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Die Laurentiuskirche in Gimmeldingen einem Ortsteil der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstrasse Rheinland Pfalz ist ein evangelisches Kirchengebaude Es steht unter Denkmalschutz und gilt als ortsbildpragend 1 Namensgeber der Kirche ist Laurentius von Rom LaurentiuskircheDatenOrt GimmeldingenBaustil Turm Romanik Saalbau BarockBaujahr Turm letztes Viertel des 12 JahrhundertsSaalbau 1723 und 1803Koordinaten 49 22 35 N 8 9 13 3 O 49 376396 8 153683 Koordinaten 49 22 35 N 8 9 13 3 OLaurentiuskirche Rheinland Pfalz Besonderheiten entstand aus einer vor 1160 errichteten kleinen Saalkirche uber mehrere Jahrhunderte verteilte Bauphasen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Orgel 4 Brauchtum 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Bauwerk liegt in der Ortsmitte von Gimmeldingen auf einer Meereshohe von 183 Metern 2 Lediglich 200 Meter weiter sudostlich befindet sich die Alte Burg Geschichte BearbeitenDie Kirche entstand vor 1160 aus einer kaum 10 m kleinen Saalkirche Im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts wurde sie vergrossert und um einen romanischen Turm erganzt der heute drei Glocken tragt 1723 wurde ein barocker Saalbau angegliedert der 1803 auf die heutige Grosse erweitert wurde Geweiht war sie ursprunglich dem Martyrer Laurentius von Rom dessen Martersymbol der Rost auch auf dem Ortswappen abgebildet ist Die Gemeinde die heute zum Dekanat Neustadt der Evangelischen Kirche der Pfalz gehort wurde 1556 mit der gesamten Kurpfalz evangelisch 3 Orgel Bearbeiten1749 1750 erstellte Johann Michael Hartung damals ein namhafter und regional sehr aktiver Orgelbauer die erste Orgel in Gimmeldingen Die im suddeutschen Barockstil ausgerichtete Orgel deren Prospekt und Gehause heute noch erhalten sind verfugte uber 13 Register auf einem Manual und Pedal Ein ahnliches Orgelwerk ist heute noch in Rohrbach bei Landau erhalten Die Disposition war folgende 4 Manual CD c3Gedackt B D 8 Quintadena B 8 Solicional D 8 Principal 4 Gedackt 4 Quint 3 Octave 2 Sesquialter 1 1 3 Mixtur IV 1 Cimbel III 1 Vox humana D 8 Pedal CD f0Subbass 16 Octavbass 8 Posaune 8 Koppel Man P Tremulant nbsp Orgel in der LaurentiuskircheIm Jahre 1781 reinigten die Orgelbauer Stumm die Orgel und bauten ein neues Register ein Anlasslich des Kirchenumbaus von 1803 bis 1806 bei dem der Chor abgebrochen wurde setzte der Orgelbauer Ignaz Seuffert Kirrweiler das Orgelwerk auf die Empore im Westen um Im 19 Jahrhundert wurde die Orgel regelmassig gestimmt und repariert u a durch Carl Wagner Kaiserslautern Seuffert und Gustav Schlimbach Speyer 1899 legte Orgelbauer Franz Xaver Christ Steinfeld ein Angebot zur klanglichen Umgestaltung im Sinne der Romantik vor dieses kam jedoch nicht zur Ausfuhrung sodass wohl lediglich die Posaune durch ein Cello 8 ersetzt wurde In den 1920er Jahren wurde eine Umgestaltung der Orgel erwogen u a war der seinerzeit renommierte Orgelsachverstandige Mehl in Gimmeldingen Weitere Schritte erfolgten nicht 1951 wurde die Hartung Orgel durch Orgelbau Kemper Lubeck mit einem elektrischen Windmotor ausgestattet Der Orgelbausachverstandige der Evangelischen Kirche der Pfalz Adolf Graf empfahl in Gutachten 1951 und 1953 eine Erweiterung der Orgel auf zwei Manuale und Pedal Diese Vorgehensweise entsprach dem damaligen Zeitgeschmack der sog Orgelbewegung die ein norddeutsch barockes Klangideal verfolgte und daher die historische einmanualige Orgel einer Barockisierung unterzog Die von Graf favorisierte Orgelbaufirma Oberlinger Windesheim erhielt den Auftrag und begann im Januar 1956 mit dem Abbau der alten Orgel Das Gehause blieb mit Veranderungen erhalten und wurde links und rechts fur die Pedalregister verbreitert Am 29 April 1956 konnte die neue heutige Orgel mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal in Dienst gestellt werden Einige Pfeifen der Hartung Orgel wurden in die neue Orgel ubernommen 1969 wurde das ursprunglich naturbelassene Eichengehause in Farbe gefasst 1984 die Balganlage uberarbeitet und 1995 durch Orgelbau G F Steinmeyer Oettingen die Traktur d h die Mechanik aufgrund haufiger Storungen erneuert 2015 wurde die zu schrille Zimbel 4 fach 1 2 durch eine gebraucht angekaufte Zimbel 4 fach 1 ersetzt die fur mehr Gravitat im Positiv sorgt Orgelbau Weise Plattling Niederbayern lieferte die Pfeifen die 1970 fur die Orgel der katholischen Kirche in Deuerling bei Regensburg erstellt und dort infolge eines Umbaus ersetzt wurden Orgelbaumeister Peter Ohlert Kirkel ubernahm Einbau Intonation und Stimmung der Pfeifen Im Jahr 2019 uberarbeitete die Orgelbaufirma Raab amp Plenz Hackenheim die Intonation der Zungenstimmen der Flotenregister und der Mixtur Ausserdem wurden 12 neue Pfeifen in der tiefen Oktave des Principal 8 eingesetzt Im Protestantischen Kirchenbezirk Neustadt besitzt die Gimmeldinger Orgel das alteste Gehause sie war der erste mechanisch traktierte neobarocke Neubau Zudem darf sie als Klangdokument der fruhen Orgelbewegung am Ubergang vom romantischen zu einem neu interpretierten norddeutschen Klangideal gelten Die heutige Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C g3Principal 8 Rohrflote 8 Octave 4 Kleingedackt 4 Superoctave 2 Sesquialter II ab c0 2 2 3 Mixtur V 1 1 3 Trompete 8 Tremulant II Positiv C g3Gedackt 8 Koppelflote 4 Principal 2 Terz 1 3 5 Quint 1 1 3 Zimbel IV 1 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Choralbass 4 Stille Posaune 16 Cornett 2 Koppeln II I I P II PBrauchtum BearbeitenDas Gimmeldinger Mandelblutenfest wird stets an einem Samstag um 14 Uhr auf dem Platz vor der Kirche eroffnet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laurentiuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf der Website des Prot Pfarramts Gimmeldingen KonigsbachEinzelnachweise Bearbeiten Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstrasse PDF 349 kB Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Mainz 2017 Lage und Hohe von Gimmeldingen auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise Abgerufen am 6 Marz 2021 Informationen zur Geschichte auf der Website des Prot Pfarramts Gimmeldingen Konigsbach Bernhard H Bonkhoff Denkmalorgeln in der Pfalz 132 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Evangelischer Presseverlag Pfalz Speyer 1990 ISBN 3 925536 27 2 S 72 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurentiuskirche Gimmeldingen amp oldid 237137841