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Die Kommende Jungen Biesen des Deutschen Ordens entstand 1573 in der sudlichen Kolner Vorstadt Oversburg an der dortigen Severinstrasse Die Kommende hatte Bestand bis zum Jahr 1802 1 Heinrich von Reuschenberg um 1599 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehungsort 1 2 Die neue Niederlassung 1 3 Kommende Jungen Biesen 1 4 Sakularisation und Aufhebung 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMitglieder einer zum geistlichen Ritterorden gehorenden ursprunglich karitativen Gemeinschaft des Deutschen Ordens waren schon am Anfang des 13 Jahrhunderts in Koln engagiert Im 16 und 17 Jahrhundert hatte sich in der bisherigen Ordensstruktur eine neue personelle Gewichtung in der Zusammensetzung der Mitglieder vollzogen Die Dominanz des geistlichen Standes Priester war rucklaufig geworden dagegen war der Anteil des Adelsstandes Ritter stark angestiegen Dies veranlasste den Landkomtur der Ballei Alten Biesen Heinrich von Reuschenberg Massnahmen zu ergreifen die ihm geeignet erschienen dem Mangel an qualifizierten Geistlichen im Orden abzuhelfen So stiftete er unter anderem den Kolner Laurentianern die eines der stadtkolnischen Gymnasien als Vorstufe des Zugangs an die Universitat zu Koln unterhielten ein Schulgebaude an der Nordseite des Minoritenklosters das so genannte Reuschenberger Fundationsgebau 1766 67 umgebaut 2 An diese Einrichtung vergab Reuschenberg zwolf Stipendien davon drei fur Adelige drei fur wohlhabende Burgerliche und sechs fur junge Manner aus der Schicht der armen Bevolkerung Er verband diese Stipendien mit der Unterbringung der Studenten in der auch zu diesem Zweck von ihm 1573 gegrundeten Kommende Jungen Biesen in Koln die ebenfalls den studierenden Stipendiaten der Ballei Aldenbiesen Unterkunft und Auskommen sichern sollte 3 Entstehungsort Bearbeiten Zum Zweck einer neuen Ordensniederlassung kaufte Heinrich von Reuschenberg 1573 an der Severinstrasse das Haus zum Bierbaum 1320 dom Birbome und war Ailbrechts vom Birhouven Huys auf dem Ort zur Bonnergasse 4 sowie im Jahr 1581 den Bonner Hof und weiteres Gelande Im Sommer 1582 begannen die Umbauarbeiten des Hofes 1 Die neue Niederlassung Bearbeiten nbsp Anlage der Kommende um 1700 Gartenansicht von Westen Radiering von Romeyn de HoogheMit Billigung des Kolner Rates durfte die kunftige Kommende die in das Gelande fuhrende Bonner Gasse die auch Im Sack genannt wurde uberbauen und konnte so eine Gesamtflache des verfugbaren Baugelandes von 420 75 Quadratruten in ihre Planungen einbeziehen Erste Arbeiten betrafen das Haus Bierbaum von dem Weinsberg berichtete dass geweltlich an diesem gearbeitet werde welches zum Wohnhaus des Komturs umgebaut wurde Fur ein kleines errichtetes Oratorium erhielt man im Jahr 1593 die Erlaubnis Gottesdienste abhalten zu durfen Im Jahr 1601 wurde die Neugrundung durch Maximilian den damaligen Hochmeister des Ordens bestatigt 1 Kommende Jungen Biesen Bearbeiten Insgesamt entstanden neben diversen Wirtschaftsgebauden drei zusammenhangende zweigeschossige Wohngebaude die einen Hof von 18 m Lange und 13 m Breite umschlossen Die Gebaude hatten mit Gauben bestuckte Satteldacher die mit Schiefer gedeckt waren Das Hauptgebaude war an der Severinstrasse 31 50 m lang und hatte eine Tiefe von 6 60 m Uber eine angebaute turmartige Wendeltreppe gelangte man in die Obergeschosse Das ruckwartige dem Garten zugewandte Gebaude war unterkellert und war 27 m lang Sein Erdgeschoss enthielt einen grossen Saal Der fast quadratische Mittelbau hatte 13 25 m Lange und 14 50 m Breite mit jeweils einem grossen Raum und zwei Treppenfluren in den Geschossen Der Anlage schloss sich nach Westen ein Garten von 100 40 Metern an der im Stil niederlandischer Gartenkunst gestaltet war An seinem Ende an der dort gelegenen Spitzengasse befand sich die Einfahrt zur Kommende Diesen Zugang plante wahrscheinlich Heinrich Theobald Graf von Golstein Coadjutor der Osterreichischen Ballei in Labach und Komtur in Jungen Biesen da man nach seinem Tod 1719 den Zugang Spitzengasse im Jahr 1730 durch eine aus Haustein eingesetzte Pforte an der Severinstrasse erganzte Weitere Neuerungen wie die neu gebrochener Fenster der Verputz der Mauern und neue Fussboden sowie die Installation von Heizungsanlagen folgten Der Bau eines steinernen Sommerhauses im Garten rundete die Modernisierungen im 18 Jahrhundert ab 1 Sakularisation und Aufhebung Bearbeiten Die Kommende Jungen Biesen wurde im Jahr 1802 aufgehoben und 1804 wurden ihre Gebaude per Dekret Napoleons zur Dienstwohnung des Direktors eines Ingenieurkorps bestimmt Nach dem Abzug der Franzosen wurden die Gebaude teilweise als Militarmagazin unter der dann preussischen Regierung genutzt Spater uberwies man die Immobilie der Schulverwaltung die diese im weiteren Verlauf des 19 Jahrhunderts dem Direktor des auf dem ehemaligen Karmelitergelande entstandenen Gymnasiums als Dienstwohnung zuwies 1883 wurden das Vorderhaus und im Jahr 1885 die ubrigen Bauten der ehemaligen Kommende niedergelegt Auf dem Grundstuck entstand ein grosses Gebaude welches die Anschrift Severinstrasse 251 erhielt 1 Literatur BearbeitenHermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter in 2 Banden Koln 1910 ISBN 978 3 7700 7560 7 und ISBN 978 3 7700 7561 4 Ludwig Arentz H Neu und Hans Vogts Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Band II Erweiterungsband die ehemaligen Kirchen Kloster Hospitaler und Schulbauten der Stadt Koln Verlag L Schwann Dusseldorf 1937 Nachdruck 1980 ISBN 3 590 32107 5Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Band II Erweiterungsband Die ehemaligen Kirchen Kloster Hospitaler und Schulbauten der Stadt Koln Abschnitt Deutschordenskommende Jungen Biesen S 113 ff P Clemen S 388 Abschnitt Laurentianergymnasium Hansgeorg Molitor Geschichte des Erzbistums Koln 3 Band Koln 2008 S 564 Hermann Keussen Band II S 38 Sp 1Normdaten Korperschaft GND 1085140172 lobid OGND AKS VIAF 301145857886223020205 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommende Jungen Biesen amp oldid 238771156