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Lehsen ist ein Ortsteil der Stadt Wittenburg im Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern Deutschland LehsenStadt WittenburgKoordinaten 53 29 N 11 1 O 53 488055555556 11 023333333333 42 Koordinaten 53 29 17 N 11 1 24 OHohe 42 m u NHNFlache 7 75 km Einwohner 353 31 Dez 2012 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner km Eingemeindung 25 Mai 2014Postleitzahl 19243Vorwahl 038852Lehsen Mecklenburg Vorpommern Lage in Mecklenburg VorpommernHerrenhaus LehsenHerrenhaus Lehsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie und Verkehrsanbindung BearbeitenDer Ort liegt etwa 30 Kilometer sudwestlich von Schwerin und vier Kilometer entfernt von Wittenburg Die Bundesautobahn 24 verlauft zwei Kilometer nordlich des Dorfes und ist uber die Anschlussstelle Wittenburg erreichbar Der nachste Bahnhof befindet sich in Hagenow Geschichte BearbeitenLehsen wurde 1233 erstmals im Ratzeburger Zehntregister im Kirchspiel Wittenburg erwahnt Erst im Bede Register von 1496 sind in to Lessen Lehsen wieder 16 Familien genannt worden Im Mittelalter war Lehsen bis 1690 ein Lehen der Familie von Blucher 1635 bat Heinrich von Blucher den Herzog um Erlaubnis im Eickmansshorst 100 Eichenbaume fallen zu durfen 1638 kam die Erlaubnis mit der Anmerkung damit dem gedachten ruinierten Lehen Gut Lehsen wieder aufgeholfen werde 1 Das ehemalige Rittergut befand sich nahe dem heutigen Mausoleum Ab 1690 erwarben die aus Braunschweig und Wolfenbuttel stammenden von Laffert Landbesitz im westlichen Mecklenburg 1701 erhielt der Hof und Geheimkammer Wigand von Laffert den Lehn Brief fur das Gut Lehsen Nach der Errichtung des Fideikommiss 1723 besass die Familie von Laffert das Gut noch weitere sechs Generationen Unter Hofrat Ludolph Friedrich von Laffert dessen Vater Gotthard Leonhard von Laffert 1769 auch das Lehngut Dammereez gekauft hatte kam es in Lehsen zu weitreichenden Veranderungen Die Familie von Laffert unterhielt auf Lehsen eine Baumschule die Laffert sche Plantage mit Obstgeholzen und seltenen Baumarten Sein Sohn Kammerherr Ernst August von Laffert auf Lehsen Garlitz Wittorf und Dannenbuttel liess 1822 das neue Herrenhaus durch den in Lubeck niedergelassenen danischen Baumeister und Architekten Joseph Christian Lillie bauen Im Park entstanden sechs Logierhauser nebst Remisen und Stallen Das neue Restaurantgebaude hatte ausser einem Speisesalon noch ein Billardzimmer ein Lesekabinet und ein Toilettenzimmer Ganz in der Nahe befand sich die Turnhalle mit einer Kegelbahn einem Wellenbad und dem Eiskeller Mittels der vorhandenen Kaltwasserquelle konnte ab 1847 der Direktor J H Rausse in der Wasserheilanstalt Wasserkuren anbieten 2 nbsp Naturdenkmal Eiche Sept 2014 Nachdem die von Laffert 1801 in die mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen waren hatten sie von 1803 bis 1889 acht ihrer Tochter zur Aufnahme in das adelige Damenstift im Kloster Dobbertin in das dortige Einschreibebuch eintragen lassen 1899 kaufte der Landwirt Wilhelm Jager aus Dusseldorf das Gut fur 735 000 Mark Mehrere Besitzerwechsel folgten bis der Kaufmann Dr Otto Sprenger aus Vaduz das Gut 1928 an Gesellschaft fur Landesverwaltung Deutsche Scholle verpachtete 1937 ubernahm die Siedlergesellschaft die komplette Gutsanlage Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Herrenhaus fur Fluchtlinge Vertriebene und spater als Kreiskinderheim genutzt Ab 1970 war es Sitz der Gemeindeverwaltung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG und der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion KAP Wittenburg In Lehsen wurde erst 1955 eine LPG Freie Jugend Typ III gebildet und 1958 waren nur 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflache der Gemeinde durch die LPG bewirtschaftet worden 1957 zahlte die Gemeinde 349 und 1962 339 Einwohner Nach der Vereinigung mit der LPG Schildetal Camin kam es 1976 zur Bildung der KAP Wittenburg Camin Anlasslich des zweiten Parkfestes am Tag des Genossenschaftsbauern fasste die Gemeindevertretung im Juni 1977 den Beschluss zur Rekonstruktion des gesamten Park Schloss Komplexes 3 Fur die nach 1950 wegen Baufalligkeit abgebrochene Orangerie hatte man einen Musikpavillon mit Freitanzflache geschaffen und aus dem Parkteich wurden 52 Anhanger voll Schlamm entnommen um wieder klares Wasser zu erhalten Die innere und aussere Rekonstruktion des ehemaligen Herrenhauses erfolgte ab 1977 nach Vorschlagen des damaligen Instituts fur Denkmalpflege der DDR Sogar die Uhr am Giebeldreieck wurde repariert Wegen fehlender Nutzung stand das Gebaude nach der Wende bis 1999 leer wurde danach aufwandig saniert und wird seit 2004 wieder bewohnt Zum 25 Mai 2014 wurde Lehsen zusammen mit Korchow nach Wittenburg eingemeindet 4 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Laffert MausoleumDas vornehm wirkende Herrenhaus Lehsen steht als zweigeschossiger Putzbau von neun Achsen auf einem niedrigen Kellergeschoss mit geschliffenen Granitquadern Der vorgelagerte Altan besitzt eine zweistufige Freitreppe Die Hoffassade wird durch einen dreiachsigen Mittelrisalit gegliedert das Portikus mit vier Kolossalsaulen toskanischer Ordnung schliesst mit einem relativ flachen Dreiecksgiebel ab Das Zifferblatt mit der Uhr wurde nach 1880 eingefugt Uber eine eingezogene vierstufige Treppe gelangt man in die Vorhalle mit einer anspruchsvollen Fassadengestaltung stilistisch wie beim Herrenhaus Schonfeld Das Herrenhaus in Lehsen wurde 1822 im Auftrag der Familie von Laffert durch Joseph Christian Lillie errichtet Die beiden seitlichen pavillonartigen Anbauten erfolgten 1880 90 1847 eroffnete im Ort eine Wasserheilanstalt Mausoleum der Familie von Laffert von 1868 auf einem Turmhugel Eine angeblich bis zu 550 Jahre alte Stieleiche Quercus robur Strasse Zur Eiche die auch in der Liste der dicksten Eichen in Deutschland aufgefuhrt wird leider mit Blitz und Brandschaden zwei weitere sehenswerte Eichen stehen an der OrtsdurchgangsstrassePersonlichkeiten BearbeitenAdolf August Hermann von Buchwald 1845 1913 Senatsprasident am ReichsgerichtLiteratur BearbeitenJosef Adamiak Schlosser und Garten in Mecklenburg Leipzig 1977 S 266 Abb 154 Dieter Pocher Schlosser und Herrenhauser in Mecklenburg Vorpommern Hamburg 2005 ISBN 3 928119 90 7 S 64 65 F Stein Beschreibung der Wasserheilanstalt Lehsen bei Wittenburg in Mecklenburg nebst der Hausordnung dieser Anstalt Lehsen 1848 Horst Prignitz Wasseranstalten in Mecklenburg Mecklenburg Magazin Regionalausgabe der SVZ 1995 Nr 19 S 7 Einzelnachweise Bearbeiten Siegfried Spantig 750 Jahre Lehsen Lehsen 1983 S 5 F Stein Beschreibung der Wasserheilanstalt Lehsen bei Wittenburg in Mecklenburg nebst der Hausordnung dieser Anstalt Lehsen 1848 S 4 5 Siegfried Spantig 750 Jahre Lehsen Lehsen 1983 S 11 Statistisches Amt Mecklenburg Vorpommern GebietsanderungenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lehsen Sammlung von Bildern Normdaten Geografikum GND 4614212 5 lobid OGND AKS VIAF 242295585 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lehsen amp oldid 222828306