www.wikidata.de-de.nina.az
Kolodeje nad Luznici bis 1923 Kolodeje deutsch Kaladey 1939 1945 Kaladai an der Lainsitz ist ein Ortsteil der Stadt Tyn nad Vltavou in Tschechien Er liegt drei Kilometer nordlich von Tyn nad Vltavou in Sudbohmen und gehort zum Okres Ceske Budejovice Kolodeje nad LuzniciKolodeje nad Luznici Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Ceske BudejoviceGemeinde Tyn nad VltavouFlache 527 1 haGeographische Lage 49 15 N 14 25 O 49 252777777778 14 419166666667 360 Koordinaten 49 15 10 N 14 25 9 OHohe 360 m n m Einwohner 161 1 Marz 2001 Postleitzahl 375 01Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Tyn nad Vltavou BernarticeNachster int Flughafen Flughafen Ceske BudejoviceOrtsansichtSchloss Kolodeje nad LuzniciBarocker SpeicherGrabstatte des Rabbiners Jakob Mahler auf dem judischen Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 2 Weitere 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKolodeje nad Luznici befindet sich beiderseits der durch das Wasserkraftwerk Korensko angestauten Luschnitz Lainsitz am Ubergang zwischen dem Muhlhausener Hugelland Milevska pahorkatina und der Lischauer Schwelle Lisovsky prah Im Dorf mundet rechtsseitig der Bach Hostecky potok Nordlich erhebt sich der Dubovy vrch 476 m ostlich die Kopanina 428 m und im Westen die Kravi hora 422 m sowie der Na Cernem 470 m In Kolodeje nad Luznici uberbruckt die Staatsstrasse II 105 zwischen Tyn nad Vltavou und Bernartice die Lainsitz Nachbarorte sind Doliny Kolomerice und Vesce im Norden Nuzice und Cerveny Mlyn im Nordosten Netechovice und Jarosovice im Osten Velky Depot Bida Smilovice Mala Varta und Predcice im Sudosten Cihelny und Tyn nad Vltavou im Suden Permonik Novy Dvur und Neznasov im Sudwesten Homolov Pasovice Mocin und Hladna im Westen sowie Doubrava und Hosty im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung der zum Gut Breznice gehorigen Ansiedlung Kalady erfolgte im Jahre 1295 Im Jahre 1510 kaufte der Pfandherr der Herrschaft Tyn nad Vltavou Jan Cabelicky von Soutice das Gut Breznice und schlug Kalady zu Tyn zu In der Mitte des 16 Jahrhunderts liess er in Kalady einen Vorwerkshof errichten zuvor bestand der Ort lediglich aus einem Kretscham und einer Fahre Nach Jan Cabelickys Tod wurde die Herrschaft Tyn nad Vltavou 1567 unter seinen vier Sohnen aufgeteilt Adam Cabelicky von Soutice errichtete daraufhin in Kalady einen kleinen Adelssitz Der einstockige Renaissancebau mit trapezformigem Grundriss war von einem befestigten Wassergraben umgeben Als 1588 der Besitz an Adams Witwe Barbara geborene von Budkov fiel wurden die Feste und der Vorwerkshof Kaledey erstmals schriftlich erwahnt Das am 30 Juni 1588 schliesslich auch in der Landtafel eingetragene Gut umfasste die Feste Kaledey die Dorfer Kaledey Velka Doubrava Doubrava Tupesy Vesce Hartmanice Kurakov Korakov den Hof Netechovice sowie die Teiche Mnichovec und Farsky rybnik bei Zimutice Nach dem Tode von Barbara Cabelicky erbte der Familienzweig Cabelicky Podborsky das Gut Johann d A Cabelicky Podborsky verkaufte Kaledey 1625 an Johann Mencelius von Kolsdorf Dieser verausserte das Gut 1627 an den Prager Kaufmann Johann de Witte von Liliental der es im Jahr darauf an Isaak von Brandenstein weiterverkaufte Wahrend der Pestepidemie in Thein erfolgte zwischen 1681 und 1682 der Zuzug zahlreicher Juden aus der Stadt so dass in Kaledey eine starke judische Gemeinde entstand Nach dem Tode von Isaaks Enkel Johann Joachim von Brandenstein gelangte das Gut 1704 im Zuge einer Versteigerung an Wenzel Norbert Octavian Graf Kinsky Bei der hierzu vorgenommenen Taxation wurde auch eine ausfuhrliche Beschreibung der Feste erstellt Bemerkenswert dabei ist dass sich im herabgesetzten Parterre der Feste eine Muhle befand Uber Wenzels Tochter Marie Elisabeth gelangte das Gut durch Heirat an Franz Wratislaw von Mitrowitz Dessen Sohn Franz Karl liess die Feste 1737 1741 zu einem Barockschloss umgestalten 1777 wurde am Schlosstor ein Schulhaus errichtet Rudolf Wratislaw von Mitrowitz verschrieb im Jahre 1795 auf das Gut 6050 Gulden zur Unterhaltung des Schlosskaplan und 1760 Gulden zur Besoldung des Lehrers Der Ortsname Kolodeje ist seit dem 19 Jahrhundert gebrauchlich 1830 vererbte Karl Graf Wratislaw von Mitrowitz das Gut seinem gleichnamigen Sohn Das Gut Kaladey umfasste 1840 eine Flache von 1938 Klaftern und 698 Quadratjoch Es hatte 1899 uberwiegend bohmischsprachige Einwohner darunter 94 Israelitenfamilien Zum Gut gehorten die Ortschaften Kaladey Netiechowitz Netechovice Zabrow Vesce und Gross Daubrawa Doubrava Das Dorf Kaledey bzw Kaladay Kolodeg hatte 979 Einwohner Der Ort bestand aus 97 christlichen und 50 israelitischen Hausern Im Dorf bestand ein herrschaftliches Schloss mit einer offentlichen der hl Anna geweihten Kapelle mit eigenem Kaplan Ausserdem bestand unter herrschaftlichem Patronat eine Schule eine herrschaftliche Brauerei drei Wirtshauser und ein Getreideschuttboden Weiterhin bestanden ein deutsches Branntweinhaus und eine Pottaschensiederei Im Schloss wurde eine Muhle mit Brettsage betrieben Abseitig auf der anderen Seite der Luschnitz lagen der Meierhof Homolo Homolau und eine Ziegelhutte Die Juden unterhielten eine Synagoge deren Rabbiner zugleich Kreisrabbiner des Budweiser und des Taborer Kreises war 2 1842 wurde am linken Luschnitzufer eine Muhle errichtet Nach dem fruhen Tode von Karl Xaver Rudolf Wratislaw von Mitrowitz 1808 1844 wurde das Schloss der lebenslustigen Witwe Theresia Kocova von Dobrs zum Treffpunkt zahlreicher bedeutender Adliger darunter auch Erzherzog Stephan von denen etliche auch um die Gunst der 20 jahrigen attraktiven Baroness warben Sie heiratete 1848 Johann Baptist von Schell Bauschlott und ubergab das Gut ihrem Sohn Josef Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Kaladey Kolodeg immer ein landtafliges Gut im Besitz der Grafen Wratislaw von Mitrowitz Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kolodeje Kaladay ab 1850 mit dem Ortsteil Cabrow Zabrow eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Moldauthein 1878 erfolgte der Umbau des Gasthauses zum neuen Schulgebaude Die Freiwillige Feuerwehr bildete sich 1892 Im Jahre 1910 hatte die Gemeinde 730 uberwiegend tschechischsprachige Einwohner Im Ortsteil Kolodeje lebten 584 Menschen davon waren 582 Tschechen 3 Besitzer des Schlosses waren bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg die Grafen Wratislaw von Mitrowitz Seit 1924 fuhrt die Gemeinde den amtlichen Namen Kolodeje nad Luznici zugleich wurde der Ortsteil Carbov in Vesce umbenannt Nach der Aufhebung des Okres Tyn nad Vltavou wurde die Gemeinde mit Beginn des Jahres 1961 dem Okres Ceske Budejovice zugeordnet Infolge der Errichtung der Orlik Talsperre musste die Muhle in den 1960er Jahren abgebrochen werden Zum 1 Januar 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Tyn nad Vltavou 4 Die Synagoge wurde in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts zerstort Am 1 Januar 1976 wurde Kolodeje nad Luznici nach Tyn nad Vltavou eingemeindet Im Jahre 1991 wurden in Kolodeje nad Luznici 196 Einwohner gezahlt Beim Zensus von 2001 lebten in den 118 Wohnhausern des Ortes 161 Personen Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Kolodeje nad Luznici besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Cihelny und Kolodeje nad Luznici 5 Zu Kolodeje nad Luznici gehort zudem die Einschicht Homolov Homolau Der Katastralbezirk Kolodeje nad Luznici umfasst auch das Dorf Vesce Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Kolodeje nad LuzniciSchloss Kolodeje nad Luznici erbaut 1737 1741 fur Franz Karl Wratislaw von Mitrowitz anstelle der alten Renaissancefeste von 1567 In den Jahren 1941 und 1942 entdeckten Mitarbeiter des Staatlichen Amtes fur Denkmalpflege am alten Teil des Schlosses Reste von Sgraffito und eine Sonnenuhr Das Schloss befand sich bis zur Enteignung im Jahre 1948 im Besitz der Grafen Wratislaw von Mitrowitz Im Jahre 2005 erwarb der Besitzer des Gutes Homolov Jindrich Tichy das Schloss Schlosskapelle der hl Anna die als Dominante an das Schloss angebaute Kapelle ist ein Werk des Baumeisters Johann Hybner der dabei massgeblich vom Stil Kilian Ignaz Dientzenhofers beeinflusst wurde Barocker Josephinischer Speicher aus dem Jahre 1771 er wurde nach den bohmischen Hungersnoten als Kornspeicher errichtet Kapelle des hl Johannes von Nepomuk erbaut 1768 Die ursprungliche holzerne Heiligenfigur aus dem Jahre 1765 wurde beim Lainsitzhochwasser 1768 aus Tabor angeschwemmt Daraufhin errichteten die Bewohner des Dorfes eine Kapelle Diese wurde 1868 durch Karl Wratislaw von Mitrowitz erneuert Das Original der Heiligenfigur befindet sich seitdem im Museum der Stadt Tyn nad Vltavou Judischer Friedhof nordlich des Dorfes angelegt zum Ende des 17 Jahrhunderts Uber die Siedlungsgeschichte der judischen Familien in Kaladei gibt es einen Aufsatz eines ortlichen Dorfschullehrers der von Mitgliedern der Familie Radok ins Englische ubersetzt und mit Bildern versehen wurde 6 Denkmal fur Matej Kopecky das Werk des Bildhauers J Jirikovsky wurde am 6 Juli 1947 im Park an der Lainsitz enthullt Da der Park in den 1960er Jahren teilweise durch die Orlik Talsperre uberflutet wurde erfolgte zunachst seine Umsetzung in den Garten vor der Villa der Baroness Kocova von Dobrs Mitte der 1970er Jahre wurde es an seinem heutigen Standort an der Strassenbiegung vor dem ehemaligen Hotel versetzt Villa der Baroness Theresia Wratislaw von Mitrowitz geb Kocova von Dobrs errichtet 1865 gegenuber dem Schloss am Ufer der Luznice als Wohnsitz der Baroness und ihres zweiten Ehemannes Johann Baptist von Schell Bauschlott Das Schloss ubergab sie ihrem altesten Sohn Eugen Wratislaw von Mitrowitz Nach dem Tod Theresias 1893 und ihres Sohnes Eugen 1895 7 stand die Villa Kolodeje No 70 dann zum Verkauf Am 16 Oktober 1895 wurde ein notarieller Kaufvertrag mit Justine Kotz von Dobrz geb Dill und ihrem Bruder Adolf Dill Mitglieder der in Moskau und Berlin ansassigen Familie des Ingenieurs Karl Karlowitsch Dill Besitzer einer Eisengiesserei in Moskau Planer und Errichter der Wasserversorgungssysteme in mehreren Stadten Russlands auch beteiligt am Bau des GUM in Moskau 8 unterzeichnet in dem aber der Erbengemeinschaft Wratislaw von Mitrowicz und Schonfeld ein Ruckkaufsrecht eingeraumt wurde Durch Tochter Justine Dill und ihren Mann Josef Ritter Kotz von Dobrz 1909 in Arad waren Dills entfernt mit der Baronin Therese verwandt 9 Die Villa nbsp Villa Dill 1939 wurde von den Dills zunachst als Sommersitz genutzt spater nahm man auch Feriengaste auf In der Zeit von 1926 bis 1945 als die Villa von der Dill Tochter Klara Karlovna Kretschetova gefuhrt wurde war sie beliebtes Urlaubsdomizil mehrerer russischer Emigrantenfamilien aus Prag u a der weitlaufigen Familie des russischen Schriftstellers Jewgeni Nikolajewitsch Tschirikow Das vom russischen Maschinenbauingenieur und Amateurfilmer Popow dort gedrehte Filmmaterial wurde vom tschechischen Fernsehen 2007 unter dem Titel Kleine russische Rauchwolkchen in der Reihe Soukrome stoleti Privates Jahrhundert ausgestrahlt 10 1945 wurden die Dills enteignet und mussten am 22 Juni 1945 verlassen In der Folge wurde das Haus als Kulturhaus Kinderheim Postamt Hochzeitsraum benutzt Bei einer Uberschwemmung durch die Luznice im Jahr 2006 wurde das Gebaude stark beschadigt Im Jahr 2014 ubernahm das thailandische Tiger Tempel Kloster das Gebaude um dort eine Niederlassung 11 zu grunden Villa der Familie Radok sie befindet sich nach der Restitution wieder im Familienbesitz Auf dem judischen Friedhof sind Grabsteine der Familie erhalten Gut HomolovPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Elias Radok 1840 1910 Maschinenbau Ingenieur in Konigsberg Alfred Radok 1914 1976 Theater und Filmregisseur Grunder der Laterna magika Emil Radok 1918 1998 Theaterregisseur Grunder der Laterna magikaWeitere Bearbeiten Matej Kopecky 1775 1847 der Puppenspieler verbrachte seine letzten Lebensmonate in Kolodeje bei seinem Freund Vaclav Sonka und verstarb dort Sein Grab befindet sich in Tyn nad Vltavou Weblinks BearbeitenGeschichte und OrtsbeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 668516 Kolodeje nad Luznici Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 9 Budweiser Kreis 1840 S 57 58 Kolodeje Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Jihoceska genealogie uvod Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today http www uir cz zsj casti obce 068519 Cast obce Kolodeje nad Luznici How the castle and the parish of Kolodeje arose Abgerufen am 8 Marz 2021 https digi ceskearchivy cz 8131 83 1334 2518 78 0 Jaroslawl Archivierte Kopie Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Kaluga http kalugafoto narod ru biblio otk html Grodno http www vodokanal grodno by article php id 8 amp pid 2 Wladimir ps 1september ru Memento vom 16 April 2013 im Webarchiv archive today Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Moskau GUM http www mall academy ru articles gum russian businessmen php Martina Sudova Vila v Kolodejich vydava sve tajemstvi Die Villa in Kaladei enthullt ihre Geheimnisse in VLTAVIN MESICNIK PRO MESTO TYN NAD VLTAVOU A OKOLI Monatsblatt fur Tyn nad Vltavou 5 2008 6 2008 Dir Jan Sikl Prod PRAGAFILM https www ceskatelevize cz porady 1049101344 soukrome stoleti 202322226000001 ruske oblacky koure Tiger Tempel Kaladei Archivierte Kopie Memento vom 7 Februar 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolodeje nad Luznici amp oldid 221416614