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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Boxer siehe Kurt Ludecke Boxer Kurt Georg Wilhelm Ludecke 5 Februar 1890 in Berlin 1960 in Prien am Chiemsee war ein deutscher Kaufmann Er wurde vor allem bekannt als politischer Abenteurer und Geschaftemacher der zeitweise eine wichtige Rolle im Umfeld Adolf Hitlers spielte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rolle im Nationalsozialismus 3 Werk 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ludecke stammte aus einer wohlhabenden Berliner Familie Er war der jungste von drei Sohnen des Albert Ludecke und seiner Ehefrau Josephine Elise Maria geb Anhalt Sein Vater war Direktor einer chemischen Fabrik in Oranienburg Ludeckes Schulzeit in Berlin endete mit einem Fiasko Er wurde der Schule verwiesen und musste nach Braunschweig wechseln wo er 1907 mit dem Einjahrigen abschloss Nach dem Militardienst beim 2 Bayerischen Infanterie Regiment begann Ludecke ein rastloses Reiseleben das ihn in den folgenden Jahren kreuz und quer durch Europa fuhrte So ging er zunachst nach London um sich dann in Frankreich niederzulassen 1910 will Ludecke in Frankreich durch Glucksspiel zu so viel Geld gekommen sein dass er fortan im Stande war ein ungebundenes und luxurioses Leben zu fuhren Die Akten der Staatsanwaltschaft beim Kammergericht in Berlin sprechen jedoch dafur dass sein fruher Wohlstand andere Grunde hatte Im Januar 1911 wurden auf eine Anzeige hin Ermittlungen gegen Ludecke eingeleitet die ihn in Verbindung mit Erpressungen auf homosexueller Grundlage brachten Ludecke sei in homosexuellen Kreisen dafur bekannt sich reiche Freunde zu suchen und diese nach vollzogenem Geschlechtsverkehr zu Zahlungen zu notigen Der Historiker Lothar Machtan hat deshalb die These aufgestellt dass Ludecke sein Gluck nicht mit Roulette sondern als Gigolo und Erpresser gemacht habe Er sei in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg durch Europa gezogen und habe sich durch Hochstapeleien die Grundlagen fur einen aufwandigen Lebensstil verschafft 1 Ab 1914 gehorte Ludecke der preussischen Armee an mit der er bis 1916 am Ersten Weltkrieg teilnahm ohne jemals zum Fronteinsatz zu kommen Stattdessen arbeitete er in einem psychiatrischen Hospital in Heidelberg Dort begann er sich fur die Rassenfrage zu interessieren nachdem er Vorlesungen von Alfred von Domaszewski gehort hatte Ab 1920 arbeitete Ludecke in den Vereinigten Staaten fur den in New York City angesiedelten privaten Geheimdienst des Industriellen Henry Ford Diese Organisation widmete sich unter anderem der Aufgabe Schmutz und Hetzkampagnen gegen einflussreiche Juden in den Vereinigten Staaten zu fuhren und das Privatleben von Gegnern Fords oder ihm sonst wie verhassten Personen auszuspionieren um so kompromittierende Informationen uber diese in die Hande zu bekommen 2 Im Mai 1921 und erneut nach einer vorubergehenden Abwesenheit im April 1922 liess Ludecke sich in Munchen nieder wo er eine Ausstellung deutscher Bilder in New York vorbereitete Wahrscheinlich wurde er vom Ford Buro zu dem Zweck nach Deutschland geschickt und mit entsprechenden finanziellen Ressourcen ausgestattet dort politische Verbundete fur Fords antisemitische Kampagne zu finden In der Folgezeit knupfte er zahlreiche Kontakte zu Kreisen und Personlichkeiten der volkischen Bewegung so z B zu Ernst Graf zu Reventlow 3 Im August 1922 horte Ludecke mit Begeisterung eine Hitler Rede in Munchen In der Folge gelangte er in das Umfeld Hitlers der ihn einerseits als Vermittler von Geldmitteln und Kontakten ins Ausland sowie als beziehungsreichen Spitzel gern in Anspruch nahm ihm andererseits aber erhebliches Misstrauen entgegenbrachte So wurde Ludecke immer wieder verdachtigt die NSDAP und ihr Fuhrungspersonal zugunsten konkurrierender oder feindlicher Organisationen zu bespitzeln Anfang 1923 wurde Ludecke bezeichnenderweise ohne diesen Hintergrund je zu erfahren auf einen Hinweis Hitlers an die Munchner Polizeidirektion unter dem Verdacht Landesverrat begangen zu haben fur einige Wochen in Haft genommen Nach seiner Freilassung wurde er von Hitler wie zuvor als Mittelsmann und Vermittler von finanziellen Zuwendungen fur seine Partei verwendet Unter anderem reiste Ludecke 1922 und 1923 jeweils im September zu Mussolini um bei diesem im Sinne Hitlers vorzusprechen 4 Nach dem gescheiterten Hitlerputsch von 1923 besuchte Ludecke Hitler in der Festungshaft in Landsberg und engagierte sich bis 1925 noch im volkischen Block beziehungsweise in der neugegrundeten NSDAP der er 1929 beitrat Mitgliedsnummer 123 634 In den folgenden Jahren ging Ludecke wieder auf Distanz zur NSDAP um sein Gluck abermals im Ausland zu versuchen 1932 kehrte Ludecke zum wiederholten Male nach Deutschland zuruck wo er abermals mit Hitler und der NSDAP Fuhrung in Kontakt kam Im Fruhjahr 1933 regte er die Grundung des Aussenpolitischen Amtes der NSDAP unter Alfred Rosenberg an Aus nicht vollstandig geklarten Grunden wurde er im Mai 1933 auf Befehl Hermann Gorings verhaftet jedoch bald wieder auf Weisung Hitlers freigelassen wobei Goring von Hitler dazu veranlasst wurde sich bei Ludecke fur die erlittenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen Da Ludecke wahrscheinlich durch Hitlers Intervention zu seinen Gunsten wahrend seiner Haft im April Mai 1933 dazu veranlasst seine Stellung in der Wertschatzung des Diktators zu uberschatzen in den folgenden Monaten mit weitgehenden finanziellen Forderungen an Hitler dessen Verargerung auf sich zog wurde er im Herbst 1933 erneut verhaftet In der Folge verbrachte er bis April 1934 einige Monate als Ehrenhaftling mit bevorzugten Haftbedingungen im KZ Oranienburg Wahrend eines Hafturlaubes durfte er unter anderem Hitler in der Reichskanzlei aufsuchen der schliesslich seine Freilassung verfugte Im Laufe des Jahres 1934 emigrierte Ludecke in die Vereinigten Staaten Rolle im Nationalsozialismus BearbeitenVon 1923 bis 1933 hielt er sich vermutlich meist ausserhalb der Weimarer Republik auf ab 1926 in den Vereinigten Staaten Er arbeitete als Journalist fur den Volkischen Beobachter Wegen Auseinandersetzungen mit Parteigenossen wie Hans Frank in Deutschland verbrachte er acht Monate in einem Konzentrationslager bis er am 1 Marz 1934 entkommen konnte 5 Ludecke hielt sich zur Zeit des Rohm Putsches bei dem sein Anwalt Alexander Glaser umgebracht wurde wieder in den Vereinigten Staaten auf Offenbar enttauscht von den Ereignissen veroffentlichte er 1937 ein Gregor Strasser und Ernst Rohm gewidmetes Buch uber seine Erlebnisse mit Hitler mit dem Titel I Knew Hitler The Story of a Nazi Who Escaped the Blood Purge Das Manuskript etwa von der Qualitat der Gesprache mit Hitler von Hermann Rauschning und Carl Friedrich Goerdelers X Files hatte er zuvor eventuell der deutschen Botschaft in den Vereinigten Staaten zum Kauf angeboten die jedoch ablehnte Demnach hatte er privat eine SA Abteilung ausgerustet der Partei 100 000 Goldmark gespendet war zusammen mit Siegfried und Winifred Wagner in die Vereinigten Staaten gereist wo er mit deren Hilfe Henry Ford getroffen hatte um ihn zu Spenden zu bewegen Ludecke hatte nach eigenen Angaben die Verbindung zwischen NSDAP und Mussolini hergestellt Letzterer spendete demnach der Partei uber Ludecke Geld 6 Das Buch hatte erhebliche Wirkung auf die Alliierten und ging selbst in das sowjetische Standardwerk Geschichte der Diplomatie von W P Potjomkin ein Ludeckes Antrag auf US Staatsburgerschaft wurde im Dezember 1938 abgelehnt Am 9 Februar 1942 wurde er als ein die offentliche Sicherheit gefahrdender Enemy Alien verhaftet Gegen die am 14 Juli 1945 von Harry S Truman verfugte Ausweisung dieser Personengruppe prozessierte Ludecke und verlor im Juni 1948 worauf er in die amerikanische Besatzungszone uberstellt wurde In den Vereinigten Staaten war er vier Jahre inhaftiert gewesen 7 Werk BearbeitenKurt G W Ludecke I Knew Hitler The Story of a Nazi Who Escaped the Blood Purge E Scribner s Sons New York 1937 Jarrolds London 1938 Literatur BearbeitenArthur L Smith Kurt Ludecke The Man Who Knew Hitler German Studies Association German Studies Review Vol 26 No 3 Oct 2003 S 597 606 Sidney Aster Hrsg Die X Dokumente Carl Goerdeler Piper Munchen 1989 Hermann Rauschning Gesprache mit Hitler Europa Verlag Zurich und New York 1940 Einzelnachweise Bearbeiten Machtan Geheimnis S 302 Machtan Geheimnis S 303 Machtan Geheimnis S 303 Matthias Damm Die Rezeption des italienischen Faschismus in der Weimarer Republik Baden Baden 2013 S 81 Kurt Hiller Kopfe und Tropfe Profile aus einem Vierteljahrhundert Rowohlt Verlag Hamburg 1950 Ursula Seiler Wer finanzierte Hitler Memento des Originals vom 12 Juli 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zeitenschrift com Zeitenschrift Nr 47 teils I knew Hitler entnommen 2005 Ludecke vs Watkins 335 U S 160 1948 US Supreme Court 21 Juni 1948 Normdaten Person GND 124887325 lobid OGND AKS LCCN n82071909 VIAF 23173315 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludecke KurtALTERNATIVNAMEN Ludecke G W KURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und JournalistGEBURTSDATUM 5 Februar 1890GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1960STERBEORT Prien am Chiemsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Ludecke amp oldid 237471166