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Lil Picard geboren als Lilli Elisabeth Benedick 4 Oktober 1899 in Landau in der Pfalz gestorben 1994 in New York war eine deutsch amerikanische Schauspielerin und Journalistin verheiratet bis 1926 mit Fritz Picard ab 1935 mit dem Bankier Hans Felix Judell Das Paar emigrierte 1936 wegen des in Deutschland zunehmenden Antisemitismus nach New York Dort war Lil Picard als Malerin Bildhauerin Kunstkritikerin Fotografin Performance und Happeningkunstlerin erfolgreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Einzelausstellungen und Performances 3 Gruppenausstellungen 4 Sonstige 5 Kunstlerische Publikationen 6 Medienproduktion 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenElisabeth Benedick war das einzige Kind von Rosalie und Jakob Benedick Benedick war ein judischer Winzer und Weinhandler in der Pfalz Region Elisabeth Benedick erlebte ihre Kindheit und Jugend in Strassburg damals im deutschen Elsass Lothringen und besuchte dort die Schule Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs traf sie 1918 Fritz Picard mit dem sie gegen den Willen der Eltern in Berlin lebte und den sie 1921 heiratete Im Berlin der fruhen 1920er Jahre studierte sie Kunst und Literatur nahm Ballett und Gesangsunterricht spielte in Cabaret Revuen und hatte einen kurzen Auftritt im Film Variete mit Lya de Putti und Emil Jannings Befreundet mit Kunstlern des Berlin Dada wie Richard Huelsenbeck George Grosz Emmy Hennings und Hugo Ball gehorten zu ihrem Umfeld auch Else Lasker Schuler und Kurt Schwitters 1926 von Franz Picard geschieden behielt sie den Namen Lil Picard und zog fur einige Jahre nach Wien 1928 in Wien schrieb sie fur das Feuilleton des Berliner Borsenkuriers 1933 in der Fruhzeit des Nationalsozialismus zuruck in Berlin arbeitete sie mit Erfolg fur die Zeitschrift fur Deutsche Konfektion und schrieb Beitrage zu den Mode und Frauenseiten des Berliner Tageblatts 1935 heiratete sie den Bankier Hans Felix Judell Wegen der im NS Staat zunehmenden Judenverfolgung und dem Entzug ihres Presseausweises emigrierte das Paar ab November 1936 nach New York Judell konnte im New Yorker Bankwesen arbeiten und anderte seinen Namen in Henry Odell oder O Dell Lil Picard wurde ab 1937 in der New Yorker Kunstszene bekannt Sie hatte als Schmuck und Hutdesignerin Erfolg Erwahnung in Vogue Ausgabe 1 Mai 1940 und betrieb nacheinander mehrere aussergewohnliche Modeboutiquen Um 1939 begann ihre kunstlerische Entwicklung als Malerin 1947 traf sie Patricia Highsmith die lebenslang eine Freundin blieb und sie mit den Abstrakten Expressionisten bekannt machte Kunstlerisch bildete sie sich an der Hans Hofman School of Art weiter Picard setzte eine Vielzahl kunstlerischer Techniken ein die sie in der Berliner und Pariser Avantgarde kennengelernt hatte Als starksten Einfluss benannte sie Kurt Schwitters Wie die Dadaisten setzte sie Wortspiele ein 1 1952 traf sie Alfred Jensen mit dem sie bei Hans Hofman studierte Durch ihn lernte sie Seymour Boardman Sam Francis John Grillo Franz Kline Raymond Parker und Mark Rothko kennen Trotz ihrer zehnjahrigen Affare mit Jensen blieb Hans Felix Judell ihr lebenslang verbunden Ab 1955 wurde sie als Bildende Kunstlerin mit wichtigen Einzelausstellungen wahrgenommen Gegen Ende der 1950er Jahre nahm sie in ihren Arbeiten Entwicklungen voraus die Jahre spater in der Pop Art ausformuliert wurden Ihre Verwendung von Buchstabenkombinationen lasst an das spatere Werk von Robert Indiana denken Wie in einer Vorahnung der Coladosen von Jasper Johns und der Brillo Boxen von Andy Warhol bezieht sie kommerzielle Kosmetikartikel als Motiv ein 2 3 Die ab 1959 aktive radikale Avant Garde und Anti Kunst Bewegung NO art zahlte Lil Picard zu ihren Mitgliedern Um 1960 arbeitete Lil Picard an Reliefs und Tableaus die autobiografische und feministische Bezuge zeigten Ihr erstes Happening The Bed veranstaltete sie 1964 im Alter von 65 im Cafe Au Go Go Die Arbeit bestand aus einer Art Striptease auf einem elektrisch verstellbaren Bett bei dem Meredith Monk als Tanzerin assistierte Das Bett in Verbindung mit feministischen Bedeutungen blieb Thema fur weitere Auftritte Bed Sheet Event 1969 Working from Bed 1971 und 1972 White Sheets and Quiet Dots 1974 und 1976 mit Hannah Wilke Bed Tease 1978 und 1980 Bed Paint 1981 Als fruhe Kunstlerin der Soziopolitischen Happenings und Performances war sie an den innovativen Performanceprogrammen von Jon Hendricks im Judson Church Kunstraum und Charlotte Moormans jahrlichen Avantgarde Festival beteiligt Ihre Performances richteten sich gegen den Vietnamkrieg und die Manipulation der Frauen durch Medien und Werbung 4 1965 traf Lil Picard Andy Warhol und unterhielt enge Beziehungen zu anderen Kunstlern der Warhol Factory Ihre Performance Construction Destruction Construction in der Factory wurde von Warhol gefilmt und in seinem Underground Experimentalfilm Four Stars 1968 veroffentlicht Bei der Performance wirkten mit Al Hansen Taylor Meade Viva Kate Millet Nam June Paik Picard spielte in einem autobiografischen Film Warhols seine Mutter und schrieb fur Warhol verbundene Publikationen wie Interview 1976 wirkte sie in Rosa von Praunheims New York Film Underground and Emigrants mit In ihren Happenings und Performances wendete Picard oft Methoden destruktiver Kunst an wie sie durch Gustav Metzger und Ralph Ortiz bekannt wurden Mit Ortiz arbeitete sie haufig zusammen Sie versuchte auf diese Weise humanistische Werte bewusst zu machen und zur Besserung der politischen soziologischen und okologischen Situation der Gesellschaft beizutragen 5 Bis in die fruhen 1980er Jahre baute sie interaktive Environments und veranstaltete meist in Verbindung mit dem New York Avantgarde Festival Happenings und Performances Lil Picard stand freundschaftlich und kunstlerisch in Verbindung mit Boris Lurie Chuck Close Helen Frankenthaler Franz Kline Robert Motherwell Carolee Schneemann Joseph Beuys Roy Lichtenstein Jasper Johns James Rosenquist Larry Rivers und Patricia Highsmith Ihr kunstlerisches Gesamtwerk umfasst Gedichte Malerei Collagen Assemblagen Filme Happenings und Performances Ab 1976 wirkte sie in mehreren Filmen mit unter anderem in Rosa von Praunheims Underground and Emigrants Sie schrieb zudem fur Magazine wie The Village Voice East Village Other Feminist Art Journal High Performance Arts Magazine war Kunstkorrespondentin fur Kunstforum International und Die Welt und ubersetzte Tom Wolfes Electric Kool Aid Acid Test 1968 ins Deutsche 6 Einzelausstellungen und Performances Bearbeiten1960 White Sculptures David Anderson Gallery New York 1964 Bed Happening Cafe Au Go Go New York 1966 Ballad of Sweet Peas Peace and Lollypops Performance auf der Staten Island Fahre 5th Annual Avant Garde Festival organisiert von Charlotte Moorman 1968 Protest Action Mit Wolf Vostell Italian Pavilion 34 Biennale di Venezia 7 1968 Construction Destruction Construction C D C Performance The Factory New York 1976 Political Dematerialization Ronald Feldman Fine Arts New York 1976 Titel zu ermitteln Holly Solomon Gallery Gallery New York 1976 Titel zu ermitteln Goethe House New York 1978 Retrospektive Neuer Berliner Kunstverein Berlinpostum2011 Lil Picard and Counterculture New York 24 Februar bis 27 Mai 2011 University of Iowa Museum of Art Iowa CityGruppenausstellungen Bearbeiten1949 1960 Ausstellungen in New York Unter anderem in der March Gallery Brata Gallery und Fleischman Gallery 1960 New Media New Forms Martha Jackson Gallery New York 1971 Happening und Fluxus Ausstellung im Kunstverein Koln 1972 American Women Artists Kunsthaus Hamburg 8 postum1995 NO Neue Gesellschaft fur Bildende Kunst Berlin 2001 NO art and the Aesthetics of Doom Block Museum Evanston IL 2002 NO art and the Aesthetics of Doom University of Iowa Museum of Art Iowa CitySonstige Bearbeiten1974 Loft Birthday Party Galerie Rene Block BerlinKunstlerische Publikationen Bearbeiten1970 Lil Picard JA amp NEIN Gedanken In Boris Lurie Seymour Krim Hg Koln 1988 Medienproduktion BearbeitenHubert Fichte Lil Picard Originalaufnahmen New York 1975 76 1CD Suppose Verlag Koln 2007 ISBN 3 93251342 8 Hubert Fichte interviewt Lil Picard Literatur Bearbeiten1988 NO art Anthologie Edition Hundertmark Koln Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 903 Daria Dittmeyer Picard Lil In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 95 de Gruyter Berlin 2017 ISBN 978 3 11 023261 5 S 389 Weblinks BearbeitenPapers of Lil Picard 1899 1994 The University of Iowa Library Englisch Lil Picard and Counterculture New York Englisch Lil Picard No art Deutsch Portrait in Whitehot Magazine July 2011 EnglischEinzelnachweise Bearbeiten Kathleen A Edwards Lil Picard and Counterculture New York Nicht mehr online verfugbar The University of Iowa Museum of Art S 2 archiviert vom Original am 2 Juli 2011 abgerufen am 4 Marz 2012 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde 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abgerufen am 2 Marz 2012 englisch Protest Action Lil Picard Papers University of Iowa Libraries Abgerufen am 17 Marz 2018 Wahl der Damen In Der Spiegel Nr 20 1972 S 157 online 8 Mai 1972 Normdaten Person GND 119021722 lobid OGND AKS LCCN nr93011037 VIAF 27872379 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Picard LilALTERNATIVNAMEN Benedick Lilli Elisabeth Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanische KunstlerinGEBURTSDATUM 4 Oktober 1899GEBURTSORT Landau in der PfalzSTERBEDATUM 1994STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lil Picard amp oldid 236749365