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Das Lengener Meer ist ein Hochmoorsee in der Gemeinde Uplengen im Landkreis Leer in Ostfriesland Niedersachsen Lengener MeerWestufer des Lengener Meeres vom Beobachtungsturm am Zollweg im August 2003Geographische Lage Landkreis Leer NiedersachsenUfernaher Ort Zetel Westerstede UplengenDatenKoordinaten 53 22 0 N 7 51 24 O 53 366666666667 7 8566666666667 Koordinaten 53 22 0 N 7 51 24 OLengener Meer Niedersachsen Flache 22 haMaximale Tiefe 0 8 mBesonderheiten HochmoorseeUbersichtskarte der Naturschutzgebiete um das Lengener Meer im FFH Gebiet Lengener Meer Stapeler Moor Baasenmeers Moor Vorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Es ist einer der wenigen verbliebenen Hochmoorseen in Deutschland Der fast kreisrunde Flachsee auch Moorauge oder Kolk genannt ist nur maximal 0 80 Meter tief und umfasst 22 Hektar Er liegt inmitten des ehemaligen Naturschutzgebiets NSG Lengener Meer eines mehr oder weniger durch Entwasserung degenerierten teilweise aber auch noch wachsenden Resthochmoores Das ehemalige Naturschutzgebiet hat eine Grosse von 240 Hektar und war Teil des insgesamt 1414 Hektar grossen FFH Gebiets Lengener Meer Stapeler Moor Baasenmeers Moor Zum 1 September 2016 ist es im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet Stapeler Moor und Umgebung aufgegangen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Gefahrdung und Schutz 4 Geschichte 5 Bildergalerie 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas ehemalige Naturschutzgebiet Lengener Meer und das ehemalige Naturschutzgebiet Stapeler Moor Landkreis Leer bilden mit dem ehemaligen Naturschutzgebiet Spolsener Moor Landkreis Friesland einen zusammenhangenden Komplex der vollstandig im Naturschutzgebiet Stapeler Moor und Umgebung aufgegangen ist Dieser liegt im nordwestlichen Niedersachsen etwa zwolf Kilometer nordwestlich der Stadt Westerstede in der Gemeinde Uplengen Er gehort zur naturraumlichen Einheit der Ostfriesischen Zentralhochmoore und mit den inzwischen isolierten ehemaligen Naturschutzgebiet Herrenmoor und dem Naturschutzgebiet Neudorfer Moor zum Nordteil der Untereinheit Lengener Moor Die Moorreste liegen im Scheitelraum des Oldenburgisch Ostfriesischen Geestruckens an der Wasserscheide zwischen Jadebusen und Ems Die Serie von Hochmooren die sich hier nach der letzten Eiszeit gebildet hat folgt zum grossen Teil alten Schmelzwasserrinnen Deren Verlauf ist im sudlich gelegenen Bereich noch deutlich zu erkennen und erreicht im Lengener Moor die breiteste Auspragung Beschreibung BearbeitenWenige Moorbirken Betula pubescens und verschiedene Graser besonders das Pfeifengras Molinia caerulea bilden die Vegetation des Gewasserrandes Das Moor tragt heute noch deutliche Spuren der ehemaligen Moorbrandkultur Diese zeigen sich auf Luftbildern durch die linienformigen Strukturen ehemaliger flacher Graben und ehemaliger Buchweizenfelder Im Gelande geben sie sich am Wechsel sehr nasser und trockenerer Bereiche zu erkennen Die Vegetation der zentralen Flachen wird durch flache Bult Schlenken Komplexe der Klasse Oxycocco Sphagnetea Feuchtheide und Hochmoorbult Gesellschaften und durch Hochmoor Degenerationsstadien in Form von Pfeifengras und Gagelstrauchbestanden gepragt und ist weitgehend baumfrei Typische Arten sind Torfmoose Sphagnum spp Rosmarinheide Andromeda polifolia und Sonnentau Arten Drosera rotundifolia Drosera intermedia Scheiden Wollgras Eriophorum vaginatum Moorlilie Narthecium ossifragum Weisses Schnabelried Rhynchospora alba Gewohnliche Rasenbinse Trichophorum cespitosum und die Gewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos Die Randzonen sind trockener und sind vom Pfeifengras und von lockeren Geholzbestanden gepragt vergleichbar mit dem Randgehange eines naturlichen Hochmoores Im nordostlichen und nordwestlichen Bereich der Hochflache hat sich ein dichterer Geholzbestand aus Birken und Kiefern entwickelt Betula pubescens Pinus sylvestris Gefahrdung und Schutz BearbeitenDas den Moorkolk umgebende ehemalige Naturschutzgebiet Lengener Meer wurde in seinem Kernbereich von etwa 140 Hektar schon 1940 ausgewiesen Spater erfolgten wesentliche Erweiterungen der zusammenhangenden NSG Flache nordlich des Zollwegs und weitere Schutzgebietsausweisungen im Stapeler und Spolsener Moor Trotz der Unterschutzstellung kam es aufgrund der vielen Entwasserungsgraben zu einer starken Degeneration der randlichen Bereiche was zu einem Geholzaufwuchs und einer Ausbreitung des Pfeifengrases fuhrte Daruber hinaus verlandeten die meisten der zahlreichen kleineren Kolke im Gebiet Immer wieder durchgefuhrte Abdichtungen der Graben konnten diesen Trend bis jetzt nicht stoppen lediglich der zentrale Teil der Flache ist noch relativ naturnah geblieben Seit dem Fruhjahr 2006 wurden verschiedene Verwallungsmassnahmen im Gebiet durchgefuhrt um den Wasserhaushalt des Gebiets zu stabilisieren Vom Aussichtsturm am Zollweg kann man die starke Geholzentwicklung nordlich und westlich des Meeres nachvollziehen ostlich des Meeres erschliesst sich etwas weiter in der Ferne die naturnahere Zentralflache Hier lasst sich die offene Weite der ursprunglichen Naturlandschaft des einstmals rund 70 km grossen Stapeler Moor Komplexes erahnen Geschichte BearbeitenRund um das Lengener Meer siedelten im Mittelalter die Morseten Moorsitzer die Bewohner eines der sieben friesischen Gaue im Erzstift Bremen 1 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Luftbild vom NSG von NO nach SW im April 2006 Im Hintergrund das Lengener Meer nbsp Blick vom Hochstand sudlich von Kolk II nach Sudwesten August 2005 nbsp Aussichtsplattform am Zollweg nbsp Blick von der Aussichtsplattform zum Lengener Meer 2011 nbsp Die offene Hochmoorflache in der Gebietsmitte mit relativ naturnahem Bult Schlenken Komplex und einigen hochmoortypischen Kruppelkiefern nbsp Fruchtstande der Moorlilie die nach BArtSchV geschutzt ist Literatur BearbeitenThomas Huntke Vegetationsokologische Untersuchungen zur Entwicklung des Naturschutzgebiets Lengener Meer Landkreis Leer eine Fallstudie zur Effizienz des Naturschutzes von Hochmooren Dissertation Universitat Oldenburg 2008 2 K Muller Okologisch vegetationskundliche Untersuchungen in ostfriesischen Hochmooren Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 81 S 221 237 1968 E Pille Die heutige potentielle naturliche Vegetation und die reale Vegetation im Naturschutzgebiet Lengener Meer In Zwei Ostfriesische Binnenmeere Arbeiten zur Natur und Landeskunde Ostfriesland Ostfriesische Landschaft Aurich 1976 P tom Diek Im weiten Grenzmoor Sonntagsbeilage zum Ammerlander 37 12 September 1931 G Wiegleb W Herr D Todeskino Untersuchungen uber die Schutzwurdigkeit und Regenerierbarkeit des Neudorfer und Stapeler Moores Landkreis Leer Reg Bez Weser Ems Oldenburger Jahrbuch 1978 79 S 453 492 1978 Siehe auch BearbeitenListe von Seen in NiedersachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lengener Meer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Lengener Meer in der Datenbank des Niedersachsischen Landesbetriebs fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Tiefenbach Art Morseti In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 vollstandig neubearbeitete und stark erweiterte Auflage Bd 20 de Gruyter Berlin 2002 Sp 506 507 PDF Version der Dissertation Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lengener Meer amp oldid 237056602