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Kurt Werner Seidel 31 Oktober 1930 in Berlin 4 Januar 1990 ebenda war ein deutscher Mathematiker Physiker und Feuerwehrmann und von 1970 bis 1988 in West Berlin Leiter der Berliner Feuerwehr Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Werdegang bei der Feuerwehr 2 1 Leiter der Berliner Feuerwehr 1970 1988 3 Privates 4 Ehrenamter 5 Ehrung 6 Veroffentlichungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenKurt Werner Seidel wuchs zunachst in Berlin auf wo er auch die ersten Schuljahre absolvierte Wegen der Kriegswirren wurde er 1943 gemeinsam mit anderen Kindern aus der Stadt evakuiert Seinen neuen Lebensmittelpunkt fand er zunachst in der Nahe Luneburgs 1950 legte er in Luneburg das Abitur ab und studierte im Anschluss an der Technischen Hochschule Aachen und der Freien Universitat Berlin Mathematik und Physik auf Lehramt Am 4 Juli 1960 bestand er schliesslich sein Erstes Staatsexamen und war im Anschluss in einem Elektrounternehmen tatig Werdegang bei der Feuerwehr BearbeitenAm 1 Juni 1961 wurde Seidel als Brandreferendar bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart eingestellt Nachdem er am 28 Juni 1963 sein Zweites Staatsexamen in Munster bestand wurde er schliesslich am 2 Juli 1963 als Brandassesor bei der Berliner Feuerwehr ubernommen Seidel war zunachst als Fuhrungskraft im Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes eingesetzt und wurde anschliessend Referent des damaligen Behordenleiters Friedrich Kaufhold Dieser Verwendung schloss sich eine Tatigkeit im Bereich der Aus und Fortbildung an ehe Seidel in das Referat I A Einsatz und Fuhrung wechselte Am 3 September 1964 wurde Seidel zum Brandrat ernannt und auf den Tag genau drei Jahre spater zum Oberbrandrat befordert Am 11 November 1969 wurde Seidel Branddirektor und zudem neuer Leiter des Referats I A Leiter der Berliner Feuerwehr 1970 1988 Bearbeiten Nachdem der bisherige Feuerwehrchef Heinz Hoene altersbedingt in den Ruhestand trat wurde Seidel auf Vorschlag von Innensenator Kurt Neubauer mit Wirkung vom 1 Dezember 1970 die Leitung der Berliner Feuerwehr ubertragen Am 1 Marz 1971 wurde Seidel schliesslich zum Landesbranddirektor ernannt Als eine der ersten Neuerungen baut Seidel eine Pressestelle im Direktionsstab auf die auch bei grosseren Lagen als Serviceeinheit mitarlarmiert wird Ein wesentliches Augenmerk richtete Seidel auf neue Bauvorhaben fur die Feuerwehr So setzte er nicht nur Neubauten fur Berufswachen sondern auch erstmals fur die Freiwilligen Feuerwehren Berlins durch Zudem konzentrierte er sich auf die Starkung der Berufsfeuerwehr und bezog hierbei auch die Werbung fur den Freiwilligengedanken mit ein In Seidels Amtszeit fielen die Grundungen von 14 Freiwilligen Feuerwehren an Standorten der Berufsfeuerwehr Zudem gab er seine anfanglichen Bedenken gegen die Jugendfeuerwehr auf und unterstutzte schliesslich die erste Grundung im Juli 1978 als die Jugendfeuerwehr im Ortsteil Staaken aufgestellt wurde Besondere Verdienste erwarb sich Seidel fur sein Engagement beim Aufbau eines leistungsstarken Notarztwagen Systems das 1974 eingefuhrt und bis Mitte der 1980er Jahre auf sieben Standorten ausgedehnt wurde Hierbei setzte er insbesondere eine Verbesserung in der Aus und Fortbildung sowie bei der Ausstattung der Rettungsdienstfahrzeuge durch Zudem gelang es ihm eine wesentliche Fahrzeugvermehrung im Rettungsdienst zu erreichen Schon 1972 fuhrt die Berliner Feuerwehr modernisierte Rettungswagen ein Auch im Bereich der Brandbekampfung und der Technischen Hilfeleistung setzte Kurt Werner Seidel Akzente Bereits 1979 ubernahm er den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren In dieser Position war er Gegenpart der WIBERA Wirtschaftsberatung die ab 1976 im Auftrag des Deutschen Stadtetages und des Bundesministeriums fur Forschung und Technologie eine Studie zur Problemstellung der Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten hatte Auch aus dieser Situation heraus und dem Umstand geschuldet dass die Normbeladung des vor allem auf die Brandbekampfung ausgerichteten Loschgruppenfahrzeugs LF 16 nicht mehr zeitgemass war entstand unter Seidel Mitte der 1980er Jahre als Einsatzkonzept der neue Berliner Loschzug Dieser umfasste zwei Losch und Hilfeleistungsfahrzeuge und eine Drehleiter mit Korb jeweils in niedriger Bauart um auch in Hinterhofen einsetzbar zu sein Zudem erwirkte er die Umsetzung die Mindest Ausruckestarke 1 14 fur Berliner Loschzuge Obgleich die WIBERA Studie eine grundsatzliche Verminderung von Feuerwehrkraften fur moglich hielt konnte sich Seidel mit seiner Argumentation und Hinweisen auf die Einhaltung von Hilfeleistungsfristen sowie das sofortige und gleichzeitige Retten und Loschen durchsetzen Der Deutsche Stadtetag hielt daraufhin am bewahrten Feuerwehrsystem fest Zudem setzte Seidel zur Entlastung der Einsatzkrafte die Bildung einer dritten Wachabteilung auf Berufsfeuerwachen durch die schliesslich zur Reduzierung der wochentlichen Arbeitszeit auf 56 Stunden fuhrte Von 1975 bis 1981 war Seidel Vizeprasident des Deutschen Feuerwehrverbandes Als solcher strebte er an alle Feuerwehren der Bundesrepublik Deutschland also auch die Berufsfeuerwehren unter dem Dach des Verbandes zu einen 1 1985 liess er am Standort der Hauptfeuerwache in Charlottenburg Nord den ersten Feuerwehr Leitstellenrechner in Betrieb nehmen Das moderne Feuerwehr Informationssystem FIS I koordinierte erstmals nach Eingang eines Notrufs automatisch die Wachalarmierung und Fahrzeugdisponierung nbsp Christoph 31 bei einem Einsatz in Berlin Rudow1987 gelang es ihm mit Unterstutzung des Regierenden Burgermeisters Eberhard Diepgen den durch den ADAC betriebenen Rettungshubschrauber Christoph 31 in Dienst stellen zu konnen Dies stellte vor allem deshalb eine Sensation dar weil der Luftraum unter alliiertem Vorbehaltsrecht stand Der britische Stadtkommandant Patrick Brooking unterstutzte das Vorhaben leidenschaftlich und setzte schliesslich die Zustimmung der Alliierten Kommandantur politisch durch Seidel nutzte von Beginn an ein personliches Netzwerk um die Interessen der Berliner Feuerwehr zu starken Auch aus diesem Grund liess er auf dem Gelande der Feuerwache Wannsee ein jahrliches Kontaktfeuer fur befreundete Behorden politische Reprasentanten Feuerwehrverbande Pressevertreter und seine Feuerwehrleute ausrichten Ende der 1980er Jahre erkrankte Kurt Werner Seidel an einem Herzleiden so dass er sich zum 31 Dezember 1988 fruhzeitig pensionieren lassen musste Nachfolger im Amt des Landesbranddirektors wurde sein bisheriger Stellvertreter Wolfgang Scholz Privates BearbeitenKurt Werner Seidel war verheiratet und Vater und drei Kindern Mit seiner Familie lebte er im Berliner Ortsteil Nikolassee 2 Wahrend eines Krankenhausaufenthaltes starb Seidel vollig uberraschend im Januar 1990 im Alter von 59 Jahren Beigesetzt wurde er auf dem Waldfriedhof Zehlendorf die Grabstatte ist jedoch seit 2010 erloschen Ehrenamter BearbeitenVizeprasident des Deutschen Feuerwehrverbandes 1975 1981 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren 1979 1988 Vorsitzender des Fachnormenausschusses 8 des Deutschen Feuerwehrverbandes Mitglied der Prufungskommission fur den hoheren feuerwehrtechnischen Dienst Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift Brandschutz fur den Bereich Brandschutz im Ausland Ehrung Bearbeiten nbsp Feuerloschboot Kurt Werner Seidel Das 1976 von den Spandauer Industrie Werken gebaute Loschboot I der Berliner Feuerwehr wurde 1995 auf den Namen Kurt Werner Seidel getauft Das Boot war zuletzt auf der Feuerwache Spandau Sud stationiert und wurde im Sommer 2006 ausgesondert Ebenfalls auf den Namen Kurt Werner Seidel wurde ein Flugfeldloschfahrzeug der damaligen Flughafenfeuerwehr Berlin Tegel getauft 3 Seidel war zudem Ehrenmitglied des Deutschen Feuerwehrverbandes 4 Veroffentlichungen BearbeitenBegriffe Kurzzeichen Graphische Symbole des deutschen Feuerwehrwesens Kohlhammer ISBN 978 3170130999Weblinks BearbeitenKurt Werner Seidel auf der Website der Berliner FeuerwehrEinzelnachweise Bearbeiten Information der Landesbranddirektion 1 90 vom 11 Januar 1990 Hermann August Ludwig Degener Walter Habel Hrsg Wer ist wer Band 27 Schmidt Romhild 1988 S 1273 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nach anderer Angabe beispielsweise der Berliner Feuerwehr starb er 1988 im Alter von 59 Jahren was jedoch unzutreffend ist Die Berliner Werkfeuerwehren 1990 2012 Detlef Machmuller abgerufen am 26 Juli 2019 deutsch Ehrenmitglieder des Deutschen Feuerwehrverbandes In Website des Deutschen Feuerwehrverbandes 29 Oktober 2020 abgerufen am 29 Oktober 2020 deutsch Leiter der Berliner Feuerwehr bis 1949 Ludwig Scabell 1851 1875 Gustav Witte 1875 1887 Alexander Stude 1887 1893 Erich Giersberg 1893 1905 Maximilian Reichel 1905 1922 Walter Gempp 1922 1933 Gustav Wagner 1933 1943 Walter Goldbach 1943 1945 Karl Feierabend 1945 1948 Ost Karl Feierabend 1949 1952 Ernst Ettrich 1952 1963 Rudi Mosch 1963 1970 Horst Meier 1970 1990 Manfred Schafer 1990 West Ludwig Wissell 1949 1957 Friedrich Kaufhold 1957 1968 Heinz Hoene 1968 1970 Kurt Werner Seidel 1970 1988 Wolfgang Scholz 1988 1990 seit 1990 Wolfgang Scholz 1990 1992 Albrecht Broemme 1992 2006 Wilfried Grafling 2006 2018 Karsten Homrighausen seit 2018 Normdaten Person GND 1208436368 lobid OGND AKS VIAF 23158733027633052809 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidel Kurt WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Feuerwehrmann Leiter der Berliner FeuerwehrGEBURTSDATUM 31 Oktober 1930GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 4 Januar 1990STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Werner Seidel amp oldid 225368923