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Das Land Reitgras Calamagrostis epigejos L Roth auch als Sand Reitgras Sandrohr Landrohr Landschilf oder Waldschilf genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Reitgraser Calamagrostis in der Familie der Sussgraser Poaceae Land ReitgrasLand Reitgras Calamagrostis epigejos SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Reitgraser Calamagrostis Art Land ReitgrasWissenschaftlicher NameCalamagrostis epigejos L Roth Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie und Systematik 5 Trivialnamen 6 Verwendung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Land Reitgras auf der Lichtung eines Kiefernforstes nbsp Illustration nbsp Stangel mit Blattscheide und Blatthautchen nbsp Teil eines Blutenstand nbsp Ahrchen mit Hullspelzen Glu Deckspelze Lem mit in der Mitte entspringender Granne Haaren am Grund und Vorspelze Pal Vegetative Merkmale Bearbeiten Das Land Reitgras ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen zwischen 80 und 150 bis 200 Zentimeter erreicht 1 Es bildet lange unterirdisch kriechende Auslaufer Die kraftigen Halme sind in der oberen Halfte rau Sie sind aufrecht unverzweigt und tragen 2 bis 3 kahle Knoten 1 Die blau bis graugrunen Blattspreiten werden bis zu 70 Zentimeter lang und 4 bis 10 Millimeter breit und sind oberseits sehr rau mit einem scharfen Rand Die kraftigen Blatthautchen Ligulae sind an den Erneuerungssprossen 3 bis 4 Millimeter und an den Halmen 4 bis 8 bis 12 Millimeter lang 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August 1 Spater im Jahr nach der eigentlichen Blutezeit sind die Blutenstande immer noch gut zu sehen Die rispigen Blutenstande sind schmal und stehen aufrecht Die Rispe ist 15 bis 30 Zentimeter lang und 2 bis 6 Zentimeter breit 1 Die dicken Seitenaste werden bis zu 10 cm lang sind aufrecht und ebenfalls rau und gehen in Buscheln zu 3 bis 5 von der rauen Hauptachse ab 1 Die Ahrchen werden zwischen 5 und 7 mm lang und sind einblutig 1 Die Hullspelzen sind linealisch geformt und grannenartig spitz Sie sind im oberen Teil zu einer Rohre eingerollt und meist sichelformig nach aussen gebogen 1 Die Deckspelze ist dreinervig und 2 5 bis 3 5 Millimeter lang Die Granne uber der Mitte der Deckspelze ist ruckenstandig und uberragt diese um mehr als ein Drittel Die Achse am Grund des Blutchens Kallus ist ringsum dicht mit 4 bis 5 5 Millimeter langen Haaren besetzt die das Blutchen weit uberragen 1 Die Vorspelze ist zweinervig und 1 5 bis 2 5 Millimeter lang 1 Die Staubbeutel sind 1 5 bis 2 Millimeter lang 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 42 oder 56 2 Okologie BearbeitenDas Land Reitgras ist massig anspruchsvoll und uberdauert den Winter als teils wintergruner Geophyt und Hemikryptophyt Als Wurzelkriechpionier kann es in Kahlschlagen die Waldverjungung hemmende Herden ausbilden Die Vegetative Vermehrung erfolgt sehr zahlreich durch die sehr langen dunnen unterirdischen Rhizome Das Land Reitgras ist ein Rhizom Geophyt der bis 2 m tief wurzelt 2 Die Wurzeln sind sehr starkereich die Starkekorner sind zusammengesetzt Blutenbiologisch handelt es sich um den Langstaubfadigen Typ Die Bestaubung erfolgt durch den Wind Es liegen sogenannte Spelzfruchte vor Die Ausbreitungseinheit Diasporen sind die von den Spelzen umhullten Karyopsen die sich als Schirmchenflieger Wasser und Kletthafter ausbreiten Die Fruchtreife erfolgt von August bis Oktober Vorkommen BearbeitenDas Land Reitgras kommt in den gemassigten Zonen Eurasiens und in Afrika vor 3 Es kommt in ganz Deutschland vom Tiefland bis in mittlere Gebirgslagen vor in Osterreich meist in Hohenlagen von bis zu 1140 Meter In den Allgauer Alpen steigt es in Vorarlberg an der Kirche von Schrocken bis zu 1270 Metern Meereshohe auf 4 In Graubunden erreicht es bei Davos Platz 1620 Meter und im Kanton Wallis bei Saas Fee etwa 1900 Meter 1 Es ist an trockenen bis massig frischen haufig in der Tiefe wasserzugigen oder wasserstauenden humosen oder auch rohen meist tiefgrundigen vorzugsweise sandig kiesigen Lehmboden zu finden Vor allem in lichten Laub und Nadelwaldern auf Waldschlagen an Weg und Feldrandern auf Kusten und Binnendunen sowie an feuchten Flussufern kommt die Art haufig vor Im Osten Nordamerikas tritt die Art als Neophyt auf Es gedeiht optimal in Gesellschaften der Ordnung Atropetalia kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Molinion Salicion albae oder der Klassen Artemisietea oder Agropyretea vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 5 Der Gewohnliche Strandhafer Ammophila arenaria L Link bildet durch Kreuzung mit dem Land Reitgras einen Gattungsbastard den Baltischen Strandhafer Calammophila baltica Flugge ex Schrad Brand Syn Ammocalamagrostis baltica Flugge ex Schrad P Fourn Taxonomie und Systematik BearbeitenDas Land Reitgras wurde 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 81 als Arundo epigejos erstbeschrieben Die Art wurde durch Albrecht Wilhelm Roth 1788 als Calamagrostis epigejos L Roth in Tentamen florae germanicae Band 1 S 34 in die Gattung Calamagrostis gestellt 6 Synonyme sind Agrostis epigejos L Raspail und Deyeuxia epigejos L Mabb 6 Man kann mehrere Unterarten unterscheiden darunter Calamagrostis epigejos subsp capensis Stapf Tzvelev Syn Calamagrostis epigejos var capensis Stapf Sie kommt in Sudafrika Kenia Tansania und Uganda vor 1 Trivialnamen BearbeitenFur das Land Reitgras bestehen bzw bestanden zum Teil auch nur regional auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Hugelrohr Reid und Siegruhr Siebenburgen im Rauthal 7 Verwendung BearbeitenDas Land Reitgras ist als Streugras und zur Dunenbepflanzung verwendbar Literatur BearbeitenErich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Abschnitt Okologie Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 361 363 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1989 ISBN 3 489 52020 3 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 254 Calamagrostis epigejos In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 3 November 2016 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 162 Calamagrostis epigejos L Roth In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 Juli 2023 a b Datenblatt Calamagrostis epigejos bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 71 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Land Reitgras Calamagrostis epigejos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Land Reitgras FloraWeb de Land Reitgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Hulten Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Land Reitgras amp oldid 235581939