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Die Liberal Party of South Africa kurz LPSA oder Liberal Party afrikaans Liberale Party deutsch etwa Liberale Partei Sudafrikas war eine Partei in Sudafrika die von 1953 bis 1968 existierte Sie loste sich auf weil ein Apartheid Gesetz Parteimitglieder unterschiedlicher ethnischer Gruppenzugehorigkeit verbot Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1951 trafen sich in Pietermaritzburg zahlreiche liberale Menschen um auf die zunehmende Festigung der Apartheid durch die regierende Nasionale Party NP zu reagieren 1 Dazu gehorten der Schriftsteller Alan Paton Peter Brown 1924 2004 und Henry Selby Msimang einer der wenigen Schwarzen bei der Versammlung 1 Als Reaktion auf den erneuten Wahlsieg der NP im April 1953 grundeten sie am 9 Mai 1953 in Kapstadt die South African Liberal Party Prasidentin der Partei wurde Margaret Ballinger 1894 1980 die als Abgeordnete fur Schwarze auch der Nationalversammlung angehorte Zu den Vizeprasidenten gehorte Alan Paton Im Grundungsjahr traf die Parteifuhrung zu einem Austausch mit der Fuhrung des oppositionellen African National Congress zusammen 2 Von 1954 bis 1967 erschien die Zeitschrift Contact die der Partei nahestand 1 und mehrere Jahre von Patrick Duncan herausgegeben wurde In den ersten Jahren war die Partei eher gemassigt eingestellt besonders die Mitglieder aus der Kapprovinz Zu den fruhesten Forderungen der Partei gehorten die Aufnahme einer Bill of Rights in die Verfassung ein unabhangiges Verfassungsgericht und anfangs ein erweitertes Klassenwahlrecht Die politische Diskussion der Partei im Jahr 1954 war zunehmend durch die Idee eines neuen Wahlrechts unabhangig von der Zugehorigkeit zu Rassen gepragt Auf ihrem Kongress im Juli desselben Jahres in Durban beschloss sie eine enge Zusammenarbeit mit reprasentativen Organisationen der nichteuropaischen Bevolkerung und strebte eine Revision des Wahlrechts an Am Anfang war die LPSA noch nicht fur das allgemeine Wahlrecht eingetreten forderte nun aber dessen Einfuhrung in Etappen 3 4 1956 wurde Paton National Chairman und damit faktisch Parteifuhrer 1958 gab er das Amt an Peter Brown ab um weiter als Schriftsteller tatig sein zu konnen und blieb bis 1968 als President oberster Reprasentant der Partei 3 1958 wurden die beiden LPSA Abgeordneten fur die schwarze Bevolkerung in den Wahlkreisen Transkei und Cape Eastern wiedergewahlt Die Partei errang jedoch bei der Wahl fur die Sitze der weissen Bevolkerung nur 0 25 Prozent der Stimmen und damit keinen weiteren Sitz Mit der Abspaltung der Progressive Party von der United Party 1959 ruckte die Liberal Party nach links Aufgrund ihres Antikommunismus stand die LPSA zeitweilig dem Pan Africanist Congress PAC naher als dem ANC der mit der South African Communist Party paktierte Am 7 Dezember 1959 appellierten ANC South African Indian Congress und LPSA gemeinsam an die britische Offentlichkeit sudafrikanische Produkte zu boykottieren Hierbei spielte das LPSA Mitglied Patrick van Rensburg eine wichtige Rolle 5 Nach dem Massaker von Sharpeville und dem darauffolgenden Ausnahmezustand wurden uber 40 meist fuhrende Parteimitglieder verhaftet und gebannt Teilweise wurden sie bezichtigt die Ziele des Kommunismus zu unterstutzen 1960 wurden die Parlamentsmandate fur weisse Vertreter der schwarzen Bevolkerung abgeschafft so dass die beiden LPSA Politiker die Nationalversammlung verlassen mussten Zur Parlamentswahl 1961 trat die LPSA in zwei Wahlkreisen an um ihre Ansichten offentlich aussern zu konnen 6 Am Ende des Rivonia Prozesses 1964 war es Alan Paton der mit seinem Auftritt vor Gericht fur eine mildere Strafe fur Nelson Mandela und seine Mitangeklagten eintrat Auch Paton wurde von der Sicherheitspolizei uberwacht unter anderem wurde sein Telefon abgehort Der Anteil der nicht weissen LPSA Mitglieder nahm zu 1 Zur Wahl 1966 trat die LPSA nicht mehr an 1968 erliess die Regierung den Prohibition of Political Interference Act Act No 51 1968 etwa Gesetz zum Verbot von politischer Einmischung der es sudafrikanischen Parteien verbot Mitglieder unterschiedlicher Hautfarben zu haben Unterstutzung fur andere politische Parteien zu gewahren deren Mitglieder nicht der rassischen Gruppe definiert nach dem Population Registration Act der eigenen Mitgliedschaft angehoren Geld aus Quellen von ausserhalb des Landes anzunehmen und sich an Veranstaltungen anderer der nach diesem Gesetz verbotenen Kooperationspartnern zu beteiligen Dieses Gesetz erzeugte weitere Impulse zur beabsichtigten Spaltung der sudafrikanischen Zivilgesellschaft Im Zusammenhang mit den Eingriffen in deren politischen Selbstbestimmung und Willensbildung wurde in diesem Jahr ein Erganzungsgesetz Act No 50 1968 zum Separate Representation of Voters Act der Coloured Persons Representative Council Act Act No 52 1968 sowie der South African Indian Council Act Act No 31 1968 beschlossen In der politischen Realitat bildeten sich weitere politische Gruppierungen die unter Anerkennung des Prinzips der getrennten Entwicklung gruppenspezifische Vertretungsanspruche fur sich reklamierten und regierungskonform ausgerichtet waren Ein Beispiel dafur ist die Federale Kleurling Volksparty mit Tom Swartz an der Spitze 7 Da sich die Liberal Party diesem Diktat nicht beugen wollte loste sie sich anders als die Progressive Party 1 bei einem Treffen in der Guildhall in Durban auf Siehe auch BearbeitenPatrick Duncan Menschenrechtsaktivist Archie GumedeLiteratur BearbeitenRandolph Vigne Liberals against Apartheid A History of the Liberal Party of South Africa 1953 1968 St Martin s Press New York 1997 ISBN 0 312 17738 0 Michael Cardo Opening Men s Eyes Peter Brown and the Liberal Struggle for South Africa Jonathan Ball Johannesburg 2010 ISBN 978 1 86842 392 7 Gert van der Westhuizen The Liberal Party of South Africa 1953 1968 In Ian Liebenberg Fiona Lortan Bobby Nel Gert van der Westhuizen eds The Long March The Story of the Struggle for Liberation in South Africa Haum Pretoria 1994 S 81 95 online auf www disa ukzn ac za englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liberal Party of South Africa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien South African History Online Liberal Party of South Africa LPSA auf www sahistory org za englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Anonymus Liberal Party of South Africa LPSA auf www sahistory org za englisch abgerufen am 30 Mai 2013 Nelson Mandela Long Walk to Freedom Little Brown and Company New York City 2008 ISBN 978 0 316 03478 4 S 218 a b Peter Brown Alan Paton s Political Life in the Liberal Party of South Africa Memento vom 27 April 2015 im Internet Archive englisch PDF Datei 31 kB Archivversion abgerufen am 21 Dezember 2015 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1953 1954 Johannesburg 1954 S 6 Right Livelihood Award Foundation Patrick van Rensburg South Africa Laudatio zum Erhalt des Right Livelihood Award 1981 Memento vom 10 Dezember 2013 im Internet Archive ehemals auf www rightlivelihood org englisch abgerufen am 26 Januar 2014 Newell Maynard Stultz Afrikaner politics in South Africa 1934 1948 Berkeley 1974 ISBN 0 520 02452 4 S 170 Digitalisat SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1968 Johannesburg 1969 S 5 6 10 11 13 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liberal Party of South Africa amp oldid 229303240