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Liselotte Richter 7 Juni 1906 in Berlin 16 Januar 1968 ebenda war eine deutsche Philosophin und Theologin Liselotte Richter studierte von 1926 bis 1932 Philosophie Theologie und Germanistik in Berlin Marburg und Freiburg Sie horte u a bei Martin Heidegger Edmund Husserl und Erich Frank bei ihm promovierte sie 1932 Ihr besonderes Interesse galt den Schriften Soren Kierkegaards Inhaltsverzeichnis 1 Akademische Tatigkeit 2 Werke Auswahl 2 1 Monografien 2 2 Herausgeberin 3 Literatur 4 WeblinksAkademische Tatigkeit BearbeitenWahrend des Nationalsozialismus arbeitete Liselotte Richter im Unternehmen Leibniz Edition der Preussischen Akademie der Wissenschaften und war von 1943 bis 1945 als DRK Pflegerin in der Verwundetenbetreuung tatig Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Bezirksstadtratin fur Bildung und Kultur im Berliner Bezirk Charlottenburg habilitierte sich an der Humboldt Universitat und wurde 1948 als erste Frau in Deutschland auf eine Professur fur reine Philosophie berufen Im Zuge der Umgestaltung des Philosophischen Seminars 2 Hochschulreform 1950 51 in der DDR wurde Liselotte Richter 1951 aus der Philosophischen Fakultat gedrangt und an die Theologische Fakultat der Humboldt Universitat weggelobt Sie erhielt hier eine Professur mit Lehrstuhl fur Religionsphilosophie als erste Wissenschaftlerin in Deutschland Ihr Lehrstuhl gehorte zur Unterabteilung Systematische Theologie in der Fakultat Sie las Geschichte der Philosophie und widmete sich religionsphilosophischen Studien nbsp GrabstatteFur ihre engagierte Lehrtatigkeit wurde ihr 1965 die Ehrendoktorwurde der Theologischen Fakultat verliehen Ihre Schriften spiegeln ein vielseitiges Interesse wider Neben Soren Kierkegaard finden sich auch Publikationen uber Rene Descartes Jakob Bohme Gottfried Wilhelm Leibniz Moses Mendelssohn Angelus Silesius Rainer Maria Rilke Karl Jaspers Albert Camus Jean Paul Sartre und Mahatma Gandhi Sie pendelte zwischen ihrem Wohnort im West Berliner Bezirk Charlottenburg und dem Arbeitsort Ost Berlin war also Grenzgangerin auch nach dem Mauerbau setzte sie ihre Lehrtatigkeit fort Nach langer schwerer Krankheit verstarb sie am 16 Januar 1968 und wurde auf dem Luisenfriedhof II in Berlin Westend beigesetzt Ihr Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Die Theologische Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin ehrte Liselotte Richter zu ihrem 100 Geburtstag mit einer Gedenkveranstaltung am 7 Juni 2006 Von Richard Schroder Catherina Wenzel und Michael Weichenhan wurde aus diesem Anlass der Gedenkband Nach jedem Sonnenuntergange bin ich verwundet und verwaist Fur Liselotte Richter zum 100 Geburtstag herausgegeben Seit 2007 wird von der Leibniz Edition Potsdam der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften unter den gymnasialen Oberstufen der Lander Berlin und Brandenburg alle zwei Jahre der mit 1000 Euro dotierte Liselotte Richter Preis ausgelobt Werke Auswahl BearbeitenMonografien Bearbeiten Der Begriff der Subjektivitat bei Kierkegaard Ein Beitrag zur christlichen Existenzdarstellung Triltsch Wurzburg 1934 zugl Marburg Univ Diss Immanenz und Transzendenz im nachreformatorischen Gottesbild Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1955 Jakob Bohme Mystische Schau Geistiges Europa Hoffmann amp Campe Hamburg 1947 Jean Paul Sartre Kopfe des XX Jahrhunderts 23 Colloquium Verlag Berlin 1964 Leibniz und sein Russlandbild Akademie Verlag Berlin 1949 Mahatma Gandhi Kopfe des XX Jahrhunderts 25 Colloquium Verlag Berlin 1962 Philosophie der Dichtkunst Moses Mendelssohns Asthetik zwischen Aufklarung und Sturm und Drang Chronos Verlag Berlin 1948 Rene Descartes Dialoge mit deutschen Denkern Geistiges Europa Hoffmann amp Campe Hamburg 1949 Schopferischer Glaube im Zeitalter der Angst Glock Wiesbaden 1954Herausgeberin Bearbeiten Albert Camus Der Mythos von Sisyphos Ein Versuch uber das Absurde Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1959 u o bis 1997 ISBN 3 499 22198 5 mit dem Essay Camus und die Philosophen in ihrer Aussage uber das Absurde von Liselotte Richter der der Neuubersetzung von 1999 nicht mehr beigefugt wurde Soren Kierkegaard Werke Europaische Verlagsanstalt Hamburg mit dem Essay Zum Verstandnis des Werks Der Begriff Angst 1996 ISBN 3 434 46021 7 Die Wiederholung 2005 ISBN 3 434 46022 5 Furcht und Zittern 1998 ISBN 3 434 46023 3 Die Krankheit zum Tode 1995 ISBN 3 434 46024 1 Philosophische Brocken 1992 ISBN 3 434 46025 X Literatur BearbeitenRichard Schroder u a Hrsg Nach jedem Sonnenuntergange bin ich verwundet und verwaist Liselotte Richter zum 100 Geburtstag Frank amp Timme Berlin 2006 ISBN 3 86596 088 X Karl Wolfgang Troger Liselotte Richter als Forscher und Lehrerpersonlichkeit In Die Zeichen der Zeit Jg 40 Heft 11 1986 S 283 287 Karl Wolfgang Troger Zur Geschichte des Spezialfaches Allgemeine Religionsgeschichte In Helmut Klein Hrsg Zur Geschichte der Theologischen Fakultat Berlins Humboldt Universitat Berlin 1975 S 577 579 Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universitat zu Berlin Jg 34 1985 Catherina Wenzel Von der Leidenschaft des Religiosen Leben und Werk der Liselotte Richter 1906 1968 Bohlau Koln 1999 ISBN 3 412 12198 3 Hans Christoph Rauh Richter Liselotte In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liselotte Richter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Liselotte Richter im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 12128736X lobid OGND AKS LCCN nr90010556 VIAF 30388823 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter LiselotteKURZBESCHREIBUNG deutsche Philosophin und TheologinGEBURTSDATUM 7 Juni 1906GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 16 Januar 1968STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liselotte Richter amp oldid 223428345