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Das Kloster Marienbusch rubus sanctae Mariae war ein Pramonstratenserinnenstift das zwischen 1224 und 1286 in Wischow heute polnisch Wyszkowo bei Trzebiatow Treptow an der Rega im heutigen Powiat Gryficki Kreis Greifenberg der polnischen Woiwodschaft Westpommern und danach bis Mitte des 16 Jahrhunderts in Treptow selbst bestand Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und erste Jahre in Wischow bei Treptow 1224 1286 2 Treptow 1286 1573 3 Literatur 4 FussnotenGrundung und erste Jahre in Wischow bei Treptow 1224 1286 BearbeitenDie Grundung des Klosters Belbuck polnisch Bialoboki nordwestlich der Stadt Treptow durch den Pommernherzog Kasimir I mit den Pramonstratensern am Ende des 12 Jahrhunderts bedeutete einen wichtigen Vorstoss des Pramonstratenserordens nach Hinterpommern Allerdings hatten die Pramonstratenser damals schon den Grundsatz aufgegeben Manner und Frauen in einem Kloster zu vereinen stattdessen errichteten sie gelegentlich in der Nahe ihrer Mannerkloster auch Frauenstifte 1 nbsp Ruinenreste der im 15 Jahrhundert an der Stelle des fruheren Klosters erbauten Wischower Kirche 2010 Am 7 Juli 1224 schenkte Anastasia die Witwe des Herzogs Bogislaw I dem Kloster Belbuck ihren Witwensitz die Burg Treptow zusammen mit 23 Dorfern der naheren Umgebung zum Aufbau und Unterhalt eines Nonnenklosters 2 durch ihre Enkel die Herzoge Barnim I und Wartislaw III wurde die Schenkung 1228 noch leicht modifiziert 3 Nach dem Vorbild Belbucks das 1208 von Pramonstratensern des Stifts Mariengaarde in Hallum in Friesland bezogen worden war warben Anastasia und der Belbucker Abt Otto Stiftsdamen aus dem Mariengaarder Tochterkloster Bethlehem an die zwischen 1235 und 1240 eine im Dorf Wischow das zur Grundungsausstattung Belbucks gehorte 4 auf dem rechten Regaufer aufgebaute Klostersiedlung Marienbusch rubus sanctae Mariae bezogen 1243 bestand der Konvent aus 50 Pramonstratenserinnen 5 In dem Kloster nahm Herzogin Anastasia ihren Witwensitz und wurde nach 1240 auch dort bestattet 6 Der Klosterbesitz unterstand von Anfang an der Aufsicht des Klosters Belbuck auch wenn Marienbusch einen eigenen Stiftspropst als Verwalter hatte Treptow 1286 1573 BearbeitenNach der Stadterhebung Treptows 1277 verstandigten sich die Herzoge Barnim I und Bogislaw IV mit dem Kloster Belbuck uber Rechte und Pflichten etwa zur Beteiligung am Stadtmauerbau des Marienbuscher Konvents in der Stadt und bis 1287 wurde das Pramonstratenserinnenstift in die Stadt auf den dortigen Burgberg verlegt wobei ihm als Klosterkirche die Nikolaikirche zugewiesen war 7 Zum Unterhalt der Nonnen bestimmte Schenkungen ergingen auch weiterhin formal an das Kloster Belbuck so dass Pramonstratenserinnen in enger Abhangigkeit ihres Mutterklosters blieben darunter fielen auch Hopfengarten die es der von den Nonnen betriebenen Brauerei ermoglichten eine nicht unbedeutende Menge Bier in der Stadt herzustellen 8 Wirtschaftlich profitierte das Stift im spaten 14 und fruhen 15 Jahrhundert auch von umfangreichen liturgischen Schenkungen etwa des Belgarder Pfarrers Ulrich Zabow 1390 9 Zu Beginn des 16 Jahrhunderts erhielt Elisabeth Cruciger aus Meseritz heute polnisch Miedzyrzecze in fruher Kindheit ihre Schulausbildung im Kloster Sie wurde die erste evangelische Liederdichterin Unter dem Einfluss der reformatorischen Lehre an der Treptower Stadtschule fungierte Johann Bugenhagen als Rektor verliess sie 1522 den Orden und wurde von der inzwischen nach Wittenberg gezogenen Familie Bugenhagen in der Stadt Martin Luthers aufgenommen Details uber die Auflosung des Klosters Marienbusch im Gefolge der Reformation in Pommern sind nicht uberliefert zwar wurden die Besitztumer des Konvents 1524 mit denen Belbucks eingezogen doch bestand das Kloster selbst mit eigener Verwaltung noch bis 1573 fort 10 Der seit dem 14 Jahrhundert bestehenden Tradition als Marienwallfahrtsort wurde allerdings durch die Entfernung des Gnadenbildes Einhalt geboten Von den Klosterbauten in Treptow ist nichts mehr erhalten auf ihren Mauern entstand spater das Schloss Treptow In Wischow erinnern jedoch die Ruinenreste der im 15 Jahrhundert erbauten Wischower Kirche noch an die Stelle des fruheren Klosters Marienbusch Literatur BearbeitenWilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Volltext in der Google Buchsuche Pramonstratenser Nonnenkloster Marienbusch In Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 758 769 urn nbn de gbv 9 g 5274017 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte Pommerns Band 1 Koln Braunsfeld 1957 S 155f Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Wurzburg 1996 Fussnoten Bearbeiten Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 758 Edition der Urkunde bei Klaus Conrad Bearb Pommersches Urkundenbuch Band 1 2 Auflage Bohlau Verlag Koln und Wien 1970 Nr 222 vgl dazu Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 758 f urn nbn de gbv 9 g 5274017 Vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 759 f mit den entsprechenden urkundlichen Belegen Zu Wischow und den Besitzrechten vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 1 Stettin 1924 S 87 Zur Chronologie und den zugrundeliegenden Belegen vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 760 f Vgl Martin Wehrmann Genealogie des pommerschen Herzogshauses Leon Saunier Stettin 1937 Veroffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle fur Pommern Reihe 1 Band 5 S 37 Vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 761 f Vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 762 765 Zitat ebd S 765 Vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 766 Vgl Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1924 S 767 f 54 055 15 275556 Koordinaten 54 3 18 N 15 16 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienbusch amp oldid 236452827