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Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr 1762 in Hoya 11 Mai 1831 in Bleckede war ein Gutsbesitzer westphalischer Kantonmaire und spater Kommandeur des hannoveranischen Landwehrbataillons Luneburg in der Schlacht bei Quatre Bras Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Laufbahn 2 1 Dienst in der Kurhannoverschen Armee 2 2 Gutsbesitzer und Maire im Konigreich Westphalen 2 3 Oberstleutnant des Landwehrbataillons Luneburg bei Quatre Bras 3 Orden und Ehrenzeichen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenLudwig Heinrich Philipp von Ramdohr war der zweitalteste Sohn des Land und Schatzrates Alexander Andreas von Ramdohr 1724 1782 und der Johanna von Borries Sein alterer Bruder war Basilius von Ramdohr ein jungerer Bruder war Wilken Albrecht Christian von Ramdohr 11 November 1766 in Drubber 1823 Horneburg spater Gutsherr auf Neuhof bei Lubeck und Vater des Generals Wilhelm Albrecht Andreas von Ramdohr Leben und Laufbahn BearbeitenDienst in der Kurhannoverschen Armee Bearbeiten nbsp Hannoverscher Infanterieoffizier 1802 links Die dargestellte Uniform entspricht jener des Infanterieregiments Nr 11Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr wurde am 20 Januar 1780 Fahnrich im Fusilier Regiment 13A in Ratzeburg Am 5 Juli 1785 wurde er zum Leutnant befordert 1794 bezeugte er in Luchow die Verhaftung eines antifeudalistischen Predigers was immerhin zur Einsetzung einer Kommission wegen der beklagten Missstande seitens des Adels fuhrte 1 Im Jahre 1798 heiratete er Christine Charlotte Luise Sophie von Schulte aus dem Hause Burgsittensen 3 Marz 1770 in Ratzeburg 19 April 1857 in Celle die 1794 von ihrem ersten Mann Johann Dethloff Friedrich von Oertzen 1769 1821 geschieden war Sie war die Tochter der Sophie Margarethe Henriette von Bulow Am 3 Mai 1800 erhielt er den Titel eines Capitain in seinem alten Regiment Nr 13 das im Mai 1801 unter anderem bei Luchow Bleckede und Bevensen stationiert war und welches ab 1802 mit der Nummer 11 bezeichnet wurde Bis zur Auflosung der kurhannoveranischen Armee nach der Konvention von Artlenburg 1803 blieb Ramdohr im selben Rang in diesem Regiment dessen Quartiere sich bei Ratzeburg befanden Gutsbesitzer und Maire im Konigreich Westphalen Bearbeiten Hauptartikel Konigreich Westphalen Ausser Dienst gestellt wurde er 1804 nach Kauf des ehemals von Verwandten seiner Gattin den Geschlechtern Oertzen und Bulow als Lehen bewirtschafteten Gutes 2 zum Herrn auf Beidendorf im Bistum Ratzeburg Mecklenburg 3 bis zum Weiterverkauf des Gutes 1810 4 an den Kammerjunker Hans Jasper von Both Ramdohr betrieb Landwirtschaft und veroffentlichte einige diesbezugliche Fachaufsatze 5 Bald danach fungierte er im Jahr 1812 als koniglich westfalischer Kantonmaire im Departement der Elbe mit der Verwaltung der 1811 neu organisierten Kantone Gartow und Quickborn im heutigen Landkreis Luchow Dannenberg betraut 6 und hatte seinen Amtssitz in Gartow vermutlich bis zum Zusammenbruch des napoleonischen Konigreichs Westfalen Oberstleutnant des Landwehrbataillons Luneburg bei Quatre Bras Bearbeiten nbsp Hannoversche Landwehr 1815Im Zuge des Herbstfeldzuges 1813 gegen Frankreich wurde Ramdohr per Instruktion vom 24 Dezember 1813 die Organisation des neu errichteten Landwehrbataillons Luneburg befohlen dessen Stabsquartier in Luneburg lag und dessen vier Kompanien in Luneburg Bevensen Dahlenburg Dannenberg spater 1817 in Luneburg Winsen Bardowieck und Bleckede standen Er wurde am 6 Januar 1814 zum Major befordert und war Kommandeur der Einheit die ab September 1814 Besatzungsdienste in Brugge leistete und im Marz 1815 die Festung Ypern besetzte Am 28 Marz 1815 wurde Ramdohr zum Oberstleutnant befordert Im britisch hannoverschen Heer war er laut manchen Quellen zum 15 Juni 1815 in Brussel eventuell vorubergehend der 3 Division unter Generalleutnant Baron Carl von Alten 1 hannoversche Brigade unter Generalmajor Kielmannsegg zugeteilt und sollte das Kommando uber das Feldbataillon Lauenburg 7 erhalten In der Schlacht bei Quatre Bras kommandierte er jedoch von zahlreichen Quellen unabhangig belegt das der 4 hannoverschen Brigade Colonel Best angehorende 624 Mann starke Landwehrbataillon Luneburg das mehrere Attacken franzosischer Kurassiere aus einem Strassengraben heraus abwehrte Als die feindliche Cavallerie anritt ertheilte der Commandeur Oberstlieutenant v Ramdohr dem Bataillone Luneburg den Befehl in den etwa 3 Fuss tiefen Chausseegraben vorzutreten um den Choc in einer Linie abzuschlagen dies geschieht mit grosster Ruhe wahrend die Cavallerie bereits auf 200 Schritt nahe gekommen ist die Offiziere blieben zum Theil auf der Chaussee hinter dem Bataillone stehen um ihre zum ersten Male ins Gefecht kommenden Leute desto besser ubersehen zu konnen Der Commandeur des Bataillons untersagt alles Schiessen lasst mit grosster Ruhe und Kaltblutigkeit den Feind bis auf 30 Schritt herankommen commandirt dann das Feuer und jetzt mit so entscheidender Wirkung dass die ganze erste Reiterlinie umkehrt und zerstiebt eine zweite reitet an das Kanonenfeuer ist inzwischen so betaubend geworden dass die Companien das Commando des Commandeurs nicht mehr zu horen vermogen im richtigen Augenblicke treten die Compagnie Chefs ein und geben das Feuer mit ahnlicher Wirkung ab Hulsemann S 105 nbsp Hannoversche Okkupationstruppen 1816Am 7 Juli 1815 kam das Landwehrbataillon im Lager von Neuilly bei Paris an Im Rahmen der Besatzungsarmee sollte Ramdohr anderen Quellen zufolge das bis 1818 vorgesehene Kommando 8 uber das Feld Infanterie Bataillon Luneburg in Conde erhalten Er zog jedoch am 30 Oktober mit dem Landwehrbataillon nach l Etang weiter und trat am 8 Dezember 1815 mit der 4 hannoverschen Brigade den Ruckmarsch nach Hannover an Diese Brigade wurde nachdem Colonel Best zum Okkupationscorps abkommandiert war nun von Ramdohr befehligt Am 29 Dezember 1815 erhielt er bei der erstmaligen Verleihung des Guelphen Ordens als besondere Auszeichnung das Kommandeur Kreuz II Klasse dieses Ordens Die von ihm befehligte etwa 2600 Mann starke 4 Brigade umfassend die Landwehrbataillone Luneburg Verden Osterode und Minden wurde als Truppenkorper noch vor der Uberschreitung des Rheins am 16 Januar 1816 aufgelost Am 6 Februar 1816 hielt das Landwehrbataillon seinen feierlichen Einzug in Luneburg zu welchem Anton Christian Wedekind einen Lobtext auf Ramdohr verfasste Die Truppe wurde sodann auf Friedensstarke gesetzt und trat ab dem 10 Februar in den gewohnlichen Landwehrdienst uber Am 8 Marz 1816 wurde Ramdohr zum leichten Feldbataillon Osnabruck versetzt das als leichtes Bataillon 1818 das erste Bataillon des koniglich hannoverschen 9 Infanterieregiments Osnabruck Herzog von York bildete Im zweiten Bataillon Landwehrbataillon Osnabruck diente seit dem 4 September 1815 auch Ramdohrs Neffe Wilhelm als Fahnrich 1820 trat Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr mit dem Charakter eines Obersten der hannoverschen Armee in Pension Am 6 Juni 1825 wurde er von Georg IV mit zahlreichen Gutern belehnt auch mit dem Zehnten bei dem Gut Drubber der Familie von Ramdohr 9 Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr starb 1831 als Elbzollinspektor in Bleckede Orden und Ehrenzeichen BearbeitenKommandeur Kreuz des Guelphen Ordens Waterloo MedailleWerke BearbeitenRamdohr v Hauptmann Etwas uber den Werth des Arbeitsochsens fur Mecklenburg Annalen des Ackerbaus 5 Jg 1809 10 Band S 359 389 Ramdohr H P von Von dem Aufschwellen des Hornviehs und den dagegen anzuwendenden Mitteln Hannoverisches Magazin Januar 1780 verfasst in Niedeck 18 Jg 7 Stuck S 109 110 Ramdohr H P von Etwas von Futterkrautern Hannoverisches Magazin Mai 1780 verfasst in Niedeck 18 Jg 40 Stuck S 633 638 Literatur BearbeitenAlmanach royal de Westphalie pour l an 1812 S 184 Kassel 1812 Anton Christian Wedekind An den Herrn Oberstlieutenant Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr Commandeur des koniglichen Guelfen Ordnes bei dem Einzuge des Bataillons in Luneburg am 6 Februar 1816 Stern 1816 4 Seiten L Sichart Geschichte der koniglich hannoverschen Armee Band 5 S 98 Hahnsche Buchhandlung Hannover 1870 Bernhard Hulsemann Geschichte des Koniglich hannoverschen Vierten Infanterie Regiments und seiner Stammkorper von der ersten Errichtung der Letzteren bis zum Jahre 1848 unter vorzuglicher Berucksichtigung der Feldzuge von 1813 1814 1815 und des Schleswig holsteinischen Feldzuges von 1848 S 99 ff S 105 ff Helwing sche Hofbuchhandlung 1863 Johann von Horn Der Guelfenorden des Konigreichs Hannover nach seiner Verfassung und Geschichte dargestellt S 405 Leipzig 1823 Stephan Freiherr von Welck Franzosenzeit im Hannoverschen Wendland 1803 1813 eine mikro historische Studie zum Alltagsleben auf dem Lande zwischen Besatzungslasten und Sozialreformen Ausgabe 17 von Schriftenreihe des Heimatkundlichen Arbeitskreises Luchow Dannenberg Hahnsche Buchhandlung 2008 ISBN 978 3 7752 6127 2 Friedrich Schlie Kunst und Geschichtsdenkmaler Mecklenburgs Band II S 296 Schwerin 1898 Bernhard Hulsemann Geschichte des Koniglich hannoverschen Vierten Infanterie Regiments und seiner Stammkorper von der ersten Errichtung der Letzteren bis zum Jahre 1848 unter vorzuglicher Berucksichtigung der Feldzuge von 1813 1814 1815 und des Schleswig holsteinischen Feldzuges von 1848 Helwing sche Hofbuchhandlung 1863 S 99 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheWeblinks BearbeitenPrivate Website auf Englisch Schilderung der Schlacht bei Quatre Bras nach Berichten von General Carl von Alten und Oberst Carl Best Private Website auf Englisch zu Quatre BrasEinzelnachweise Bearbeiten Aus eine Reisetagebuche des Herrn von Anton vom Jahre 1794 In Neues lausitzisches Magazin Bande 18 19 S 342 S 375 ff Gorlitz 1840 books google de Foto des Gutshauses Beidendorf abgerufen am 21 Februar 2015 Tiedemann J G 1864 Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1775 Seite 209 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin S 296 Schwerin 1898 books google de Ramdohr v Hauptmann Etwas uber den Werth des Arbeitsochsens fur Mecklenburg Annalen des Ackerbaus 5 Jg 1809 10 Band S 359 389 Welck S 175 206 Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Band 4 S 28 books google de Karl von Damitz Geschichte des Feldzugs von 1815 in den Niederlanden und Frankreich Band 2 S 411 Berlin 1838 books google de Urkundensammlung Bomann Museum Bestand L 11 Nr 154PersonendatenNAME Ramdohr Ludwig Heinrich Philipp vonALTERNATIVNAMEN Ramdohr Philipp vonKURZBESCHREIBUNG koniglich hannoverscher OberstGEBURTSDATUM 1762GEBURTSORT HoyaSTERBEDATUM 11 Mai 1831STERBEORT Bleckede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Heinrich Philipp von Ramdohr amp oldid 237549535