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Lieselott Herforth 13 September 1916 in Altenburg 30 November 2010 in Dresden war eine deutsche Physikerin und Politikerin Sie war Mitglied des Staatsrates und der Volkskammer der DDR Zudem war sie von 1965 bis 1968 Rektorin der TU Dresden und damit die erste Frau die als Rektor einer Universitat in Deutschland vorstand Lieselott Herforth 1970 wahrend der 25 DDR Staatsratstagung in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Aktivitaten 3 Mitgliedschaften 4 Auszeichnungen 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Tochter des Bankdirektors Wirtschaftsberaters und spateren Schriftstellers und Verlegers Walter Herforth 1 erwarb Lieselott Herforth 1936 am Ruckert Oberlyzeum in Berlin Schoneberg das Abitur Ab 1936 studierte sie an der Technischen Hochschule Berlin Physik und Mathematik und war dort 1938 als Hilfsassistentin fur Physik und Mathematik tatig Ihr Studium schloss sie 1940 erfolgreich mit dem akademischen Grad eines Diplom Ingenieurs ab 2 Im Jahr 1943 arbeitete Herforth als Assistentin unter anderem am Kaiser Wilhelm Institut fur Physik in Berlin und an der Universitat Leipzig Anschliessend war sie 1946 als Physikerin im Oberspreewerk Berlin Oberschoneweide angestellt Am Kaiser Wilhelm Institut fur Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin Dahlem arbeitete sie von 1947 bis 1948 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und wurde 1948 an der Technischen Hochschule Berlin bei Hartmut Kallman zur Dr Ing promoviert Im Jahr 1953 habilitierte sie an der Karl Marx Universitat Leipzig uber Grundlagen der Fluoreszenzanwendung in der Medizin Sie war damit die dritte Frau die sich in der DDR und die siebente die sich in Deutschland seit der Weimarer Republik in dem traditionell von Mannern dominierten Fach Physik habilitierte Nach ihrer Habilitation erhielt Herforth eine Dozentenstelle fur Strahlungsphysik an der Karl Marx Universitat Leipzig 2 3 Von 1955 bis 1960 war Herforth wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut fur Angewandte Radioaktivitat in Leipzig Gleichzeitig wirkte Herforth von 1957 bis 1960 als Professorin mit Lehrauftrag fur angewandte Radioaktivitat an der Technischen Hochschule Leuna Merseburg und folgte 1960 einem Ruf an die Technische Hochschule Dresden wo sie als Professorin auf demselben Gebiet und ab 1962 als Professorin fur Anwendung radioaktiver Isotope lehrte 1 Zudem wurde sie Direktorin des Instituts fur Anwendung radioaktiver Isotope an der Fakultat fur Mathematik Von 1965 bis 1968 stand Herforth der Technischen Universitat Dresden als Rektorin vor und war damit die erste Rektorin an einer Universitat in Deutschland 1 Von 1969 bis 1977 lehrte Herforth als ordentliche Professorin fur Experimentalphysik bzw Radioaktivitat und Dosimetrie an der Sektion Physik der Technischen Universitat Dresden Beigesetzt wurde sie in der Urnengemeinschaftsanlage III auf dem Dresdner Heidefriedhof an der Moritzburger Landstrasse 4 Politische Aktivitaten BearbeitenVon 1963 bis 1981 war Herforth wahrend vier Wahlperioden Volkskammerabgeordnete in der Fraktion des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds zudem gehorte sie im gleichen Zeitraum als Mitglied der SED dem Staatsrat der DDR an 1966 wurde sie Mitglied des Fach und Hochschulrates des Ministeriums fur Hoch und Fachschulwesen Mitgliedschaften BearbeitenHerforth war Mitglied der Chemischen Gesellschaft als auch der Biophysikalischen Gesellschaft der DDR 5 In dem 1955 durch Beschluss des Ministerrates der DDR gegrundeten Wissenschaftlichen Rat fur die friedliche Anwendung der Atomenergie war Herforth Mitglied der Kommission fur Nachwuchs und Ausbildungsfragen 6 7 Auszeichnungen BearbeitenHerforth wurde 1969 5 zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften ernannt Sie erhielt 1971 den Nationalpreis der DDR fur Wissenschaft und Technik Im Jahr 1974 erhielt sie in Ungarn die Ehrendoktorwurde der Universitat fur Chemische Industrie Veszprem 1977 wurde ihr die Humboldt Medaille in Gold verliehen 3 Im Jahr 1982 ernannte die TU Dresden Herforth zur Ehrensenatorin Herforth wurde mit dem Vaterlandischen Verdienstordens der DDR in Silber 1964 8 und Gold 1981 dem Orden Banner der Arbeit 1966 der Verdienstmedaille der NVA in Gold und zweimal als Aktivist und als Mitglied eines Kollektivs der sozialistischen Arbeit ausgezeichnet 5 Werke Auswahl Bearbeiten1948 Die Fluoreszenzanregung organischer Substanzen mit Alphateilchen schnellen Elektronen und Gammastrahlen Diss 1958 Ultraschall Grundlagen und Anwendungen in Physik Technik Biologie und Medizin 1964 Frauen in Technik und Naturwissenschaften in Das Hochschulwesen 12 1964 1968 Praktikum der angewandten Radioaktivitat 1979 Neutronen Personendosimetrie 1981 Praktikum der Radioaktivitat und der RadiochemieLiteratur BearbeitenHerforth Lieselott In Dorit Petschel 175 Jahre TU Dresden Band 3 Die Professoren der TU Dresden 1828 2003 Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 02503 8 S 357 Waltraud Voss Lieselott Herforth Die erste Rektorin einer deutschen Universitat Transcript Bielefeld 2016 ISBN 978 3 8376 3545 4 Horst Kant Herforth Lieselotte sic In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lieselott Herforth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Lieselott Herforth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie NachrufEinzelnachweise Bearbeiten a b c Waltraud Voss Lieselott Herforth Die erste Rektorin einer deutschen Universitat Transcript Bielefeld 2016 a b Pommerin Hanseroth Petschel 175 Jahre TU Dresden Die Professoren der TU Dresden 1828 2003 Bohlau Koln et al 2003 S 357 a b Renate Strohmeier Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas Von der Antike bis zum 20 Jahrhundert Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 1998 https www dresdner stadtteilzeitungen de prof dr ing habil dr h c lieselott herforth 1916 2010 a b c Der Staatsrat der Deutschen Demokratischen Republik 1960 1970 Dokumentation Staatsverlag d Deutschen Demokratischen Republik 1970 Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Akademie Verlag 1959 Tatigkeitsbericht der Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Forschungsgemeinschaft der Naturwissenschaftlichen Technischen und Medizinischen Institute Akademie Verlag 1960 Lieselott Herforth Internationales Biographisches Archiv 35 1982 vom 23 August 1982 im Munzinger Archiv abgerufen am 7 Dezember 2010 Artikelanfang frei abrufbar Normdaten Person GND 128073160 lobid OGND AKS LCCN n2010077631 VIAF 86415399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herforth LieselottKURZBESCHREIBUNG deutsche Experimentalphysikerin Politikerin FDGB MdVGEBURTSDATUM 13 September 1916GEBURTSORT AltenburgSTERBEDATUM 30 November 2010STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lieselott Herforth amp oldid 223113026