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Liḫzina hatt Laḫzan pal Liḫzina heth Liḫzina Liḫsina war eine bedeutende hattische Kultstadt der Hethiter deren Lage nicht genau bestimmt werden kann Sie lag im Norden nahe dem Schwarzen Meer den Stadten Zalpa und Nerik benachbart 1 und gehorte zur hattischen Kulturschicht Da Liḫzina der einzige uberlieferte palaische Ortsname ist durfte es in der Nahe des Landes Pala gelegen haben 2 Nahe der Stadt erhob sich der gleichnamige Berg Liḫsina Hethitische Rhyta in Stierform Ahnlich konnte der Wettergott von Liḫzina dargestellt worden sein Inhaltsverzeichnis 1 Kultstadt 2 Gottheiten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseKultstadt BearbeitenDie Stadt spielt in hattischen Mythen eine besondere Rolle So zog sich der verargerte Fruchtbarkeitsgott Telipinu in einen Hain nahe bei Liḫzina zuruck wo er von der Biene der Gottin Ḫannaḫanna aufgefunden wurde Der nur fragmentarisch in einer hattisch hethitischen Bilingue uberlieferte Mythos Mondgott fallt erzahlt dass der Mondgott Kasku auf den Markt von Liḫzina fiel Wollte der Konig einen Palast bauen wurde ein hattisches Bauritual vollzogen wobei erwahnt wird dass die Sonnengottin Estan in Liḫzina gebaut hatte ohne dass der mythologische Hintergrund uberliefert wird Ein anderer Mythos berichtet vom Verschwinden des Wettergottes von Liḫzina 3 In einem hethitischen Heilritual droht der Wettergott die Stadt Liḫzina ins Gesicht von Magierinnen zu werfen die Schadenszauber anrichteten 4 Ein anderes Heilritual nimmt Bezug auf den bruchstuckhaft erhaltenen Mythos wonach der Wettergott die Stadt Liḫzina zerstort habe Wahrend acht Jahren schlug er gegen die Stadt Schliesslich ebnete er sie ein mahte die Kornfelder ab und legte einen Wald an Danach traf er acht gottliche Sohne denen er von seinem Kampf berichtete 5 Bekannt sind zudem kultische Tanze nach der Art von Liḫzina hatt laḫsanili Die Konigin Puduḫepa gelobte in Liḫzina einen neuen Tempel zu errichten Gottheiten BearbeitenDas im Gebet von Muwatalli II an den Wettergott uberlieferte Pantheon von Liḫzina bestand aus dem Wettergott von Liḫsina und dessen Geliebten Tasimi den mannlichen und weiblichen Gottheiten Bergen und Flussen von Liḫsina Der Wettergott von Liḫzina erscheint haufig in Schwurgotterlisten des neuen Reiches Er besass in den Stadten Karaḫna und Tiliura einen Tempel sein Kultbild war ein Rhyton in Stierform auf allen vieren stehend 6 Wettergott von Liḫzina in Tiliura Das Gotterbild ist ein Stiergefass aus Holz auf allen Vieren stehend silberbelegt Kopf und Brust goldbelegt die Hohe 1 Halbelle unter ihm ein Sockel Literatur BearbeitenVolkert Haas Geschichte der hethitischen Religion Brill Leiden New York Koln 1994 ISBN 90 04 09799 6 Handbuch der Orientalistik Abt 1 Bd 15 S 609 611 Gabriella Frantz Szabo Liḫzina In Dietz Otto Edzard Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 7 Walter de Gruyter Berlin New York 1987 1990 ISBN 3 11 010437 7 S 18 19 Einzelnachweise Bearbeiten Carlo Corti The North Philology in Mark Weeden Lee Z Ullmann ed Hittite Landscape and Geography Brill 2014 ISBN 978 90 04 34174 6 S 228 Friedrich Cornelius Geographie des Hethiterreiches Orientalia 27 1958 Fasc 3 S 247 Titus Ubersetzung des Mythos von der Zerstorung Liḫzinas durch den Wettergott Volkert Haas Materia Magica et Medica Hethitica De Gruyter Berlin 2003 ISBN 3 11 017749 8 Volkert Haas Ruinenstatten im hethitischen und akkadischen Schrifttum in Die Erzvater in der biblischen Tradition De Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 020978 5 S 2f Reallexikon der Assyriologie De Gruyter Berlin 1987 1990 Bd 7 S 18f ISBN 3 11 010437 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liḫzina amp oldid 235150589