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Lajos Steiner 14 Juni 1903 in Grosswardein 22 April 1975 in Castlecrag New South Wales Australien war ein ungarisch australischer Schachspieler 1 Lajos war der starkste und erfolgreichste Spieler der dreikopfigen Steiner Familie die Anfang der 1920er Jahre die ungarische Schachszene betrat und bald darauf auch das internationale Turniergeschehen mitgestalten sollte Neben Lajos Bruder Endre Steiner erganzte noch deren Cousin Herman Steiner das Trio Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang in Europa und den USA 1 2 Zweiter Lebensabschnitt in Australien 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLajos Steiner wurde 1903 im damals ungarischen Grosswardein heute Oradea Rumanien als eines von vier Kindern geboren Sein Vater Bernat Steiner war ein starker Klubspieler der 1907 im ungarischen Nationalturnier in Szekesfehervar den jungen Richard Reti sowie den spateren Turniersieger Leo Forgacs schlagen konnte 2 Werdegang in Europa und den USA Bearbeiten Steiner studierte von 1924 bis 1926 Maschinenbau am Technikum Mittweida und schloss das Studium als Ingenieur ab Im Jahr 1923 machte Steiner schachlich zum ersten Mal auf sich aufmerksam als er beim Carl Schlechter Gedenkturnier zusammen mit Ernst Grunfeld den geteilten 4 5 Platz belegte Vier Jahre spater 1927 siegte er in einem Turnier in Schandau und erzielte in Kecskemet einen seiner grossten Erfolge Er wurde mit nur einem halben Punkt hinter dem spateren Schachweltmeister Alexander Aljechin Zweiter geteilt mit Aaron Nimzowitsch Ein Jahr spater 1928 in Berlin anlasslich des Jubilaums der Berliner Schachgesellschaft gewann er gegen den spateren Turniersieger Nimzowitsch und schlug Grossmeister wie Reti Savielly Tartakower und Efim Bogoljubow zur Partie gegen Bogoljubow siehe auch Zwischenzug Bei der FIDE Amateurweltmeisterschaft desselben Jahres wurde er Zwolfter von 16 Teilnehmern Gegen Ende der 1920er Jahre arbeitete Steiner zwei Jahre als Ingenieur in den Vereinigten Staaten nach seiner Ruckkehr gewann er 1931 seine erste ungarische Meisterschaft die zweite im Jahr 1936 und erzielte weitere gute Resultate in den Turnieren von Mahrisch Ostrau 1933 geteilter Zweiter Maribor 1934 und in Wien 1935 jeweils geteilter erster Platz und in Wien 1938 erster Platz Steiner spielte 1931 1933 und 1935 bei allen drei Schacholympiaden fur Ungarn Bei seinem ersten Einsatz am zweiten Brett am Spitzenbrett spielte sein Bruder Endre erreichte er das drittbeste Einzelergebnis 3 1936 gewann er mit Ungarn die inoffiziellen Schacholympiade in Munchen und erreichte das zweitbeste Einzelergebnis am zweiten Brett 4 Zweiter Lebensabschnitt in Australien Bearbeiten Im Jahre 1936 bereiste Steiner Australien und nahm dort an der nationalen Meisterschaft teil wo er zwar alle Partien gewinnen konnte aber als Nicht Australier nicht titelberechtigt war Australien sollte nur wenige Jahre spater sein Heimatland werden da er aufgrund seiner judischen Abstammung noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges seine ungarische Heimat verlassen musste Im Marz 1939 wurde er in Sydney sesshaft und heiratete wenige Monate spater Augusta Edna Kingston selbst eine gute Schachspielerin die insgesamt sechsmal die Meisterschaften von New South Wales gewann Steiner fand eine Anstellung als Bauzeichner und wurde 1944 eingeburgert In seiner neuen Heimat gewann Steiner bei zehn Teilnahmen neunmal die Meisterschaft von New South Wales 1940 41 1943 1944 1945 46 1953 1955 und 1958 und bei sechs Teilnahmen viermal die nationalen Meisterschaften Australiens 1945 1946 47 1952 53 und 1958 59 Ausserdem qualifizierte er sich fur das Interzonenturnier in Stockholm 1948 und errang im Jahr 1950 den Titel Internationaler Meister Den Grossmeistertitel bekam er nie verliehen da er sich zeitlebens zu weit ausserhalb des zentralen internationalen Schachgeschehens befand um vom Weltschachverband FIDE berucksichtigt zu werden 5 Lajos Steiner kehrte nach dem Krieg nur noch einmal nach Europa zuruck und spielte wahrend dieser Zeit drei Schachturniere Er verarbeitete seine diesbezuglichen Erfahrungen und Partien in seinem einzigen schachbezogenen Druckwerk Kings of the Chess Board 1948 Ausserdem schrieb Steiner fur die von Cecil Purdy herausgegebene Schachzeitschrift Chess World zahlreiche Artikel Nach Berechnungen seiner Historischen Elo Zahl erzielte Steiner sein hochstes Rating im Jahr 1938 mit einer Zahl von 2654 danach lag er auf Position 12 in der Welt 6 Literatur BearbeitenManfred van Fondern Lexikon fur Schachfreunde Verlag C J Bucher Luzern und Frankfurt M 1980 Lajos Steiner Kings of the Chess Board 1948 A Selection of 26 Games from Saltsjobaden Budapest Carlsbad and London M E Goldstein und H Falconer Roseville New South Wales 1948 Arpad Walter Foldeak Lajos Steiner The Chess Player Nottingham 1997 John S Purdy Steiner Lajos 1903 1975 In Douglas Pike Hrsg Australian Dictionary of Biography Band 16 Melbourne University Press Carlton Victoria 2002 ISBN 0 522 84997 0 englisch Jan Peter Domschke Sabine Dorn Hansgeorg Hofmann Rosemarie Poch Marion Stascheit Mittweidas Ingenieure in aller Welt Hochschule Mittweida Hrsg Mittweida 2014 S 114f Weblinks BearbeitenNachspielbare Schachpartien von Lajos Steiner auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Manfred van Fondern Lexikon fur Schachfreunde Verlag C J Bucher Luzern und Frankfurt M 1980 S 302 Schach Echo 6 1987 Lajos Steiners Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Lajos Steiners Ergebnisse bei inoffiziellen Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Nach John S Purdy in Australian Dictionary of Biography Steiners historische Elo Zahl bei Jeff SonasNormdaten Person GND 1240103735 lobid OGND AKS LCCN no2001057590 VIAF 56264849 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 2 Dezember 2021 GND Namenseintrag 102000743 AKS PersonendatenNAME Steiner LajosKURZBESCHREIBUNG ungarisch australischer SchachspielerGEBURTSDATUM 14 Juni 1903GEBURTSORT GrosswardeinSTERBEDATUM 22 April 1975STERBEORT Castlecrag New South Wales Australien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lajos Steiner amp oldid 238288197