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Liborius Wagner 5 Dezember 1593 in Muhlhausen in Thuringen 9 Dezember 1631 in Schonungen war ein katholischer Priester und Martyrer Er wurde am 24 Marz 1974 seliggesprochen Liborius WagnerKupferstich von Rudolf Meyer 1605 1638 An seine Gefangennahme erinnernde Stele vor der Kirche Reichmannshausen errichtet anlasslich seiner Seligsprechung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Seligsprechung 3 Darstellung und Gedenktag 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLiborius Wagner wuchs wenige Jahrzehnte nach der Reformation im thuringischen Muhlhausen in einem streng protestantischen Elternhaus auf Nachdem er zwischen 1613 und 1619 in Leipzig Gotha und Strassburg die Freien Kunste studiert und den Magistergrad erlangt hatte kam er zuruck in seine Heimatstadt und bewarb sich dort erfolglos um eine Lehrerstelle Schliesslich ging er 1622 nach Wurzburg wo er ein Studium der katholischen Theologie an der vom Gegenreformator Julius Echter wiedergegrundeten Universitat Wurzburg begann Er konvertierte zum katholischen Glauben und wurde 1625 im Alter von 32 Jahren zum Priester geweiht Nach knapp einjahriger Kaplanszeit in Hardheim im Odenwald erhielt er 1626 die Pfarrstelle in Altenmunster bei Schweinfurt die damals der Benediktinerabtei Neustadt am Main unterstand mit der Filialkirche Sulzdorf Wagner bemuhte sich in einer Zeit in der es selten religiose Toleranz gab um den Ausgleich der Konfessionen Philipp Albrecht Truchsess von Wetzhausen auf Sternberg bestimmte als Dorfherr der Gemeinde die Einwohner von Altenmunster zum protestantischen Glauben Nur wenige Dienstboten konnten katholisch bleiben In Sulzdorf dagegen lebten fast nur Katholiken Fur Konflikte sorgte der Umstand dass sich nach weltlichem Recht auch die evangelischen Dorfbewohner von Wagner taufen trauen und beerdigen lassen mussten er aber nach Kirchenrecht Andersglaubige nicht in geweihter Erde begraben durfte Die protestantischen Bauern uber derartige Verhaltnisse aufgebracht begegneten dem Priester mit Feindseligkeit Wagner befand sich in einem Zwiespalt da er einerseits seinem Bischof Gehorsam schuldig war und seinen katholischen Glauben weitergeben wollte andererseits aber auch Verstandnis fur die evangelischen Gemeindemitglieder hatte Im Jahre 1631 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ruckte die Armee des schwedischen Konigs Gustav Adolf nach Mainfranken ein Wagner fluchtete daraufhin in den Nachbarort Reichmannshausen wo er sich im dortigen Schulhaus versteckte Protestantische Soldaten spurten ihn auf als er Gegenstande aus seinem Pfarrhaus holen liess Er wurde gefangen genommen und nach Burg Mainberg bei Schonungen gebracht Dort wurde ihm vor allem vorgeworfen dem protestantischen Glauben abtrunnig geworden zu sein und man versuchte ihn zum Abfall vom katholischen Glauben zu zwingen Wagner weigerte sich standhaft Auf die Frage ob er noch katholisch sei antwortete er immer wieder Ich lebe leide und sterbe papstlich katholisch Nach funf Tagen Folter starb er am 9 Dezember 1631 als Martyrer Seinen Leichnam warf man nackt in den Main wo er erst nach mehreren Monaten von Fischern geborgen wurde Als der Katholizismus in Franken nach der Niederlage Schwedens im Jahre 1634 wieder erstarkte gelangte Wagner rasch in den Ruf ein Martyrer zu sein Seine Gebeine die bereits im 17 Jahrhundert als Reliquien verehrt werden ruhen heute in der Pfarrkirche von Heidenfeld im Landkreis Schweinfurt Auch der Altar der Kirche Communio Sanctorum in Leinach enthalt eine Reliquie Wagners Die alteste Lebensbeschreibung um 1661 geht auf den zeitgenossischen Jesuiten Philipp Kisel 1609 1691 zuruck 1 Seligsprechung BearbeitenLiborius Wagner wurde am 24 Marz 1974 von Papst Paul VI seliggesprochen Er der selige Liborius ist ein Beispiel ist ein Martyrer den wir freilich nicht feiern wollen als eine gezielte Glaubenskundgebung namlich um aus seinem Martyrium einen Grund zur Polemik und zur Anklage zu machen wohl aber als ein Zeugnis des Beispiels fur alle und der Einladung zur Versohnung und zum Geiste der Bruderlichkeit Papst Paul VI bei der Seligsprechung Zu Wagners Ehren fand vom 26 bis 28 April 1974 im Wurzburger Dom ein feierliches Triduum statt zu dessen Abschluss der Bischof Josef Stangl Liborius Wagner zitierte Ob Gottes Geist mich hierher oder dorthin fuhrt ich bin bereit 2 Darstellung und Gedenktag BearbeitenLiborius Wagner wird dargestellt in Priesterkleidung mit Palme Schwert und Dolch Sein Gedenktag wird am 9 Dezember begangen Literatur BearbeitenWolfgang Weiss Der Martyrerpriester Liborius Wagner 1593 1631 in Thomas Horling Uwe Muller Hg Fursten amp Industrielle Schloss Mainberg in acht Jahrhunderten Veroffentlichungen des Historischen Vereins Schweinfurt N F Bd 8 Mainfrankische Studien Bd 80 Schweinfurt 2011 S 161 182 ISBN 978 3 88778 360 0 Johannes Schuck Der Blutzeuge von Altenmunster Eine Geschichte des Pfarrers Liborius Wagner Wurzburg 1930 Wiebke Buchholz Wagner Liborius In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 1519 1521 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liborius Wagner Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wurzburger Diozesangeschichtsblatter Band 43 1981 S 107 Ausschnittscan Klaus Wittstadt Kirche und Staat im 20 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 453 478 und 1304 f hier S 470 475 Erneuerung im Geiste des II Vatikanischen Konzils Bischof Josef Stangl S 473 f Normdaten Person GND 118628380 lobid OGND AKS VIAF 122072760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner LiboriusKURZBESCHREIBUNG katholischer Priester wurde 1974 seliggesprochenGEBURTSDATUM 5 Dezember 1593GEBURTSORT Muhlhausen in ThuringenSTERBEDATUM 9 Dezember 1631STERBEORT Schonungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liborius Wagner amp oldid 226927412