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Kuony von Stocken war ein Hofnarr des habsburgischen Herzogs Leopold I und gilt traditionell als Urheber eines noch heute dargestellten Brauches in der schwabisch alemannischen Fastnacht Inhaltsverzeichnis 1 Legende 2 Narrengericht 3 Literatur 4 WeblinksLegende Bearbeiten nbsp Kuony von Stocken links im roten Narrengewand wahrend der Schlacht am Morgarten Tschachtlanchronik 1483 Laut der Tschachtlanchronik 1483 marschierte Leopold im Morgartenkrieg 1315 mit seinem Heer bis Ageri Egre und beriet dort mit seinen Herren wie das Land Schwyz am besten erreicht werden konnte Man beschloss uber den Morgarten nach Sattel zu marschieren Nun wandte sich Leopold an seinen Narren Kuony von Stocken Cuoni von Stocken und fragte ihn wie ihm der Rat der Herren gefalle Kuony antwortete der Rat gefiele ihm ubel Als daraufhin der Herzog nach dem Grund fragt antwortet er Da hand ir all geratten wa ir in dasz land koment aber keiner hat geratten wa ir her wider usz koment nbsp Kuony von Stocken links standesgemass in einer gelben Schellentracht mit Fiedel Darstellung der Schlacht am Morgarten aus der Berner Chronik von Diebold Schilling Die Figur von Kuony tritt erstmals 1415 in Heinrich Wittenwilers Dichtung Der Ring Die Geschichte wird wenig spater zu einem festen Bestandteil der Erzahlung zum Morgartenkrieg in den Schweizer Chroniken unter anderem in der Berner Chronik der Tschachtlanchronik 1483 und der Spiezer Chronik 1485 Die Bilderchroniken stellen Kuony dabei als Figur mit typischen Narrenattributen mitten im Schlachtgetummel dar in der Spiezer Fassung als fiedelnder Geigenspieler in der Berner Chronik im typischen zweigeteilte Narrengewand mit Eselsohren und Glockchen Narrengericht Bearbeiten Hauptartikel Stockacher Narrengericht Nach der vernichtenden Niederlage der Habsburger in der Schlacht am Morgarten am 15 November 1315 bei der der Herzog nicht viel mehr als sein Leben retten konnte erinnerte sich dieser angeblich an den weisen Rat seines Narren und gewahrte ihm einen Wunsch Kuony erbat sich so die Legende das Privileg in seiner Heimatstadt Stockach alljahrlich ein Gericht abhalten zu durfen aus dem sich viel spater ein Narrengericht entwickelte Da Leopold aber bereits 1326 und damit vor der Regelung der Angelegenheit starb wandte sich Kuony den Erzahlungen nach an Herzog Albrecht den Weisen der ihm schliesslich 1351 das Privileg gewahrt haben soll Unter dem personlichen Schutz des Stadtherrn von Stockach dem Landgrafen Eberhard von Nellenburg soll Kuony letztendlich die Urkunde in seine Heimatstadt verbracht haben wo sie in der Saule eines Brunnens aufbewahrt wurde In den lokalen Akten erscheint die Bezeichnung Narrengericht erstmals 1661 Kurz darauf im Jahr 1687 halten die Stockacher Narren in einer Satzung und Ordnung unter Berufung auf das Privileg den Ablauf der einheimischen Fasnacht fest Zur Stiftung des Narrengerichts wird in Stockach zudem eine Urkunde aus dem Jahr 1743 aufbewahrt welche sich auf eine Vorlage von 1687 stutzt die ihrerseits auf das angebliche Originalprivileg verweist Diese in der Saule des mittleren Brunnens gefundene Urkunde besagt dass jhme Hans Kuene undt allen seinen Nach Kommenden Burger von Stockhach alle Jahrl in der Fasstnacht das Narren Gericht vergunet u in Gnaden erteilt seye Die Sprache der Urkunde verweist ins 17 Jahrhundert Die Figur des Hans Kuony spielt in der heutigen schwabisch alemannischen Fastnacht immer noch eine zentrale Rolle Im Stockacher Narrengericht das alljahrlich am Schmotzigen Donnerstag tagt tritt er als unverlarvter Narr in einem schwarz roten Narrenkostum auf Aufgrund seiner Legende erstellte ihm seine angebliche Heimatstadt Stockach einen Brunnen auf dem man rundherum seinen weisen Rat an den Herzog von Habsburg lesen kann Wohl seit dem fruhen 17 Jahrhundert moglicherweise durch eine falsche Ubertragung aus einer der Chroniken ist dem Hofnarren der Vorname Hans zugefugt worden Ubliche Schreibweisen der Chronisten falls er uberhaupt genannt wurde waren Cuni Chuny auch Kuno und schliesslich Kuony Kuony von Stocken stellt aufgrund seines Rates an den Herzog von Habsburg einen der beiden Hofnarrentypen dar Wahrend so genannte naturliche Narren wie beispielsweise Claus Narr mit allerlei Gebrechen am Hof eines Fursten fur dessen Erheiterung sorgte aber auch an Sterblichkeit eines jeden Menschen und an die Verganglichkeit allen Ruhms erinnerte steht Kuony als kunstlicher Narr fur einen in Wahrheit sehr intelligenten Menschen ahnlich wie es Kunz von der Rosen war der Hofnarr Kaiser Maximilians Dier Nachweis seiner realen Existenz ist vorerst ungeklart In habsburgischen Akten oder Urkunden bleibt er unerwahnt Ebenso wenig ist er in Akten des Stockacher Stadtarchivs zu finden Dagegen ist er als Chuni von Stocken bereits um 1400 in Heinrich Wittenwilers Ring namentlich aufgefuhrt Ebenso findet sich im Schachzabelbuch des Steiner Klerikers Konrad von Ammenhausen im Jahr 1337 ein Chuny Literatur BearbeitenJournal der Schwabisch Alemannischen Fastnacht 2015 Narrenbote Nr 38 dold verlag 2014 ISBN 3 927 67784 1 S 36 Thomas Warndorf Die Stockacher Fasnacht Ihre Mythen Ihre Fakten Die Schlacht am Morgarten Kuony von Stockach und ein Privileg Druck werk zwei Print Medien Konstanz 2016 ISBN 978 3 00 052535 3Weblinks BearbeitenDas Hohe Grobgunstige Narrengericht zu StockenPersonendatenNAME Kuony von StockenALTERNATIVNAMEN Hans KuonyKURZBESCHREIBUNG Hofnarr des osterreichischen Herzogs Leopold I GEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 14 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuony von Stocken amp oldid 225989835