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Large low shear velocity provinces LLSVP oder LLVP engl grosse Provinzen mit niedriger Schergeschwindigkeit sind Strukturen in Teilen des untersten Erdmantels 2 die sich durch langsame Scherwellengeschwindigkeiten auszeichnen und durch seismische Tomographie entdeckt wurden Animation der LLSVPs wie sie durch seismische Tomographie abgeleitet wurden 1 Es gibt zwei Hauptprovinzen die afrikanische LLSVP und die pazifische LLSVP Beide erstrecken sich seitlich uber Tausende von Kilometern und moglicherweise bis zu 1000 Kilometer von der Kern Mantel Grenze aufwarts Die pazifische LLSVP hat einen Durchmesser von 3000 Kilometern und liegt unter vier Hotspots die auf mehrere darunter liegende Plumes im Erdmantel hindeuten 3 Die Zonen machen etwa 8 des Volumens des Erdmantels 6 der Erde aus 1 LLSVPs sind immer noch weitestgehend ungeklart und viele Fragen uber ihre Natur ihren Ursprung und ihre geodynamischen Auswirkungen sind bisher offen geblieben Moglicher Ursprung BearbeitenFur den Ursprung und Mechanismus von LLSVPs wurden verschiedene Hypothesen vorgeschlagen je nachdem ob die Provinzen rein thermische Anomalien darstellen d h isochemischer Natur sind und die gleiche chemische Zusammensetzung wie der umgebende Mantel aufweisen oder auch chemische Anomalien darstellen d h thermochemischer Natur sind und eine andere chemische Zusammensetzung als der umgebende Mantel aufweisen Wenn es sich bei den LLSVPs um rein thermische Anomalien handelt dann konnten sie sich als Megaplume aus heissem aufsteigendem Mantel gebildet haben Geodynamische Studien prognostizieren jedoch dass der isochemische Auftrieb von heisserem Material mit geringerer Viskositat lange schmale Plumes erzeugen wurde im Gegensatz zu den grossen breiten Plumes die in LLSVPs beobachtet werden 4 Die derzeit fuhrende Hypothese fur die LLSVPs ist die Ansammlung subduzierter ozeanischer Platten Dies entspricht den bekannten Plattenfriedhofen die die pazifische LLSVP umgeben Es wird angenommen dass diese Friedhofe der Grund fur die Anomalien der Hochgeschwindigkeitszonen rund um die pazifische LLSVP sind und sich aus Subduktionszonen gebildet haben die lange vor der Auflosung des Superkontinents Rodinia vor etwa 750 Millionen Jahren existierten Begunstigt durch die Phasenumwandlung wurde die Warme die Platten teilweise schmelzen und eine dichte schwere Schmelze bilden die sich am Boden der Kern Mantel Grenze die naher an der LLSVP liegt als die Plattenfriedhofe sammelt und die Strukturen der Niedriggeschwindigkeitszone bildet Der Rest des Materials wird dann aufgrund des chemisch bedingten Auftriebs nach oben getragen und tragt zu den hohen Basaltanteilen am mittelozeanischen Rucken bei Die sich daraus ergebende Bewegung bildet kleine Gruppen kleiner Plumes direkt uber der Kern Mantel Grenze die sich zu grosseren Plumes zusammenschliessen und dann zu Superplumes fuhren Die pazifischen und afrikanischen LLSVP entstehen in diesem Szenario ursprunglich durch eine Warmeabgabe vom Kern 4000 K an den viel kalteren Mantel 2000 K die ruckgefuhrte Lithosphare ist nur der Treibstoff der die Konvektion der Superplumes unterstutzt Da es fur den Erdkern schwierig ware diese hohe Warme aus eigener Kraft aufrechtzuerhalten spricht dies fur die Existenz radiogener Nuklide im Kern sowie fur die Annahme dass Superplumes zerfallen wenn die Lithosphare aufhort an den fur den Bedarf des Superplumes gunstigen Stellen zu subduzieren 3 Ein zweiter Vorschlag fur den Ursprung der LLSVPs ist dass ihre Entstehung mit der Giant Impact Hypothese zusammenhangt die besagt dass der Mond nach der Kollision der Erde mit einem planetengrossen Korper namens Theia entstand Nach dieser Hypothese handelt es sich bei den LLSVPs um Fragmente des Theia Mantels die bis zur Kern Mantel Grenze der Erde abgesunken sind Die hohere Dichte der Mantelfragmente ist auf ihre Anreicherung mit Eisen II Oxid zuruckzufuhren Diese hohere Eisen II Oxid Gehalt wurde auch mit der Isotopengeochemie von Mondproben sowie der Isotopengeochemie der ozeanischen Inselbasalte die die LLSVPs uberlagern ubereinstimmen 5 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sanne Cottaar Vedran Lekic Morphology of seismically slow lower mantle structures In Geophysical Journal International Band 207 Nr 2 1 November 2016 ISSN 0956 540X S 1122 1136 doi 10 1093 gji ggw324 oup com abgerufen am 6 Februar 2023 Edward J Garnero Allen K McNamara Sang Heon Shim Continent sized anomalous zones with low seismic velocity at the base of Earth s mantle In Nature Geoscience Band 9 Nr 7 Juli 2016 ISSN 1752 0894 S 481 489 doi 10 1038 ngeo2733 nature com abgerufen am 6 Februar 2023 a b S Maruyama M Santosh D Zhao Superplume supercontinent and post perovskite Mantle dynamics and anti plate tectonics on the Core Mantle Boundary In Gondwana Research Band 11 Nr 1 2 Januar 2007 S 7 37 doi 10 1016 j gr 2006 06 003 elsevier com abgerufen am 6 Februar 2023 Ian H Campbell Ross W Griffiths Implications of mantle plume structure for the evolution of flood basalts 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