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Koashvit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Na6CaTiSi6O18 4 und ist damit chemisch gesehen ein Natrium Calcium Titan Silikat KoashvitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1973 026 1 IMA Symbol Koa 2 Andere Namen Koasvit 3 Chemische Formel Na6CaTiSi6O18 4 Na6 Ca Mn Fe3 Ti Fe3 Si6O18 5 Na6 Ca Mn2 Fe3 Ti Si6O18 H2O 6 7 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 16 VIII E 16 050 9 CJ 20 61 01 02b 02Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 8 Raumgruppe Pmnb Nr 62 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 62 2Gitterparameter a 10 18 A b 20 90 A c 7 34 A 5 Formeleinheiten Z 4 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 VHN20 680 740 kg mm2 7 Dichte g cm3 gemessen 2 98 bis 3 02 berechnet 3 069 7 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat muscheligFarbe hellgelb bis braunlichgelb 6 Strichfarbe weiss 6 Transparenz durchsichtigGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 637 9 nb 1 643 9 ng 1 648 9 Doppelbrechung d 0 011 9 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 82 bis 84 gemessen 84 berechnet 9 Koashvit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte aber bisher nur in Form abgeplatteter Mineral Aggregate und eingewachsen als kleine Aderchen in ultrabasischem Pegmatit gefunden werden Das Mineral ist durchsichtig von hellgelber Farbe und zeigt auf der Oberflache einen glasahnlichen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Koashvit 1965 in einem Bohrkern in einer Tiefe von rund 150 Metern Die Bohrung wurde am ostlichen Abhang des Koaschwa nahe dem gleichnamigen Tagebau geteuft Der Koaschwa gehort zum Bergmassiv der Chibinen auf der zur Oblast Murmansk gehorenden russischen Halbinsel Kola Wissenschaftlich beschrieben wurde das Mineral durch Yu L Kapustin Z V Pudovkina A V Bykova und G V Lyubomilova die es nach seiner Typlokalitat benannten Die vollstandige Mineralbeschreibung und der gewahlte Name wurde bei der International Mineralogical Association IMA zur Prufung eingereicht Eingangs Nr der IMA 1973 026 und anerkannt Die Publikation der Neuentdeckung folgte 1974 zunachst auf russisch im Wissenschaftsmagazin Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva und ein Jahr spater durch Michael Fleischer ubersetzt auf englisch im International Geology Review Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau unter den Katalog Nr 75148 sowie an der Mines ParisTech in Paris aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Koashvit noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII E 16 50 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Ringsilikate Cyclosilikate wo Koashvit zusammen mit Imandrit Kazakovit Kapustinit Litvinskit Lovozerit Petarasit Tisinalith Townendit und Zirsinalith die Lovozerit Gruppe bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Koashvit ebenfalls in die Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach Struktur der Ringe einschliesslich moglicher Anwesenheit von inselartig verteilten komplexen Anionen so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si6O18 12 Sechser Einfachringe ohne inselartige komplexe Anionen zu finden ist wo es als Namensgeber zusammen mit Imandrit die Imandrit Koashvit Gruppe mit der System Nr 9 CJ 20 ohne weitere Mitglieder bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Koashvit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die bereits etwas feiner unterteilte Abteilung der Ringsilikate Sechserringe ein Hier ist er zusammen mit Imandrit Petarasit und Litvinskit in der Lovozeritgruppe Orthorhomische und Monokline Untergruppe mit der System Nr 61 01 02b innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Sechserringe mit Si6O18 Ringen mogliche OH und Al Substitution zu finden Kristallstruktur BearbeitenKoashvit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pmnb Raumgruppen Nr 62 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 62 2 mit den Gitterparametern a 10 18 A b 20 90 A c 7 34 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenKoashvit bildet sich durch Verdrangung von Lomonosovit und findet sich in Form kleiner Aderchen in ultrabasischem Pegmatit Neben Lomonosovit finden sich als Begleitminerale unter anderem noch Natrophosphat Pektolith und Villiaumit Die wichtigsten Gesteine an der Typlokalitat Koaschwa sind Apatit Nephelinit mit Carbonatit Urtit und Foidolit Der nach wie vor aktive Tagebau Stand 2017 11 ist als reichhaltige Lagerstatte bekannt in der allein 29 Minerale erstmals entdeckt und insgesamt 107 Minerale und Varietaten bekannt wurden 12 Weitere bisher bekannte Fundorte sind das Flusstal des Wuonnemjok der Berg Raswumtschorr und der Schacht Material naya am Berg Yukspor in den Chibinen sowie der Berg Karnassurt im Lowosero Tundra 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYu L Kapustin Z V Pudovkina A V Bykova G V Lyubomilova Koashvit novyy mineral In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 103 1974 S 559 566 russisch Michael Fleischer Koashvite a new mineral In International Geology Review Band 17 Nr 6 1975 S 654 660 doi 10 1080 00206817509471647 englisch Michael Fleischer G Y Chao Ikiro Kato New Mineral Names In American Mineralogist Band 60 Nr 5 6 1 1975 S 485 489 minsocam org PDF 638 kB abgerufen am 6 Dezember 2020 Igor V Pekov Sergey V Krivovichev Andrey A Zolotarev Viktor N Yakovenchuk Thomas Armbruster Yakov A Pakhomovsky Crystal chemistry and nomenclature of the lovozerite group In European Journal of Mineralogy Band 21 2009 S 1061 1071 main jp PDF 1 2 MB abgerufen am 6 Dezember 2020 Weblinks BearbeitenKoashvit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Dezember 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 801 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2020 abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 607 a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d Koashvite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 78 kB abgerufen am 6 Dezember 2020 David Barthelmy Koashvite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch a b c d e Koashvite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch Typlokalitat Koashva Grube In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Dezember 2020 Typlokalitat Koashva Open Pit Vostochnyi Mine Koashva Mt Khibiny Massif Murmansk Oblast Russia In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 6 Dezember 2020 englisch Fundortliste fur Koashvit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 6 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koashvit amp oldid 239000526