www.wikidata.de-de.nina.az
Laugerie Basse ist eine bedeutende jungpalaolithische Fundstatte auf dem Gebiet der franzosischen Gemeinde Les Eyzies im Departement Dordogne Sie ist bekannt fur mehrere Kunstwerke aus dem Magdalenien Abri von Laugerie Basse Inhaltsverzeichnis 1 Geographie Geologie und Lage 2 Geschichte 3 Stratigraphie 4 Funde 5 Alter 6 UNESCO Welterbe 7 Literatur 8 WeblinksGeographie Geologie und Lage BearbeitenDer Abri von Laugerie Basse benannt nach dem gleichnamigen Weiler liegt an der rechten Talseite der Vezere zirka zwei Kilometer flussaufwarts von Les Eyzies Er hat sich zu Fussen einer 45 Meter hohen und 500 Meter langen Steilwand aus flachliegenden Kalken des Coniaciums gebildet Der 15 Meter tiefe Abri befindet sich heute 15 Meter uber dem Flussniveau Die Hauser von Laugerie Basse wurden unter Ausnutzung der naturlichen Gegebenheiten direkt an den Felsen gebaut so dass auf die Ruckwand und eine Dachhalfte verzichtet werden konnte Die prahistorische Fundstatte besteht aus zwei Abris dem Hauptabri und dem 50 Meter weiter flussaufwarts gelegenen Abri des Marseilles Zwischen den Abris und der Vezere verlauft die D 47 von Perigueux nach Les Eyzies Geschichte BearbeitenErste Grabungen erfolgten ab 1863 am Hauptabri durch Edouard Lartet und Henry Christy Auf dem Grabungsgebiet stand damals noch ein kleiner Bauernhof mit Scheune und Stall Auf Lartet und Christy folgten der Marquis de Vibraye mit seinem Mitarbeiter Franchet und kurz darauf Massenat Wahrend der nachsten funf Jahrzehnte wurde am Hauptabri chaotisch gegraben Erst zwischen 1912 und 1913 gingen Denis Peyrony und Jean Maury methodischer vor und dokumentierten die Stratigraphie des Hauptabris Maury wechselte anschliessend auf den bis dahin unberuhrt gebliebenen Abri des Marseilles uber in dem er bis 1920 tatig war Stratigraphie BearbeitenDie Funde im Hauptabri stammen vorwiegend aus dem Magdalenien III und dem mittlerem Magdalenien IV Indizien sprechen fur sehr geringmachtiges Azilien Im Hangschutt vor der Steilwand wurden Reste aus dem Neolithikum und der ausgehenden Bronzezeit entdeckt Der Abri des Marseilles hat eine detailliertere stratigraphische Abfolge aufzuweisen das ursprungliche Profil ist nach wie vor vorhanden Demzufolge siedelten die Menschen des Magdalenien vor rund 14 000 Jahren direkt auf dem Boden des Abris Sie bewohnten den Abri bis ins Magdalenien VI Es kam dann zum Einsturz des Uberhangs und die Siedlungsstatte wurde mit teils riesigen Felsplatten und Schutt ubersat Die Menschen kehrten anschliessend wieder zuruck wie Siedlungsspuren auf und zwischen den Felsblocken eindeutig zu erkennen geben Um 2000 v Chr erschienen Angehorige der Artenac Kultur die eine enorme Aschen und Holzkohlenlage zuruckliessen welche sich uber den gesamten Abri erstreckte Es folgten weitere Einsturze des Dachbereichs und es entstand ein Felsenchaos mit bis zu 10 Meter hohen Blocken Der Hauptabri ist mittlerweile vollkommen ausgeraumt wohingegen der Abri des Marseilles nur teilweise erkundet wurde Funde Bearbeiten Auerochsengravur Neben Steinartefakten und anderen Werkzeugen wurden an die 600 Kunstgegenstande aus dem Magdalenien geborgen In Laugerie Basse fand der Marquis de Vibraye im Jahr 1864 die Schamlose Venus franz Venus impudique die dem Genre der palaolithischen Venusfigurinen ihren Namen gab Um 1867 1868 fand Abbe Landesque die Frau unter dem Ren la femme au renne Diese Kunstgegenstande sind heute uber mehrere Museen in der ganzen Welt verstreut Aus dem mittleren Magdalenien Stufe IV stammen durchbohrte Knochenrondelle mit Abbildungen von Gamsen bzw Rehen Alter BearbeitenDer Hauptabri war im mittleren und oberen Magdalenien sowie im Azilien bewohnt dies entspricht in etwa dem Zeitabschnitt 14 000 bis 10 000 Jahre BP Der Abri des Marseilles hatte eine langere Besiedlungsdauer er war das gesamte Magdalenien und bis ins Neolithikum hinein bewohnt entsprechend dem Zeitraum von 17 000 bis 7 000 Jahre BP UNESCO Welterbe BearbeitenSeit 1979 gehort Laugerie Basse im Verbund mit anderen bedeutenden Fundstatten des Vezere Tals zum UNESCO Welterbe Literatur BearbeitenBrigitte Delluc Gilles Delluc Alain Roussot Julia Roussot Larroque Connaitre la prehistoire en Perigord Editions Sud Ouest Bordeaux 1990 ISBN 2 87901 048 9 Weblinks Bearbeiten Commons Laugerie Basse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Abri von Laugerie Basse auf der Website des Pole International de la Prehistoire44 949944444444 0 99844444444444 Koordinaten 44 56 59 8 N 0 59 54 4 O Vezere Tal Fundorte und Hohlenmalereien Abri de Cro Magnon Abri du Poisson Font de Gaume La Micoque La Mouthe Laugerie basse Laugerie haute Le Grand Roc Les Combarelles Le Cap Blanc Lascaux Cro de Granville Roc de Saint Cirq Le Moustier La Madeleine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laugerie Basse amp oldid 224500101