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Lubin deutsch Lebbin ist ein Dorf auf der Insel Wolin Wollin es gehort zur Gmina Miedzyzdroje Misdroy im Powiat Kamienski der polnischen Woiwodschaft Westpommern LubinLubin Polen LubinBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat Kamien PomorskiGmina MiedzyzdrojeGeographische Lage 53 52 N 14 26 O 53 868333333333 14 431388888889 Koordinaten 53 52 6 N 14 25 53 OEinwohner 340Postleitzahl 72 500Telefonvorwahl 48 91Kfz Kennzeichen ZKAWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Stettin GoleniowLubin der Grosse Vietziger See und das Swine Delta Ansicht von Osten vom Hugel Zielonka aus Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt etwa zwolf Kilometer sudostlich der pommerschen Ostsee Hafenstadt Swinemunde auf der Insel Wollin am sudwestlichen Ende der Misdroy Lebbiner Endmorane die bis 90 m hoch ist und stellenweise steil nach Westen zum Grossen Vietziger See Wicko Wielkie einer Bucht des Stettiner Haffs abfallt Es liegt unmittelbar an dem Ausgang der Alten Swine aus dem Stettiner Haff Westlich des Dorfes liegt im Haff die Insel Grosse Kricks Wielki Krzek Geschichte BearbeitenDer bronzezeitliche Burgwall Lebbin ist ein Merkmal fur eine fruhzeitige Besiedlung der Gegend Auf diesem alteren Burgwall wurde eine slawische Burg errichtet die 1173 von den Danen zerstort wurde Der slawenzeitliche Burgwall war Teil einer grosseren Siedlung die neben Wollin Jumne Vineta sehr bedeutsam war und das nordliche Haff beherrschte Bischof Otto von Bamberg besuchte den Ort der bereits zu dieser Zeit wegen seiner gunstigen Lage von besonderer Bedeutung war auf seiner ersten Missionsreise nach Pommern im Jahre 1124 Ausgrabungen im Jahr 2009 legten innerhalb des Burgwalls die Fundamentreste einer Kirche frei die wahrscheinlich 1124 von Otto von Bamberg geweiht worden war 1 Weiterhin wurden ein Friedhof aus dem 12 bis 13 Jahrhundert und die Fundamente eines Wohnturms aus dem 15 bis 16 Jahrhundert entdeckt 2 Herzog Bogislaw I von Pommern 1187 schenkte im Jahre 1186 Lebbin zusammen mit einem grossen Teil der Insel Wollin dem Bistum Cammin das daraufhin in Lebbin eine Vogtei einrichtete Der Vogt erhob von den die Swine passierenden Schiffen Zoll fur die Durchfahrt nbsp Lebbin auf dem Sudzipfel der Insel Wollin zwischen Grossem Vietziger See und Grossem Haff auf einer Karte der Stadt Swinemunde und ihrer Umgebung von ca 1908Bei dem Dorf Lebbin auf dem Wolliner Werder lag fruher das Schloss Lubin oder Lubbin Das Schloss das damals zur Dompropstei Wollin gehorte wurde 1578 9 mit seinen Gutern vom pommerschen Herzog Johann Friedrich gegen einen Teil des Dorfes Kucklow eingetauscht und Lebbin wurde dem pommerschen Amt Wollin zugeordnet 3 Seit etwa 1600 wurden die in der Gegend zu Tage tretenden Oberturoner Kreidevorkommen genutzt Der Stettiner Unternehmer Johannes Quistorp liess sie fur seine 1855 nordlich des Dorfs am Ufer des Grossen Vietziger Sees gegrundete Portlandzementfabrik abbauen die die zweite in Deutschland und zeitweise die grosste Europas war Um 1890 hatte sie etwa 600 Beschaftigte Quistorp liess in Lebbin etwa 150 Werkswohnungen und weitere soziale Einrichtungen z B Schule Witwenhaus Arbeiter Bildungsinstitut Genossenschafts Kaufhaus fur seine Angestellten bauen 4 Die Kreidegruben lagen im Nachbarort Kalkofen am 1 April 1937 nach Lebbin eingemeindet Als der ortliche Kreideabbau fur die Zementproduktion nicht mehr ausreichte liess sein Sohn und Erbe Martin Quistorp Kreide von der Insel Rugen mit eigenen Schiffen wie der Lebbin II uber den Lebbiner Fabrikhafen anliefern Bis fast zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde noch Kreide aus den Gruben geborgen Dann wurden sie der Natur uberlassen und liefen nachdem man von 1948 bis 1954 den Kreideabbau in grossem Stil noch einmal versucht hatte voll Wasser Der etwa 400 250 m grosse Kreidebruch von Kalkofen ist heute als Turkissee Jezioro Turkusowe ein beliebtes Ausflugsziel im Nationalpark Wolin Wolinski Park Narodowy 5 Im See bricht sich das Licht auf eigentumliche Weise was ihm einen turkisfarbenen Schimmer verleiht 6 Bis 1945 gehorte die Landgemeinde Lebbin zum Landkreis Usedom Wollin im Regierungsbezirk Stettin der Provinz Pommern Bis 1937 gehorten zur Landgemeinde keine weiteren Wohnplatze 7 1937 wurden die bisherigen Gemeinden Kalkofen Stengow und Vietzig nach Lebbin eingemeindet 8 Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lebbin Anfang Mai 1945 von der Roten Armee besetzt und anschliessend mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt Die Fabrikanlagen wurden 1945 abgebaut und als Reparationsleistung in die Sowjetunion transportiert 9 Es begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten die in dem Dorf angesiedelt wurden Die Fabrikhallen und der Hafen wurden zur Fischerei und Fischverarbeitung genutzt Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Anzahl Einwohner Anmerkungen1818 127 10 1867 958 am 3 Dezember 11 1871 1231 am 1 Dezember davon 1228 Evangelische keine Katholiken drei Juden 11 1925 1060 12 1933 2291 12 1939 2271 12 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Unserer Lieben Frau von Jasna Gora einschiffiger neugotischer Ziegelbau mit Westturm und Staffelgiebeln errichtet von 1858 bis 1862 Gedachtnisfriedhof mit Gedenkstein Zum Gedenken der ehemaligen Bewohner in deutscher und polnischer Sprache und mit einem Lapidarium deutscher Grabsteine im Jahre 2007 angelegt 13 Aussichtspunkt Zielonka von den Lebbiner Bergen auf das Ruckstromdelta der Swine Blick auf die Inseln des Deltas 14 Jezioro Turkusowe Turkissee in Kalkofen ca 400 250 m grosser ehemaliger Kreidebruch nbsp Dorfkirche nbsp Ruine von Johannes Quistorps Arbeiter Bildungsinstitut in Lebbin nbsp Hafen Lubin 2013 nbsp Lubin und Lebbiner Berge Lubin Wapnica Hugel von Westen gesehenLiteratur BearbeitenJohannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Adam Kraft Verlag Wurzburg 1991 ISBN 3 8083 1195 9 S 212 Gustav Malzahn Das schone Lebbin In Pommersches Heimatbuch 2008 Pommersche Landsmannschaft Lubeck 2008 S 115 122 Erinnerungen an Besuche in Lebbin in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogthums Vor und Hinterpommern I Teil Stettin 1779 S 269 Ziffer 10 Online Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen Teil II Band 1 Anklam 1865 S 641 647 Online Friedrich Bartels An Gottes Segen ist Alles gelegen Lebbin eine Topographie des Segens mit vielen Fotos Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lubin powiat kamienski Sammlung von BildernSiehe auch BearbeitenListe der Seebader und Badeorte an der Ostsee in PolenFussnoten Bearbeiten Marian Rebkowski Archaologische Zeugen der ersten Missionsreise Bischof Ottos in Pommern In Felix Biermann Fred Ruchhoft Hrsg Bischof Otto von Bamberg in Pommern Beitrage einer Tagung aus Anlass des 875 Todestages des Pommernmissionars vom 27 bis 29 Juni 2014 in Greifswald Studien zur Archaologie Europas Band 30 S 149 161 Schautafeln an der Ausgrabungsstatte gesehen am 7 September 2018 Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung des koniglich preussischen Herzogthums Vor und Hinterpommern Johann Samuel Leich Stettin 1793 S 428 Friedrich Bartels An Gottes Segen ist Alles gelegen Lebbin eine Topographie des Segens Touristenkarte Insel Wollin und Umgebung Warschau 2012 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www insel usedom net Gemeinde Lebbin Memento vom 18 Februar 2020 im Internet Archive im Informationssystem Pommern Fritz R Barran Stadte Atlas Pommern 2 Auflage Rautenberg Wurzburg 2005 ISBN 3 8003 3097 0 S 192 Johannes Quistorp 99 Q 1822 1899 PDF 227 kB In Beitrage zur Genealogie und Geschichte der Familie Quistorp 2006 Der Stettiner Zweig Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 3 Kr O Halle 1822 S 79 Ziffer 1015 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Band 3 Die Provinz Pommern Berlin 1874 S 16 17 Ziffer 38 a b c Michael Rademacher Landkreis Rugen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Die Pommersche Zeitung Nr 46 2008 S 5 Touristenkarte Insel Wollin und Umgebung Warschau 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubin Insel Wolin amp oldid 233346816