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Licet iuris ist ein nach seinen Anfangsworten benanntes Mandat des romisch deutschen Kaisers Ludwig IV das dieser am 6 August 1338 auf einem Reichstag in Frankfurt am Main erliess Das Mandat war eine Reaktion auf die Beschlusse des Kurverein von Rhense die die Bekraftigung des Mehrheitsprinzips und die Zuruckweisung des papstlichen Approbationsanspruches bei der deutschen Konigswahl zum Inhalt hatten Licet iuris erklarte nun daruber hinaus dass der von den Kurfursten Gewahlte als romisch deutscher Kaiser nicht Konig zu betrachten sei die deutsche Konigswahl alleine legitimiere also den Anspruch auf das Kaisertum das unmittelbar von Gott sei Sprachlich ist das Gesetz an den Codex Iustinianus angelehnt und rezipiert damit auch spatantikes Rechtsgut Der rechtliche Gehalt von licet iuris ist in der Wissenschaft umstritten Es wurde angenommen dass Ludwig IV damit seine Auffassung eines Weltkaisertums bekannt habe und er den Kaisertitel tatsachlich allein auf die Konigswahl stutzen wollte Andere vertreten die Ansicht dass licet iuris unausgesprochen davon ausgeht dass mit der Wahl der Konig auch ohne Kaiserkronung bereits alle Reichsrechte ausuben durfe der Kaisertitel selbst aber erst durch die Kronung durch den Papst legitimiert wird Jedenfalls knupfte Ludwig an die Kaiseridee seines Vorgangers Heinrich VII an da dieser ebenfalls von der These ausging der Kaiser sei im weltlichen Bereich unabhangig von der Einflussnahme des Papstes Gleichzeitig mit licet iuris wurde das Mandat fidem catholicam publiziert in dem die Rechtsauffassungen genauer erortert wurden Ludwig IV konnte mit beiden Mandaten keinen unmittelbaren politischen Erfolg verbuchen sie ubten jedoch grossen Einfluss auf mehrere grosse Staatsschriften des spaten Mittelalters aus Das in licet iuris vertretene Prinzip der Mehrheitswahl wurde 1356 endgultig in der Goldenen Bulle Karls IV festgelegt Quellen BearbeitenLicet iuris In Lorenz Weinrich Hrsg Quellen zur Verfassungsgeschichte des Romisch Deutschen Reiches im Spatmittelalter 1250 1500 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Bd 33 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 06863 7 S 290 293 lateinischer Text mit deutscher Ubersetzung Literatur BearbeitenSebastian Krafzik Licet iuris Gefecht um die Macht zwischen Kaiser und Papst In Journal on European History of Law Bd 2 2011 ISSN 2042 6402 S 6 10 Heinrich Mitteis Die deutsche Konigswahl Ihre Rechtsgrundlagen bis zur Goldenen Bulle 2 erweiterte Auflage Rohrer Brunn u a 1944 Sonderausgabe 6 unveranderter reprografischer Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 ISBN 3 534 05340 0 Karl Zeumer Ludwigs des Bayern Konigwahlgesetz Licet iuris vom 6 August 1338 In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Bd 30 1905 S 85 112 und S 485 487 Im Volltext bei Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ludwigs des Bayern Konigswahlgesetz Licet iuris vom 6 August 1338 Quellen und Volltexte Auszug aus dem Licet iuris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Licet iuris amp oldid 158667735