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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lichtenmoor Begriffsklarung aufgefuhrt 52 707777777778 9 3577777777778 Koordinaten 52 42 28 N 9 21 28 OLichtenmoor Das Lichtenmoor ist ein ursprunglich 50 km grosses degeneriertes Hochmoor in Niedersachsen Es liegt nordostlich von Nienburg Weser in den Landkreisen Nienburg und Heidekreis Die abgetorften Moorflachen werden meist landwirtschaftlich genutzt und sind teilweise aufgeforstet worden Mehrere Flachen des Lichtenmoors sind als Naturschutz bzw FFH Gebiet ausgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Flora und Fauna 4 Geplantes Atommulllager 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Wiese im LichtenmoorDas Lichtenmoor liegt nordostlich von Nienburg Weser zwischen den Flussen Weser und Aller Es befindet sich rund 30 km nordlich des Steinhuder Meeres Durch das Lichtenmoor fuhren zwei Strassen die in West Ost und in Nord Sud Richtung verlaufen und sich im Zentrum des Gebietes in Lichtenhorst kreuzen An den Randern des fruheren Moores liegen die Orte Rethem Moor Steimbke Sonnenborstel Anderten und Lichtenmoor Die zentral im Moor gelegene Siedlung Lichtenhorst wurde erst 1919 gegrundet Geschichte Bearbeiten nbsp Gefangenenlager Lichtenhorst mit FeldbahnlokomotivenDas Lichtenmoor ist danach benannt dass es baumfrei also licht ist Bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts war das Moor grosstenteils naturbelassen nur am Rande gab es Torfgewinnung durch die Bewohner der umliegenden Dorfer 1765 fanden erste Vermessungsarbeiten im Moor statt 1792 verkaufte das Amt Wolpe erste Moorgrundstucke an Bauern Die Urbarmachung des Moores setzte nach der 1848 erfolgten Regulierung der Alpe ein die am Moor vorbeifliesst Bei der Flurbereinigung 1855 wurde das Lichtenmoor aufgeteilt 1899 begannen die ersten Kultivierungsversuche im Moor von den umliegenden Dorfern aus die 1905 eingestellt wurden Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde 1914 ein Kriegsgefangenenlager im Moor eingerichtet das erst 1924 aufgelost wurde 1 Nach dem Beschluss von 1912 in Neustadt am Rubenberge das Moor zu besiedeln kamen 1919 die ersten Siedler Es waren landlose Bauern die die Siedlungen Lichtenmoor und Lichtenhorst grundeten 1934 wurde eine Erdolbohrung im Lichtenmoor fundig Flora und Fauna BearbeitenDas Lichtenmoor bildete sich vor mehreren tausend Jahren als Hochmoor in der Randsenke eines unterirdischen Salzstocks aus Heute ist es ein degeneriertes Moor Der Torf des fruheren Hochmoores wurde uber Jahrhunderte im Handstich durch die Bewohner der umliegenden Dorfer gewonnen Die industrielle Abtorfung des Moores setzte 1938 ein grossflachig nach dem Zweiten Weltkrieg und wird noch heute betrieben Weite Teile der abgetorften Hochmoorlandschaft besteht heute aus kultivierten Flachen wie Grunland Ackerland oder Waldaufforstungen aber auch aus unkultivierten Bereichen Zur Moorregeneration wurde 1970 eine Flache von 236 ha als Naturschutzgebiet Lichtenmoor im Nordwesten des Lichtenmoors ausgewiesen 243 ha von ihm darunter das gesamte Naturschutzgebiet sind als FFH Gebiet ausgewiesen Nach der Aufstellung des niedersachsischen Moorschutzprogramms von 1981 wurden 1984 und 1985 mit den Naturschutzgebieten Steimbker Kuhlen Rodewalder Lichtenheide Rodewalder Wiehbuschwiesen und Holtorfer Moor weitere Teile unter Schutz gestellt einer Nutzung entzogen und wieder vernasst 1995 folgten das Naturschutzgebiet Weisser Graben sowie 2016 das Naturschutzgebiet Randbereiche Lichtenmoor Die Wiedervernassung und Entkusselung hat teilweise zum Wachstum der Hochmoorvegetation gefuhrt Typische Pflanzenbestande sind Pfeifen und Wollgras sowie Moorheiden Daneben gibt es Birken Kiefern und Moorwalder Das feuchte Grunland des Lichtenmoors dient zahlreichen Vogelarten als bedeutendes Brut und Rastquartier Es ist vor allem fur Kraniche ein wichtiger Sammel und Schlafplatz Geplantes Atommulllager Bearbeiten nbsp Trecker Demonstration der Burgerinitiative Rund ums Lichtenmoor am 11 November 1976 nach Hannover Foto Jochen Mellin Bildarchiv der Region Hannover1976 wurden Plane zur Errichtung eines unterirdischen Atommullendlagers im Salzstock Gorleben Rambow unter dem Lichtenmoor bekannt Oberirdisch sollte eine Wiederaufarbeitungsanlage fur Kernbrennstoffe entstehen Gegen das Vorhaben grundeten Bewohner der umliegenden Orte Burgerinitiativen darunter die Burgerinitiative gegen das Atommulllager Lichtenmoor 2 Am 16 Juli 1976 verhinderten etwa 20 Personen eine geplante und genehmigte Erkundungsbohrung Im Anschluss besetzten sie uber Monate den vorgesehenen Bohrplatz Zu einer Protestaktion gegen einen Atommullpark fanden sich am 30 Juli 1976 in Lichtenmoor etwa 600 Personen ein Neben dem Lichtenmoor waren auch Standorte im Emsland und in der Sudheide als Standort einer Lagerstatte im Gesprach Anfang 1977 entschied sich die Niedersachsische Landesregierung unter Ministerprasident Ernst Albrecht fur Erkundungen im Salzstock Gorleben Sonstiges Bearbeiten nbsp Strasse durch das LichtenmoorAb 1968 befand sich im Lichtenmoor eine 11 ha grosse Militaranlage der Bundeswehr mit mobilen Hawk Flugabwehrraketen Sie lag etwa einen Kilometer ostlich des Ortes Lichtenmoor Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Stellung aufgegeben und die Bundeswehreinheit zog 1993 ab Danach wurde die Anlage landwirtschaftlich und als Privatgrundstuck genutzt Siehe auch BearbeitenWurger vom LichtenmoorWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lichtenmoor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landschaftssteckbrief beim Bundesamt fur Naturschutz Foto und Beschreibung der Flugabwehrstellung im Lichtenmoor Widerstand von 1976 gegen das Atommulllager im LichtenmoorEinzelnachweise Bearbeiten Gefangenenlager bei Gemeinde Lichtenhorst Online Portal Kulturerbe Niedersachsen Plakat Atommull Nein Danke In Niedersachsisches Ministerium fur Wissenschaft und Kultur Gorleben Archiv e V abgerufen am 14 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichtenmoor amp oldid 233739169