten die Eichstatter Illuminaten ihre Tatigkeit ein zwei Jahre vor dem auf Drangen Bayern zustande gekommenen eichstattisch bischoflichen Verbot aller geheimen Gesellschaften Eine Illuminatenverfolgung gab es in Eichstatt nicht kein Ordensmitglied verlor mit dem Verbot seinen hochstiftischen Verwaltungsposten Am 27 Marz 1781 scheiterte der Illuminat Cobenzl bei der Eichstatter Furstbischofswahl als Gegenkandidat von Johann Anton III von Zehmen trotz Unterstutzung des kaiserlichen Hofes in Wien dessen Anhanger er war Am 12 Dezember 1781 wurde er Dompropst in Eichstatt Ende der 1780er Jahre versuchten die Augustiner Chorherren von Rebdorf mit Unterstutzung Cobenzls eine Aufhebung ihres Stiftes zu erreichen und von den Ordensgelubden dispensiert zu werden scheiterten jedoch am Widerstand des osterreichischen Kaiserhauses 1790 wurde Cobenzl vom Domkapitel in die furstbischofliche Kommission zur Grundung einer Witwen und Waisenkasse entsandt Dompropst Cobenzl starb mit 48 Jahren in Eichstatt Noch in seinem Testament erwies er sich als Illuminat und Aufklarer Um soziale und bildungspolitische Verbesserungen der Bevolkerung bemuht bedachte er das Armeninstitut und die Normalschule in Eichstatt Im Mortuarium des Eichstatter Domes befindet sich ein kleiner Stein mit seinem Wappen der zum verlorengegangenen Cobenzl Epitaph gehorte Cobenzl Schlosschen Bearbeiten Hauptartikel Cobenzlschlosschen nbsp Das barocke Cobenzl Schlosschen in Eichstatt mit spateren Anbauten nbsp Gedenkstein zu Ehren Ludwig Graf Cobenzls in der Nahe des Schlosses gestiftet von Johann Wilhelm von Hompesch zu Bolheim Aufschrift L COBENZL Dem Stifter dieser Anlage zum blei benden Denckmale gewidmet von seinem Freind W HOMPESCH 1789 In Eichstatt besass Domkapitular Cobenzl neben seiner Stadtwohnung ab 1776 am Rande der Stadt ein noch heute nach ihm benanntes barockes Schlosschen das aus einem ovalen Mittelbau mit zwei kleinen Flugeln und einem Garten mit einem oberhalb des Schlosschens stehenden gemauerten Gartenpavillon bestand Diese Anlage wurde zwischen 1730 und 1740 von Gabriel de Gabrieli als Lustschlosschen fur den Bischoflichen Oberstjagermeister Franz Ludwig Freiherr von Katzenelnbogen erbaut Cobenzl erweiterte ab 1784 den hinter dem Schlosschen liegenden terrassenformigen Garten am ansteigenden Hangbereich des Altmuhltales zu einer weiter nach Osten sich ausdehnenden Parkanlage liess einen weiteren holzernen heute nicht mehr existierenden Pavillon errichten und machte die Anlage der Offentlichkeit zuganglich Ein 1792 am Aufgang zum Frauenberg angebrachter Gedenkstein erinnert an Cobenzl In Schloss und Garten arrangierte er Balle und Picknicks zu denen er auch nichtadlige Beamte einlud um im Sinne der Illuminaten Standesunterschiede abzubauen Auch stellte er seine mit naturwissenschaftlichen und philosophischen Werken gut ausgestattete Bibliothek jedem Interessenten zur Verfugung Nach der Sakularisation wurde das Schlosschen ab 1810 zur Bierwirtschaft umgenutzt und ein Langflugel angebaut Ab 1864 stand auf dem ehemaligen Cobenzl Gelande fur ein Jahrhundert das von einer Augsburger Aktiengesellschaft betriebene Gaswerk der Stadt Eichstatt Seit 1988 ist das Referat zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut der Stadt und des Landratsamtes im Schlosschen untergebracht Literatur BearbeitenFranz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen Niederosterreichischen Adels vom Herren und Ritterstande von dem 11 Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten 2 Band Wien 1795 Felix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken I Stadt Eichstatt Munchen 1924 Nachdruck Munchen Wien 1981 R Oldenbourg Verlag ISBN 3 486 50504 1 S 734 739 Hugo A Braun Das Domkapitel zu Eichstatt von der Reformationszeit bis zur Sakularisation 1535 1806 Beitrage zu seiner Verfassung und Personalgeschichte Eichstatt 1983 Dissertation theol Bruno Lengenfelder Die Diozese Eichstatt zwischen Aufklarung und Restauration Kirche und Staat 1773 1821 Eichstatter Studien NF Band 18 zugleich Eichstatt Kath Universitat Dissertation Regensburg 1990 Verlag Friedrich Pustet ISBN 3 7917 1216 0 Carla Neis Li Portenlanger und Siegfried Schieweck Mauk von seinem Freinde Der verborgene Garten Eichstatt Lithographie Werkstatt 2011 mit Cobenzl Biographie S 79 104 Die Freimaurerei im Bisthum Eichstatt In Pastoral Blatt des Bisthums Eichstatt 12 1865 Nr 41 52 Bischofflich Eichstattische Verordnung gegen die Illuminaten In Journal von und fur Deutschland Bd 2 1787 S 435f Bruno Lengenfelder Illuminaten in Eichstatt Ein aufklarerischer Geheimbund in der Bischofsstadt In Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 97 1988 S 135 170 Hermann Huffer Cobenzl Ludwig Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 355 363 Peter Zurcher Die Bischofswahlen im Furstbistum Eichstatt von 1636 bis 1790 Wahlgeschehen im Spiegel domkapitelscher dynastischer und kaiserlicher Landes und Reichskirchenpolitik Dissertation Katholische Universitat Eichstatt Ingolstadt 2004 2005 Munchen Verlag C H Beck 2008 Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 155 ISBN 978 3 406 10770 2Einzelnachweise Bearbeiten 1743er Geburtsdatum nennt Wissgrill Online in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 122925378 lobid OGND AKS VIAF 907764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cobenzl Ludwig GrafALTERNATIVNAMEN Cobenzl Johann Ludwig CarlKURZBESCHREIBUNG DompropstGEBURTSDATUM 9 Februar 1744GEBURTSORT LaibachSTERBEDATUM 31 Marz 1792STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Graf Cobenzl amp oldid 232168591