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Das Kloster Geisenfeld ist eine ehemalige Benediktinerinnen Abtei in Geisenfeld in Bayern in der Diozese Regensburg Kloster Geisenfeld von der Ilm aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Dreissigjahriger Krieg 1 2 Wiederaufbau 1 3 Sakularisation 1 4 Heute 2 Reihe der Abtissinnen 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stich von Michael Wening um 1700 nbsp Klosterhof nbsp Ehemalige Klosterkirche nbsp Klosterkirche St Emmeram Innenraum nbsp Zum Dank dafur dass Kurfurst Max Joseph das Kloster dem Schweizer Fabrikanten Meyer verkaufte wurde ihm am 7 September 1803 diese Ehrensaule errichtet 1 Das Kloster wurde 1037 durch Graf Eberhard von Ebersberg gegrundet es wurde 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost Ein Teil der Klostergebaude wurde abgebrochen Die restlichen Gebaudeteile wurden fur die Nutzung durch offentliche Amter eingerichtet Ein im ersten Viertel des 11 Jahrhunderts geschriebener Psalter mit Kommentar ist wegen der dort nachgetragenen Traditionsnotizen spatestens um 1200 im Besitz des Klosters gewesen Im 16 Jahrhundert wurde er durch einen Eintrag auf dem vorderen Deckelspiegel mit dem Klostergrunder in Verbindung gebracht 2 Der sogenannte Eberhard Psalter kam durch die Sakularisation 1803 in die Bayerische Staatsbibliothek in Munchen wo er unter der Signatur clm 7355 aufbewahrt wird 3 Das Kloster Geisenfeld war eines der grossten und reichsten Kloster im damaligen Bayern Zum Landbesitz des Klosters gehorten noch 1752 189 Anwesen in den umliegenden Orten Aufgrund umfangreicher Schenkungen durch die Grunder des Klosters gehorten ausserdem Teile Gaimersheims bei Ingolstadt und Langquaid im Landkreis Kelheim und ein Weingut in Gorsbach in Osterreich zu dem Besitz des Klosters Dazu kamen noch der Feilenforst mit 20 000 Tagewerk und andere grosse Walder und Felder Zum Kloster gehorten auch eine Brauerei Klosterbrau eine Sattlerei Mobelhaus Weiss eine Muhle Sagewerk Knerr eine Backerei Backerei Escheu eine Apotheke und viele der damaligen Handwerke Kaiser Ludwig der Bayer soll 1336 dem Kloster Geisenfeld die niedere Gerichtsbarkeit verliehen haben die bis zur Sakularisation bestand 4 Im 15 Jahrhundert wurde auch im Geisenfelder Benediktinerinnenkloster die Melker Klosterreform umgesetzt Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Der Dreissigjahrige Krieg ging nicht spurlos am Kloster vorbei Am 30 April 1632 kamen feindliche Truppen aus Vohburg an der Donau und unternahmen im Raum Geisenfeld einen Plunderungszug Mit 42 Personen fluchtete die damalige Abtissin nach Ingolstadt und musste einen grossen Besitz an Geratschaften und Getreide aber auch an Altartuchern Kelchen und Monstranzen zurucklassen Alles haben sie gestohlen und grossen Schaden angerichtet hat die damalige Abtissin aufgeschrieben Im Jahr 1648 nach dem Westfalischen Frieden waren die Klostergebaude ausserst ruiniert und die meisten Lehnsguter verbrannt Wiederaufbau Bearbeiten Zu Beginn des 18 Jahrhunderts liess sich eine grundliche Erneuerung der arg heruntergekommenen Klostergebaude nicht mehr hinausschieben Grosse Gonner sogar der Kolner Erzbischof kamen der Abtissin Constantia Jager 1727 damals zu Hilfe Am 17 April 1701 wurde der Grundstein zum Umbau gelegt Bereits zwei Jahre spater waren das Dormitorium das Refektorium die Krankenstube die Kuche und die Apotheke fertig Die Ausmasse des Gesamtbaues waren bis zur Sakularisation vorhanden Die Klosterkirche wurde von Jagers Nachfolgerin Abtissin Maria Cacilia Weiss erneuert Sie liess auch den Sudturm um zwei Stockwerke erhohen und mit einer Turmlaterne versehen Sakularisation Bearbeiten Am 20 Oktober 1803 wurde das Kloster Geisenfeld laut Befehl des Kurfursten Max Joseph vom 18 Marz 1803 von der bayerischen Landesdirektion aufgelost Zu diesem Zeitpunkt waren unter der Abtissin Amanda Donaubauer aus Mainburg 29 Chorfrauen und 21 Laienschwestern im Kloster Geisenfeld Die meisten Gebaude und Liegenschaften erwarb fur 52 666 Gulden der Seidenbandfabrikant Philanthrop Mazen und Revolutionar Johann Rudolf Meyer aus Aarau um in Geisenfeld eine Schweizer Fabrikkolonie zu grunden Nachdem aber das fur den Bau von Kolonistenhofen vorgesehene Land im Feilenforst uberschwemmt worden war verkaufte er das Erworbene bereits 1804 an Landesdirektionsrat Ritter von Welz weiter 5 Die Klosterkirche wurde vom Kurfursten am 29 Oktober 1804 der Pfarrgemeinde Geisenfeld geschenkt Ab diesem Zeitpunkt trat sie als Pfarrkirche St Emmeram an die Stelle der alten St Emmeramskirche Diese stand an der Stelle des 1874 erbauten heutigen Rathauses Heute Bearbeiten Die ehemalige Klosterkirche wurde in den 1970er und 1980er Jahren innen und aussen komplett renoviert so dass sie heute in altem Glanz wieder erstrahlt Die anderen ehemaligen Klostergebaude in direkter Nachbarschaft zur Kirche gehoren heute dem Freistaat Bayern sowie der Stadt Geisenfeld Unter anderem sind in ihnen ein Notariat das staatliche Notararchiv fur Bayern eine Tagesstatte fur Senioren und die Stadtkapelle Geisenfeld untergebracht Reihe der Abtissinnen BearbeitenQuelle 6 Gerbirgis 1030 um 1061 Wichberg um 1064 Frideruna Markgrafin von Hohenburg 1087 um 1120 Bertha 1140 Mathildis um 1147 Richildis 1151 Heilwigis I Grafin von Bogen vor 1155 Adelheid Grafin von Hohenburg Elisabeth um 1190 Heilwigis II um 1211 1216 Sophia 1223 1246 Agnes I 1249 1257 Heilka I 1276 Heilka II Anna von Rohrbach 1300 1330 Agnes II von Pulenhausen 1333 Elisabeth Munsterin Margareth Hofer 1358 1363 Ursula von Hachsenaker 1361 1406 Margaretha von Egling 1407 1416 Anna Schilwatz 1416 1422 Anna von Wolfstein 1426 Catharina Munepeck 1434 1462 Dorothea Thurndl 1467 1481 Helena Pruner 1482 1483 Barbara Snackler 1483 1495 Euphemia Venediger 1495 1500 Catharina von Stetten 1501 1520 Beatrix Schalldorfer 1520 1534 Hypolita Heustadl 1534 1538 Sabina von Seiboldsdorf 1538 1574 Maria von Gumppenberg 1574 1584 Apollonia Entgiesser 1584 1607 Corona Schaller 1607 1624 Salome Dolnhofer 1624 1629 Catharina Hafner 1629 1634 Maximiliana Zach 1634 1637 Benedicta Volkhammer 1639 1649 Anna Theresia Probstl 1649 1674 Johanna Fides Neuburger 1674 1683 Anna Maria Gazin 1683 1694 Constantia Jager 1694 1727 Cacilia Weiss 1727 1751 Generosa von Kreitmayer 1751 1767 Aloisia von Asch 1768 1784 Josepha Reiffenstuel 1784 1794 Amanda Donabauer 1794 1803 1803Trivia BearbeitenAus dem Buch von Josef Kurzinger Zum Datum der Klostergrundung gibt es unterschiedliche Erkenntnisse So schreiben Quellen die Grundung durch Eberhard II und seiner Frau Adelheid dem Jahr 1030 oder 1037 zu Ebenso wird von einem Grafen Eberhard von Murach als Grunder berichtet Andere Quellen weisen gar 911 929 oder 1011 als Grundungsjahr aus Ebenso wird kritisch angemerkt dass die zweite Abtissin des Klosters als Wichberg eine Schwester eines Grafen Eberhard in der Klosterliteralie I auftaucht und sich nicht eindeutig als Schwester von Eberhard II von Ebersberg identifizieren lasst Literatur BearbeitenHarald Jaeger Die Traditionsnotizen des Benediktinerinnenklosters Geisenfeld Dissertation Munchen 1948 Digitalisat Michael Trost Geschichte des Marktes Geisenfeld In Oberbayerisches Archiv fur vaterlandische Geschichte Band 37 Munchen 1878 S 50 236 Max Joseph Hufnagel Das Benediktinerinnen Kloster Geisenfeld nach den Forschungsergebnissen des Johann Gualbert Geistbeck D Hopfakirm Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Pfaffenhofen a d Ilm 5 Pfaffenhofen 1979 Josef Kurzinger Kloster und Markt Geisenfeld bis zur Sakularisation 1803 Pro Business Berlin 2014 ISBN 978 3 86386 656 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Geisenfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Datenbank Kloster in Bayern des Hauses der Bayerischen Geschichte Veroffentlichungen zu Geisenfeld im Opac der Regesta Imperii Psalter mit Kommentar sog Eberhard Psalter BSB Clm 7355 im Angebot des MDZ Psalter mit Kommentar sog Eberhard Psalter BSB Clm 7355 in bavarikonEinzelnachweise Bearbeiten Munchner Tagsblatt 16 September 1803 S 549 Churpfalzbayerisches Intelligenzblatt 1 Januar 1804 Spalten 10 15 Lithografie zwischen Spalten 8 und 9 Die verschwundene Saule soll noch den Zweiten Weltkrieg uberlebt haben die Buste steht heute im Cafe Maximilians s Digitale Bibliothek Munchener Digitalisierungszentrum Abgerufen am 16 Oktober 2022 Elisabeth Klemm Die ottonischen und fruhromanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek Textband Tafelband Wiesbaden Reichert 2004 S 172 176 Nr 167 Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen 2 So im Eintrag der Klosterdatenbank beim HDBG nach Volker von Volckamer Das Landgericht Pfaffenhofen und das Pfleggericht Wolnzach Munchen 1963 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 14 S 56ff gibt es keinen urkundlichen Beleg fur die Verleihung der Niedergerichtsbarkeit an das Kloster sie kann aber im 14 und fruhen 15 Jahrhundert als bestehend angenommen werden In der Mitte des 15 Jahrhunderts hat aber das Landgericht den Frauenklostern im Bezirk die Niedergerichtsbarkeit entzogen Am Ende des 16 Jh kam es zu juristischen Auseinandersetzungen die erst 1718 durch einen Vergleich beigelegt wurden gegen Abtretung von 13 Grunduntertanen erhielt das Kloster die Hofmarksrechte in 17 Orten im Feilenforst und die bis dahin vom Landgericht ausgeubte Niedergerichtsbarkeit im Markt Geisenfeld Dies bestand dann bis zur Aufhebung des Klosters 1803 Peter Genner Von Aarau nach Bayern Auswanderung und Niedergang der Unternehmerfamilie Meyer In Aarauer Neujahrsblatter 2011 S 36 69 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2011 3A85 2344 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D 2012 S 97 143 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww e periodica ch 2Fdigbib 2Fview 3Fpid 3Danb 001 3A2012 3A86 23105 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Derselbe Nach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolutionare im Pfaffenwinkel In Der Welf Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau 2013 S 69 192 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww academia edu 2F27650986 2FNach dem Ende der Klosterherrschaft Schweizer Revolution C3 A4re im Pfaffenwinkel GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Michael Hartig Die oberbayerischen Stifte Band I Die Benediktiner Cisterzienser und Augustiner Chorherrenstifte Verlag vorm G J Manz Munchen 1935 DNB 560552157 S 101 f 48 683255555556 11 613472222222 Koordinaten 48 40 59 7 N 11 36 48 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Geisenfeld amp oldid 227093263