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Anton Christian Wedekind 14 Mai 1763 in Visselhovede 14 Marz 1845 in Luneburg war ein deutscher Geschichtsforscher Anton Christian Wedekind Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWedekind der der Familie Wedekind zur Horst entstammte war der einzige Sohn des Heinrich Friedrich Wedekind Amtsvogt zu Visselhovede Er hatte funf Schwestern von denen vier bereits als Kinder starben Er begann 1782 ein Jurastudium in Helmstedt und wechselte 1784 nach Gottingen Er promovierte zum Dr jur et phil und trat nach seinem Examen eine Beamtenlaufbahn in Hannover an Er machte sich dort in der Theaterwelt einen Namen indem er dort die Theaterzeitschrift Kleine Beitrage zur Hannoverschen Dramaturgie herausgab Sie kam aber uber vier Ausgaben nicht hinaus Er heiratete am 22 Mai 1792 1 die hannoversche Pastorentochter Dorothee Henriette Zwicker Die Ehe hatte keine Kinder 1793 wurde er zur Ubernahme des Klosteramts zu St Michaelis in Luneburg berufen Dort ubertrug ihm der Landschaftsdirektor Friedrich Ernst von Bulow die Leitung des Klosterarchivs Wedekind der auf der Universitat keine schulmassige Vorbildung fur Geschichte genossen hatte begann jetzt im Selbststudium historische Hilfswissenschaften zu studieren Als Ergebnis seiner Arbeiten gab er eine Vielzahl von genealogischen geographischen und chronologischen Einzeluntersuchungen sowie urkundliche Mitteilungen zur mittelalterlichen Geschichte Norddeutschlands und der Nachbarlander heraus Diese erschienen im Hannoverschen Magazin spater im Vaterlandischen Archiv aber auch in selbstandigen Publikationen Die Geschichtsschreibung uberliess er anderen er konzentrierte sich stark auf Quellenkritik wo er im Vergleich zur Klassischen Philologie erhebliche Missstande sah Wir finden noch taglich in den Buchern jener hastigen Pragmatiker Folgerungen aufgestellt die in nichts zerfallen wenn das Faktum gepruft wird Viel zu wenig ist bisher fur die Kritik unserer Quellen fur ihre Auslegung und vergleichende Erorterung gethan unbedeutend zumal erscheint es wenn man es mit dem vergleicht was fur griechische und romische Schriftsteller sehr verdienstvoll und lobenswerth allerdings aber auch nicht selten zum Ubermaass und mit verschwenderischem Aufwande geschieht Ist denn die kritische Kenntniss der vaterlandischen Geschichte und Verfassung nicht auch Philologie Wedekind im Vorwort des ersten Bandes der Noten zu einigen Geschichtschreibern des Deutschen Mittelalters 2 Wedekind ubte offene Kritik an der unkritischen Ubernahme unsicherer und fraglicher Quellen Diese zeigte sich auch in einer Reihe von Rezensionen die er allerdings meist nicht unter Klarnamen in den Gottingischen Gelehrten Anzeigen veroffentlichte Mit seinen vielen meist kleineren Beitragen versuchte er Fehler Fehldeutungen und Missverstandnisse zu beheben Eine Reihe dieser kleinen Beitrage fasste er in den Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters zusammen mit dem er allgemeine Anerkennung unter den Mediavisten fand Weitere Werke auf diesem Gebiet waren Hermann Herzog von Sachsen und das Nekrolog des Luneburger Michaelisklosters das spater auch in den Noten erschien Ein anderes Anliegen waren ihm die zuverlassige Darstellung von Zusammenhangen von historischen Ereignissen Die beiden Werke Chronologisches Handbuch der Welt und Volkergeschichte und Chronologisches Handbuch der neuern Geschichte 1740 bis 1815 offenbar Ergebnisse und Aufzeichnungen seines Selbststudiums sind in synoptischer Tabellenform gehalten ein damals vollig neues Konzept Wedekind blieb aber auch fur die Gegenwart aufgeschlossen Er veroffentlichte verschiedene statistische Werke Diplomaten Behorden und Beamtenverzeichnisse Jahrbuch fur die hanseatischen Departements Hamburg 1812 und kommentierte aktuelle Ereignisse teilweise in Form von Flugschriften wie die Abschrift des Friedens von Luneville in franzosischer und deutscher Sprache 1801 und 1803 die urkundliche Darstellung Verhaft und Befreiung der hundert Einwohner Luneburgs im Monat April 1813 Luneburg 1815 oder ein Gedicht zur Begrussung des Oberstleutnants von Ramdohr beim Einzug seines Bataillons in Luneburg am 6 Februar 1816 3 Wahrend der franzosischen Besetzung war er Unterprafekt und Mitglied des Conseil Generale des Departements der Elbmundungen spater seit 1831 Kgl Hann Oberamtmann Seinem Interesse an der Literatur verlieh er mit der anonymen Veroffentlichung von Feronia Auswahl schoner Stellen aus deutschen Schriften Ausdruck Aus gesundheitlichen Grunden musste er 1842 um seine Pensionierung bitten Drei Jahre spater starb er fast erblindet in Luneburg Wedekind wirkte auch im taglichen Leben mildtatig Als er aber einmal ein Vorhaben hinauszogerte und dieses dann plotzlich unmoglich geworden war nahm er sich fest vor dieses nicht noch einmal zuzulassen Zur Erinnerung erganzte er 1794 sein Wappen um die Devise Nil Differre Nichts aufschieben Besonders grosszugig bedachte Wedekind 1819 die konigliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen der er 8000 Goldtaler ubergab Damit sollte nach seinem Tod eine Preisstiftung eingerichtet werden dem heutigen Wedekind Preis fur deutsche Geschichte 4 Aus Dank wurde ihm dafur 1886 auf seiner Grabstatte ein Denkmal in Form eines Obelisken errichtet Auszeichnungen BearbeitenWedekind war Ritter des Guelphen Ordens seit 1818 Korrespondent der koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen und seit 1837 deren Ehrenmitglied Die Gottinger philosophische Fakultat verlieh ihm im gleichen Jahr die Ehrendoktorwurde Zu seinem 50 jahrigen Dienstjubilaum wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Gottinger und Jenaer juristischen Fakultat verliehen Werke BearbeitenKleine Beitrage zur Hannoverschen Dramaturgie Hannover 1789 Neuausgabe Wehrhahn Verlag Hannover 2000 ISBN 3 932324 15 3 Chronologisches Handbuch der Welt und Volkergeschichte Luneburg 1812 Chronologisches Handbuch der neuern Geschichte 1740 bis 1815 Zwei Bande Luneburg 1815 amp 1817 Hermann Herzog von Sachsen Luneburg 1817 Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters Drei Bande Hamburg 1821 1835 1836 Feronia Auswahl schoner Stellen aus deutschen Schriften 1829 Welthistorische Erinnerungsblatter 2 Ausgabe Luneburg 1845 Literatur BearbeitenFerdinand Frensdorff Wedekind Anton Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 392 395 Dieter Brosius Wedekind Anton Christian In Lebenslaufe zwischen Elbe und Weser Ein biographisches Lexikon Landschaftsverbandes der ehem Herzogtumer Bremen und Verden Stade 2002 ISBN 3 931879 08 9 S 134 137 Ralph Edzard Wedekind Wedekind zur Horst Chronik und Lebensbilder eines niedersachsischen Geschlechts Deutsches Familienarchiv Band 165 Degener Insingen 2022 ISBN 978 3 7686 5214 8 S 71 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Anton Christian Wedekind Quellen und Volltexte Literatur von und uber Anton Christian Wedekind im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Annalen der Braunschweig Luneburgischen Churlande 6 Jg 1792 4 Stuck S 765 Memento vom 7 Januar 2013 im Internet Archive Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters Erster Band Note I XXX Hamburg 1821 S IV Wedekind Anton Christian in Deutsche Biographie nach ADB 41 1896 abgerufen am 18 April 2020 www uni goettingen de Wedekind Preis fur deutsche GeschichteNormdaten Person GND 117204013 lobid OGND AKS LCCN no2013135876 VIAF 45074184 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wedekind Anton ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 14 Mai 1763GEBURTSORT VisselhovedeSTERBEDATUM 14 Marz 1845STERBEORT Luneburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Christian Wedekind amp oldid 233339776