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Hethis auch Hethi ist der Ort der ersten Klostergrundung im Land der Sachsen heute etwa dem deutschen Bundesland Niedersachsen und dem Gebiet Westfalens entsprechend Die Grundung erfolgte wenige Jahre nach der Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen Das Kloster bestand nur wenige Jahre und ist der Vorlaufer des Klosters Corvey im heutigen Hoxter Hethis wurde bislang nicht genau lokalisiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lokalisierung 3 Ausgrabungen bei Neuhaus 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kloster Grundung wird Hathumar dem ersten Paderborner Bischof zugeschrieben Es wurde als Dependance der Abtei Corbie unter Ludwig dem Frommen im Jahre 815 an einem Ort namens Hethis gegrundet und bereits nach wenigen Jahren im September 822 nach Corvey verlegt 1 Hethis war somit der Vorlaufer des Klosters Corvey das sich im 9 und 10 Jahrhundert zu einem bedeutenden Kulturzentrum im nordwestlichen Europa entwickelte Der Umzug der Monche von Hethis nach Corvey im September 822 soll langer als eine Tagesreise gedauert haben Am 25 dieses Monats machten sich die Alteren und die Klosterschuler von dem Orte auf wo sie bisher gewohnt hatten mit ihrer ganzen Habe und kamen an dem anderen Tage in dem neu bestimmten Orte an Lokalisierung BearbeitenWo Hethis sich befand ist umstritten Es gibt in der Literatur im Wesentlichen zwei Richtungen Nach einer Meinung soll Hethis bei Neuhaus im Solling gelegen haben nach einer anderen Meinung unweit von den Externsteinen Der vermutete Standort in der Nahe von Neuhaus im Solling ist etwa zehn Kilometer Luftlinie von Corvey entfernt Weshalb die Monche bei ihrem Umzug dann erst am nachsten Tag in Corvey angekommen waren ist nicht bekannt In Neuhaus befand sich ein Teich Moncheteich der zu dem Kloster gehort haben soll Nach der Auffassung von Walther Matthes soll sich Hethis bei den Externsteinen ca 40 km von Corvey befunden haben und zwar auf deren nordlichem Vorgelande Matthes legt diese These ausfuhrlich in seinem Werk Corvey und die Externsteine dar In eine ahnliche Richtung argumentierte bereits zuvor Wilhelm Teudt Dieser meinte der Hof Gierke in Oesterholz sudwestlich der Externsteine sei die gesuchte Stelle des Klosters Hethis Teudt verwendet bewusst den Ortsnamen als Hethi statt Hethis Ein weiterer Ort der auf Grund seiner Namensgeschichte mit Hethis in Verbindung gebracht wird ist das lippische Heiden 2 Seit dem Fruhmittelalter ist dort eine ungewohnlich grosse Kirche nachweisbar bei der es sich ursprunglich um die Klosterkirche gehandelt haben konnte 3 Ausgrabungen bei Neuhaus BearbeitenEin gemeinsames Forschungsprojekt des Seminars fur Ur und Fruhgeschichte der Georg August Universitat in Gottingen und der archaologischen Denkmalpflege des Landkreises Holzminden untersuchte 1999 eine Fundstelle in der Nahe der Ahlequelle sudlich von Neuhaus Unter der Leitung der Archaologen Hans Georg Stephan und Stefan Krabath wurde eine 1 100 Quadratmeter grosse Flache ausgegraben Dabei stiess man direkt unter der Grasnarbe auf etwa sechs mal zwolf Meter grosse Grundrisse aus unbearbeiteten Buntsandsteinen Ob diese entdeckten Relikte die Uberreste des Klosters Hethis sind konnte nicht belegt werden 4 Literatur BearbeitenBeate Johlen Die Auswirkungen der Gegenreformation auf den Sakralbau des 17 Jahrhunderts Reform und Tradition am Beispiel des Wiederaufbaues der ehemaligen Benediktinerabteikirche Corvey Westfalen im Jahre 1667 Dissertation Philosophische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 2000 S 135 urn nbn de hbz 5n 02235 Ulrich Kahrstedt Kloster Hethis In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Band 29 1957 S 196 ff Stefan Krabath Hethis Hetha ein untergegangenes Kloster im Hochsolling bei Neuhaus In Sollinger Heimatblatter Zeitschrift fur Geschichte und Kultur Nr 2 2000 S 6 11 Herbert Kruger Wo lag Hethis der Ort der ersten Corveyer Klostergrundung Mannus 24 Leipzig 1932 S 320 32 Walther Matthes Corvey und die Externsteine Verlag Urachhaus Stuttgart 1982 Balzer Rock Hethis der Ort der ersten Klostergrundung in Niedersachsen Sonderdruck Nr 12 der Heimatblatter fur Northeim und Umgebung Museumsverein Northeim 1937 Wilhelm Teudt Germanische Heiligtumer 4 Auflage Eugen Diederichs Verlag Jena 1936 Nachdruck Faksimile Verlag Bremen 1982 Paul Wigand Geschichte der gefursteten Reichsabtei Corvey und der Stadte Corvey und Hoxter Hoxter 1819 Einzelnachweise Bearbeiten Susanne Jahns The later Holocene history of vegetation land use and settlements around the Ahlequellmoor in the Solling area Germany In Vegetation History and Archaeobotany 15 2006 Heft 1 S 57 63 hier S 57 Anton Christian Wedekind Noten zu einigen Geschichtschreibern des Deutschen Mittelalters Band 1 Perthes und Besser Hamburg 1821 S 374 375 Birgit Meinecke Die Ortsnamen des Kreises Lippe Westfalisches Ortsnamenbuch Band 2 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 S 208ff Hans Huls Heiden in Lippe Zur Genese und Struktur eines dorflichen Lebensraums Spieker Landeskundliche Beitrage und Berichte Band 22 Selbstverlag der Geographischen Kommission fur Westfalen Munster 1974 S 107f Stefan Krabath Hethis Hetha ein untergegangenes Kloster im Hochsolling bei Neuhaus In Sollinger Heimatblatter Zeitschrift fur Geschichte und Kultur Nr 2 2000 S 9 Herausgeber Sollingverein Uslar e V Weblinks BearbeitenInformationen uber Hethis Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Mittelalterliche Funde in der Region um Furstenberg PDF 83 kB Beschreibung von Kloster Hethis auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische Landesforschung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hethis amp oldid 216413430