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Der Weberbock Lamia textor auch als Schwarzer Weberbock bezeichnet ist ein Kafer aus der Unterfamilie der Weberbocke in der Familie der Bockkafer Cerambycidae WeberbockWeberbock Lamia textor SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Bockkafer Cerambycidae Unterfamilie Weberbocke Lamiinae Gattung LamiaArt WeberbockWissenschaftlicher Name der GattungLamiaFabricius 1775Wissenschaftlicher Name der ArtLamia textor Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Gefahrdung und Schutz 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer massige Kafer wird 15 bis 30 Millimeter 1 14 bis 32 Millimeter 2 lang Der ganze Korper ist schwarz und tragt eine sehr kurze und feine graubraune Behaarung sodass er matt dunkelbraun erscheint Auf den Flugeldecken die deutlich ausgebildete Schultern haben konnen gelblich braune unregelmassig verteilte Flecken die ebenfalls auf eine kurze und dichte Behaarung zuruckzufuhren sind liegen 1 die aber ofters ganz fehlen 2 Die Elytren sind im vorderen Teil fast parallel nach hinten etwas verengt Die Hinterflugel sind vollstandig ausgebildet der Kafer ist flugfahig Der Kopf fallt senkrecht ab die Mundwerkzeuge zeigen also nach unten Die Augen sind stark nierenformig ausgerandet Die Fuhler sind in beiden Geschlechtern kurzer als der Korper und das erste dicke Fuhlerglied ist auffallig abgestutzt Der Halsschild ist etwa quadratisch und besitzt an den Seiten zwei spitze Hocker 1 Der Weberbock ahnelt dem Grauflugligen Erdbock ist aber deutlich grosser Im Gegensatz zu seinem Verwandten sind die Flugeldecken nicht verwachsen Vorkommen BearbeitenDie Kafer kommen in Europa Sibirien bis Korea und Japan vor eurosibirische Verbreitung In Europa kommt er von Skandinavien ohne den aussersten Norden bis in den Suden europaische Turkei 3 vor In Frankreich liegen Funde aus dem gesamten Gebiet vor nur ohne die Insel Korsika 4 Auch in Deutschland ist er im gesamten Land verbreitet aber im Osten etwas haufiger Der Weberbock lebt in Mitteleuropa von der Ebene bis zu niederen Vorgebirgs und Tallagen in der Schweiz bis in Hohen um 1500 Meter 5 Sie leben auch in feuchten Waldern insbesondere in Flussauen sind aber typischer fur aufgelockerte mit Baumen und Gebusch durchsetzte Auenlandschaften 5 in Galeriewaldern und Weidengebuschen an Flussufern in Au und Bruchwaldern gelegentlich in Pappelpflanzungen auch abseits davon 2 Fruher wurden sie noch als haufig gemeldet heute sind sie aber selten Lebensweise BearbeitenDie Larven entwickeln sich im Laufe von drei Jahren in den unteren Stammteilen und Wurzeln von alten Weiden vor allem Kopfweiden und Pappeln insbesondere der Schwarzpappel zumindest gelegentlich aber auch Hybrid Pappeln 6 Obwohl eine gewisse regionale Zunahme an Pappelpflanzungen nachweisbar war 5 sind sie bisher nicht in grosseren Umfang in Energieholz Plantagen der Pappel aufgetreten 2 Ob auch Zitterpappeln besiedelt werden 1 oder nicht 2 daruber liegen widerspruchliche Angaben vor Seltene Angaben gibt es ausnahmsweise auch fur Erle Birke und Maulbeerbaume 2 Sie kommen auch im Holz abgestorbener Weiden vor solange dieses noch feucht ist 2 Sie fressen zuerst im Bast dann in gewundenen Gangen im Holz Nach der zweiten Uberwinterung fertigen sie am Ende des Frassgangs eine Puppenwiege mit geglatteten Wanden und einer Lage von Sagespanen an die Puppenruhe dauert ein bis zwei Monate Die geschlupften Kafer sind in Deutschland von Anfang Mai bis Juli oder August 7 selten bis Oktober 5 anzutreffen in Frankreich liegt der Hohepunkt fruher schon im Mai mit Funden vom Marz ebenfalls bis in den Herbst 4 Sie sitzen auf dem Stamm oder den unteren Aste bis in hochstens 2 m Hohe 7 Sie konnen zwar gut fliegen sind aber sehr trage und bevorzugen es am Boden umherzukriechen und werden erst am Abend aktiv bei schwulwarmer Witterung gelegentlich auch am Tage Dann fressen sie an Blattern und durch die Rinde am Bast der Zweige ihrer Brutbaume In der Zucht leben sie uber 300 Tage Der Hauptfeind der Larven sind Spechte die die Baume mehr schadigen als die Larven selbst Gefahrdung und Schutz BearbeitenDer Weberbock galt fruher als haufig Er war in Ostdeutschland noch 1992 uberall verbreitet und regional durchaus haufig 5 ist aber seitdem stark zuruckgegangen und steht heute fast uberall auf den Roten Listen er gilt in Deutschland bundesweit als stark gefahrdet Auch in den fruher dichter besiedelten Gebieten im Osten Deutschlands ist er stark zuruckgegangen so ist er in Sachsen Anhalt vom Aussterben bedroht in Thuringen gibt es nur noch einen einzigen aktuellen Fundort 8 Auch in Frankreich ist der Bestand rucklaufig 4 Der auffallende Ruckgang in der Haufigkeit dieser Art ist sicher auf die Flussregulierungen und das Verschwinden der Uferbepflanzung zuruckzufuhren Wie alle heimischen Bockkafer mit Ausnahme von wenigen schadlichen Arten ist der Kafer nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschutzt 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d H Freude K W Harde G A Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 9 Spektrum Akademischer Verlag 1966 ISBN 3 8274 0683 8 S 75 a b c d e f g Bernhard Klausnitzer Ulrich Klausnitzer Ekkehard Wachmann Zdenek Hromadko Die Bockkafer Mitteleuropas Die Neue Brehm Bucherei 499 Band 2 4 Auflage VerlagsKG Wolf Magdeburg 2018 ISBN 978 389432 864 1 S 587 589 Huseyin Ozdikmen 2010 Longcorn beetles fauna of European Turkey a revision to the list of Ozdikmen 2008 Coleoptera Cerambycidae Munis Entomology and Zoology Supplementum 5 924 944 a b c Julien Touroult Valentina Cima Herve Bouyon Christophe Hanot Arnaud Horrelou amp Herve Brustel 2019 Longicornes de France Atlas preliminaire Coleoptera Cerambycidae amp Vesperidae Supplement au bulletin d ACOREP France Paris 176 S S 114 a b c d e H D Bringmann 1992 Zum gegenwartigen Vorkommen des Weberbockes Lamia textor in Ostdeutschland Col Cerambycidae Entomologische Nachrichten und Berichte 36 2 126 129 Danail Doychev Pavel Topalov Gergana Zaemdjikova Vladimir Sakalian Georgi Georgiev 2017 Host Plants of Xylophagous Longhorn Beetles Coleoptera Cerambycidae in Bulgaria Acta zoologica bulgarica 69 4 511 528 a b Adolf Horion Faunistik der mitteleuropaischen Kafer Bd XII Uberlingen Bodensee 1974 Thomas Funke 2000 Faunistische Notizen Carsten Renker amp Roman Asshoff 688 Lamia textor Linnaeus 1758 und Lytta vesicatoria Linnaeus 1758 zwei bemerkenswerte Kaferfunde aus Sachsen Anhalt und Thuringen Col Cerambycidae Meloidae Entomologische Nachrichten und Berichte 44 3 203 Anlage 1 zur BundesartenschutzverordnungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weberbock Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lamia Lamiaires du Monde Lamiinae of the World by Jean Philippe Roguet abgerufen am 14 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weberbock amp oldid 234037830