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Heinz Hoene 30 November 1910 18 Juni 2004 in Berlin war ein deutscher Diplom Physiker und Feuerwehrmann Er war von 1968 bis 1970 in West Berlin Leiter der Berliner Feuerwehr Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Feuerwehrchef in Berlin 1968 1970 2 Letzte Jahre 3 Trivia 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenHeinz Hoene war studierter Physiker und trat 1941 inmitten des Zweiten Weltkriegs der damaligen Feuerschutzpolizei in Berlin bei die Teil der von Kurt Daluege gefuhrten Ordnungspolizei war Im Marz 1942 wurde er nach Lubeck abkommandiert und war mit weiteren Berliner Feuerwehrleuten bei den verheerenden Branden in der Altstadt eingesetzt Wie in fast allen Grossstadten stand die Feuerwehr auch in Berlin vor allem wegen der steigenden Angriffsintensitat der Luftangriffe vor grossen Herausforderungen denen sie sehr schnell nichts mehr entgegenzusetzen hatten 1 Heinz Hoene war vornehmlich im Bezirk Mitte zur Erkundung der Brandlagen eingesetzt wobei er die fur den Krieg notwendigen Industrie und Fertigungshallen mit den verbliebenen Kraften zu schutzen hatte In den letzten Zugen des Zweiten Weltkrieges erkannte der damalige Feuerwehrchef Walter Goldbach die Ausweglosigkeit der Lage und ordnete seinen Offizieren am 22 April 1945 an sich mit knapp hundert Einsatzfahrzeugen und deren Besatzungen uber Nauen in Richtung Westen abzusetzen Der Generalmajor wollte verhindern dass Feuerwehrgerate in sowjetische Hande gelangten und zudem dass Berlin fur eine Nachkriegszeit nicht in Ganze ohne Feuerwehr dasteht Neben vielen Angehorigen der Berliner Feuerschutzpolizei haben sich auch Einheiten von Werk und Militarfeuerwehren abgesetzt so dass letztlich mehrere Hundert Feuerwehrleute uberlebten die sich in Norddeutschland britischen Truppen ergaben Hoene entschied sich in Berlin zu verbleiben und musste miterleben wie Goldbach in den letzten Kriegstagen von der SS abgeholt wurde Zu diesem Zeitpunkt war dieser bereits wegen Wehrkraftzersetzung in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden Nur Stunden spater wurde das Urteil vollstreckt und Goldbach im Gebaude des Polizeigruppenkommandos am Kaiserdamm in dem der heutigen Polizei Abschnitt 24 untergebracht ist hingerichtet Auch Hoene und andere ranghohe Feuerwehroffiziere wurden schliesslich festgenommen Beim Marsch seiner Gefangenenkolonne konnte Hoene aber in Kreuzberg durch den Sprung in einen Kellerschacht unerkannt entkommen und die letzten Tage bis Kriegsende ausharren Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hoene zunachst als Brandschutzexperte fur ein Bezirksamt tatig ehe er im Mai 1948 zur Berliner Feuerwehr wechselte Hoene hatte sich ursprunglich auf eine Stelle des hoheren Dienstes beworben allerdings stiess dies bei Oberbranddirektor Karl Feierabend der die Berliner Feuerwehr seit Mai 1945 leitete auf wenig Gegenliebe Feierabend verhinderte vehement den Seiteneinstieg von Akademikern was Hoene zu einem ungewohnlichen Schritt veranlasste Mit 38 Jahren durchlief er erneut die Feuerwehr Grundausbildung und wurde schliesslich im Rang eines Oberbrandmeisters eingestellt In der inzwischen geteilten Stadt war sein Fachwissen und seine Erfahrung in der West Berliner Feuerwehr jedoch gefragt Schliesslich absolvierte er das Aufstiegsverfahren in den gehobenen und letztlich in den hoheren Dienst und stand mit Ausnahme des Verwaltungsressorts samtlichen Feuerwehr Abteilungen vor Als langjahriger Chef der Abteilung Vorbeugender Brandschutz setzte er vor allem bei der Entwicklung von Brandschutzturen und Sprinkleranlagen Akzente Zudem nahm er auch die Vertreterstelle von Oberbranddirektor Friedrich Kaufhold ein der die Berliner Feuerwehr seit Juli 1957 leitete Feuerwehrchef in Berlin 1968 1970 Bearbeiten Nachdem Kaufhold die Pensionsgrenze erreicht hatte und in den Ruhestand trat wurde Hoene schliesslich am 1 Februar 1968 mit 57 Jahren zum Oberbranddirektor und somit zum neuen Leiter der Berliner Feuerwehr ernannt Er war nach Ludwig Wissell und Friedrich Kaufhold der dritte Behordenchef im Westteil Berlins Bisher einzigartig zu Friedenszeiten war dass Hoene als Feuerwehrchef noch einmal befordert wurde nachdem 1969 im Rahmen einer allgemeinen Stellenanhebung im Land Berlin das neue Amt des Landesbranddirektors geschaffen wurde Hoenes Amtszeit stellte von Beginn an eine Zasur fur die Feuerwehr dar Im Fokus stand das uberforderte West Berliner Rettungsamt welches fur Krankentransporte und rettungsdienstliche Einsatze zustandig war Immer wieder musste die Berliner Feuerwehr Transporte fur das Rettungsamt ubernehmen was zur Schwachung der damaligen Hauptaufgaben fuhrte Besondere Defizite des Rettungsamtes wurden bereits am 30 Juni 1965 deutlich nachdem es am U Bahnhof Zoologischer Garten zu einem Zusammenstoss zweier Schienenfahrzeuge der U Bahn kam und mehrere Personen verletzt wurden Die Abarbeitung dieses Einsatzes wurde rettungsdienstlich fast ausschliesslich durch die Berliner Feuerwehr bewaltigt weil das Rettungsamt schnell uberfordert war Als erste Massnahme aus dieser Erfahrung kundigte der damalige Feuerwehrchef Friedrich Kaufhold an fur das Rettungsamt keine Krankentransporte uber den Spitzenbedarf hinaus in Amtshilfe leisten zu wollen Daraufhin forderte das Rettungsamt beim Senat mehr Personal und Sachmittel um seine Aufgaben kunftig besser bewaltigen zu konnen weshalb der Senat eine Wirtschaftsuntersuchung durchfuhren liess Unter der Leitung Hoenes wurde die Feuerwehr nunmehr mit dem Resultat der Untersuchung konfrontiert woraufhin der Berliner Senat beschloss das Rettungsamt aufzulosen und dessen Aufgaben in die Zustandigkeit der Berliner Feuerwehr zu uberfuhren Noch im Jahr 1969 wurden somit die 133 Beschaftigten und der Fuhrpark des vormaligen Amtes in Hoenes Behorde integriert Auch die Transportvermittlung der Krankenhausbettennachweis und die Gebuhreneinziehung wurde nun durch die Feuerwehr bewerkstelligt Letztlich entwickelte sich der stetig ausgebaute Zweig als Rettungsdienst zur Hauptaufgabe der Berliner Feuerwehr In seiner kurzen Amtszeit konzentrierte sich Hoene aber auch auf die von seinem Vorganger Kaufhold eingeleitete Modernisierung Er liess noch weitere Neubau und Sanierungsprojekte starten und forderte somit das Entstehen neuer Feuerwachen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Heinz Hoene setzte auch auf personliche Kontakte und war Tennispartner von Innensenator Kurt Neubauer mit dem er bei einem seiner Turniere auch die Beschaffung neuer Feuerloschboote ausgehandelt haben soll Mit Ablauf des November 1970 trat Hoene wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand Im Rahmen einer Feierstunde wurde er am 30 November 1970 durch Neubauer offiziell verabschiedet der ihm am selben Tag auch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland uberreichte Nachfolger als Leiter der Berliner Feuerwehr wurde Kurt Werner Seidel der bisherige Referatsleiter Einsatz und Fuhrung Letzte Jahre BearbeitenSeinen Ruhestand verbrachte Hoene mit seiner inzwischen nachverstorbenen Frau im Berliner Ortsteil Frohnau In seiner Freizeit engagierte er sich fur seine Kirchengemeinde als ehrenamtlicher Trauerredner Im Juni 2004 starb Heinz Hoene mit 93 Jahren in Berlin Die Feuerwehr wurdigte den ehemaligen Landesbranddirektor am 11 August 2004 auf dem Gelande der Feuerwache Spandau Nord mit einer grossen Trauerfeier an der auch der damalige Feuerwehrchef Albrecht Broemme teilnahm Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Frohnau Abteilung 9 Reihe 3 Nr 11 Trivia BearbeitenNach Walter Goldbach hatte Hoene mit nur etwas mehr als 33 Monaten die zweitkurzeste Amtszeit als Leiter der Berliner Feuerwehr Hoenes Ruhestandszeit betrug 12253 Tage was 33 Jahre und 200 Tage entspricht Sie war somit langer als seine aktive Feuerwehrdienstzeit 1941 1970 Zudem handelt es sich um die langste Pensionsdauer aller Berliner Feuerwehrchefs Heinz Hoene erreichte mit 93 Jahren und 201 Tagen das bisher hochste Lebensalter aller Berliner Feuerwehrchefs Auszeichnungen BearbeitenVerdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1970 Weblinks BearbeitenHeinz Hoene auf der Website der Berliner Feuerwehr Branddirektoren der Berliner Feuerwehr auf der Website des Feuerwehrmuseums BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Loy Heinz Hoene In Der Tagesspiegel 3 September 2004 abgerufen am 3 November 2020 deutsch Leiter der Berliner Feuerwehr bis 1949 Ludwig Scabell 1851 1875 Gustav Witte 1875 1887 Alexander Stude 1887 1893 Erich Giersberg 1893 1905 Maximilian Reichel 1905 1922 Walter Gempp 1922 1933 Gustav Wagner 1933 1943 Walter Goldbach 1943 1945 Karl Feierabend 1945 1948 Ost Karl Feierabend 1949 1952 Ernst Ettrich 1952 1963 Rudi Mosch 1963 1970 Horst Meier 1970 1990 Manfred Schafer 1990 West Ludwig Wissell 1949 1957 Friedrich Kaufhold 1957 1968 Heinz Hoene 1968 1970 Kurt Werner Seidel 1970 1988 Wolfgang Scholz 1988 1990 seit 1990 Wolfgang Scholz 1990 1992 Albrecht Broemme 1992 2006 Wilfried Grafling 2006 2018 Karsten Homrighausen seit 2018 Normdaten Person GND 122072758X lobid OGND AKS VIAF 18160483718704991374 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoene HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher FeuerwehrmannGEBURTSDATUM 30 November 1910STERBEDATUM 18 Juni 2004STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Hoene amp oldid 223477251