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Die Linsangs Prionodon sind eine in Sudostasien lebende Gattung der Raubtiere Carnivora Fruher wurden sie zu den Schleichkatzen Viverridae gerechnet nach molekulargenetischen Untersuchungen bilden sie eine eigene Familie Prionodontidae Es sind schlank gebaute Tiere mit langem Hals deren Fell mit Flecken oder Streifen versehen ist Es gibt zwei Arten den Banderlinsang P linsang und den Fleckenlinsang P pardicolor LinsangsFleckenlinsang Prionodon pardicolor SystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung LaurasiatheriaOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie LinsangsGattung LinsangsWissenschaftlicher Name der FamiliePrionodontidaePocock 1933Wissenschaftlicher Name der GattungPrionodonHorsfield 1822 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Gefahrdung 5 Systematik 6 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenLinsangs erreichen eine Kopfrumpflange von 30 bis 45 Zentimetern der Schwanz ist mit 30 bis 40 Zentimetern etwas kurzer als der Rumpf Ihr Gewicht betragt 0 6 bis 1 2 Kilogramm Die Grundfarbung ihres weichen dichten Fells ist hellgrau bis rotlichbraun der Bauch ist etwas heller Am Rucken erstrecken sich funf Reihen streifenformig angeordneter dunkler Flecken die beim Banderlinsang haufig zu Bandern zusammengewachsen sind Am Nacken verlaufen zwei dunkle Langsstreifen die Flanken sowie die Aussenseite der Oberarme und Oberschenkel sind gepunktet Der Schwanz ist dicht behaart und mit sieben bis neun dunklen Ringen versehen die Spitze kann weisslich sein Ihr Korperbau ist schlank und langgestreckt die Gliedmassen sind relativ kurz Die Fusse enden in funf Zehen diese tragen Krallen die in Krallenscheiden eingezogen werden konnen Im Gegensatz zu den Schleichkatzen fehlen bei ihnen die Perianaldrusen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenLinsangs leben in Sudostasien Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nepal und dem ostlichen Indien uber das sudliche China und die Malaiische Halbinsel bis auf die Inseln Borneo und Java Ihr Lebensraum umfasst in erster Linie Regenwalder in geringerem Ausmass auch andere Waldformen Linsangs sind vom Meeresniveau bis in 2700 Meter Seehohe anzutreffen Lebensweise BearbeitenLinsangs sind vorwiegend nachtaktiv Tagsuber schlafen sie in den Baumen etwa in Baumhohlen oder hohlen Baumstammen In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche dabei kommen sie haufig auf den Boden Sie konnen gut klettern und springen und bewegen sich stets kopfunter die Baumstamme hinunter Die Vorderpfoten sind plantigrad sohlengangerisch und die Hinterpfoten digitigrad zehengangerisch Uber das Sozialverhalten ist aufgrund ihrer scheuen nachtaktiven Lebensweise wenig bekannt vermutlich leben sie einzelgangerisch Das Revier wird mit Urin und Kot markiert auch reiben sie ihre Schultern Nacken und Flanken an Gegenstanden um ihre Duftspuren zu hinterlassen Sie sind Fleischfresser die sich von Nagetieren Vogeln Echsen Schlangen Froschen Insekten und anderen Kleintieren ernahren Manchmal fressen sie auch Aas Kleinere Beutetiere werden mit einem Biss in den Nacken getotet grossere werden mit den Vorderpfoten niedergedruckt und mit mehreren Bissen erlegt Ein bis zweimal im Jahr bringt das Weibchen zwischen Februar und August meist zwei Jungtiere zur Welt Bei den Banderlinsangs wiegen sie bei der Geburt rund 40 Gramm und sind nach vier Monaten ausgewachsen Die Lebenserwartung kann in menschlicher Obhut uber 10 Jahre betragen Gefahrdung BearbeitenEs gibt relativ wenige Sichtungen von Linsangs Angaben zum Gefahrdungsgrad sind aufgrund ihrer scheuen Lebensweise schwierig Hauptgefahr stellt die Zerstorung ihres Lebensraumes dar Es ist nicht bekannt inwieweit sie in teilweise gerodeten Waldern oder Sekundarwaldern uberleben konnen Fruher wurden sie wegen ihres Felles gejagt heute sind sie im Grossteil ihres Verbreitungsgebietes geschutzt Beide Arten sind weit verbreitet und trotz seltener Beobachtungen relativ haufig die IUCN listet beide Arten als nicht gefahrdet least concern Systematik BearbeitenFruher wurden die Linsangs zu den Schleichkatzen Viverridae gerechnet wo man sie entweder in die Unterfamilie der Zibetkatzen Viverrinae oder in eine eigene Unterfamilie Prionodontinae stellte Als besonders nahe Verwandte galt die Gattung der Pojanas oder Afrikanischen Linsangs Poiana Nach molekulargenetischen Untersuchungen von Gaubert und Veron 2003 1 sind die Linsangs jedoch nicht sehr nahe mit den Schleichkatzen verwandt sondern bilden einen eigenen Seitenzweig der die Schwestergruppe der Katzen darstellt Durch morphologische Untersuchungen von Gaubert et al 2005 2 konnten diese Ergebnisse bestatigt werden So sind die fehlenden Perianaldrusen und das katzenahnliche Gebiss Kennzeichen fur die nahe Verwandtschaft zu den Katzen Es werden zwei Arten unterschieden Der Banderlinsang Prionodon linsang hat ein etwas helleres Fell die Flecken sind haufig zu Bandern zusammengewachsen Er hat das sudlichere Verbreitungsgebiet namlich die Malaiische Halbinsel und die sudostasiatischen Inseln Der Fleckenlinsang Prionodon pardicolor hat ein eher orangebraunes Fell seine Flecken sind nicht verbunden Die Art bewohnt das Festland Sudostasiens vom ostlichen Indien uber den Suden Chinas bis nach Vietnam und ins nordliche Thailand Laut molekularer Uhr haben sich die Linsangs vor rund 42 Millionen Jahren von den Katzen getrennt die beiden Arten sind vor rund 13 Millionen Jahren auseinandergegangen Mit Palaeoprionodon ist ein fossiler Vertreter aus dem oberen Oligozan bekannt der den heutigen Linsangs bereits ahnelte Literatur BearbeitenPhilippe Gaubert Family Prionodontidae Linsangs In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 170 174 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World The Johns Hopkins University Press Baltimore Md 1999 ISBN 0 8018 5789 9 P Gaubert und G Veron Exhaustive sample set among Viverridae reveals the sister group of felids the linsangs as a case of extreme morphological convergence within Feliformia In Proceedings of the Royal Society of London Biological Sciences 270 2003 S 2523 2530 PMC 1691530 freier Volltext P Gaubert W Wozencraft P Cordeiro Estrela und G Veron Mosaics of convergences and noise in morphological phylogenies What s in a viverrid like carnivoran In Systematic Biology 54 6 2005 S 865 894 PDF Memento des Originals vom 30 Dezember 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ebd csic esWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Linsangs Prionodon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prionodon in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 28 Juni 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linsangs amp oldid 221144501