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Das Kloster Engelgarten lateinisch Hortus angelorum oder die Kartause Engelgarten ist ein ehemaliges Kloster der Kartauser in Wurzburg in Bayern in der Diozese Wurzburg Es lag an der Stelle wo sich heute das Mainfranken Theater befindet Das Kloster in einer alten AnsichtEhemaliges Muhlhaus des Kartauserklosters Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Name des Klosters 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Stifter der Wurzburger Kartause Engelgarten genannt auch Karthause Engelgarten kommen mehrere Personen infrage Johannes de Ariete zu deutsch Johann vom Steren etwa 1270 1329 vgl Burgerspital zum Heiligen Geist verkaufte das weitgespannte Gelande am 17 Dezember 1348 an die Kartauser Das Gebiet wurde Teufelsgarten genannt weil der Vorbesitzer Teufel hiess Der Wurzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe nahm dann die Umbenennung in Engelgarten vor Das 1351 bis 1352 gebaute Kloster wurde am 13 Mai 1352 durch den Bischof geweiht und dem Schutz aller Engel unterstellt lateinisch omnes sancti angeli Zum ersten Oberen wurde Johann von Echternach ernannt 1 In der Fruhzeit des Klosters sind mehrere einflussreiche vor allem aus Patrizierfamilien stammende Stifter uberliefert Domdekan Eberhard von Riedern Domherr Eberhard von Hirschhorn Konrad Zingel und Hartmodus Beyer brachten den Monchen Wohlstand und Land in der Umgebung 1397 erschutterte der Aufstand der Wurzburger Burger gegen Bischof Gerhard von Schwarzburg die nahegelegene Stadt Die Burggrafen von Nurnberg Friedrich und Johann verhinderten Zerstorungen auf dem Gelande der Kartause 2 Die Lage entspannte sich wieder im 15 Jahrhundert und die Kartause brachte den Schriftstellermonch Heinrich Reicher hervor Im Jahr 1525 wahrend des Deutschen Bauernkriegs wurde das Wurzburger Kartauserkloster anders als etwa Astheim oder Tuckelhausen nicht zerstort Die Reformation brachte dann allerdings auch Wurzburg einen Monchsschwund 1574 ist in der Kartause nur ein Monch uberliefert Im Jahr 1631 nahm das Kloster verfolgte Bruder aus Grunau in der Kartause auf Kurze Zeit spater mussten die Wurzburger Kartauser selbst vor den Schweden auf die Festung fluchten Diese quartierten ein Regiment in den leerstehenden Klostergebauden und sorgten so fur grosse Zerstorungen 1648 nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges erfuhr das Kloster einen Aufschwung 1666 erhielt es Hofe in Oberpleichfeld so dass es 1797 weit verstreute Besitzungen im gesamten Bistum innehatte Auch die Zahl der Monche blieb konstant 3 Das Ende des Klosters erfolgte 1803 mit der Sakularisation Die Monche wurden vertrieben und die Kapelle der Klosterkirche im April 1803 die ganze in Stand gesetzte Kirche erst 1811 in ein protestantisches Gotteshaus verwandelt dessen Pfarrer Karl Heinrich Fuchs bereits 1802 die ersten offentlichen protestantischen Gottesdienste 4 seit 1634 in Wurzburg abgehalten hatte Die neuen Besitzer des Gelandes das durch sechzehn geteilt worden war nutzten es als Orthopadische Heilanstalt als Wasser und Dampfbadeanstalt und als Brauerei Der Abriss der Gebaude erfolgte 1853 als Platz fur den Bahnhof der Ludwigs West Bahn benotigt wurde 5 An die Kartauser in Wurzburg erinnern heute noch der Strassenname Kartause und die Gaststatte Zum Karthauser Architektur BearbeitenAufgrund der vielen Stiftungen erhielt das Kloster bereits in den 1470er Jahren mehrere Gebaude Darunter waren die Kirche eine Sakristei ein Kapitelsaal ein Refektorium und mehrere Monchszellen 1575 1590 errichtete man eine weitere Kapelle Vor Beginn des 17 Jahrhunderts wurde die Kirche zu einem Saalbau mit dreijochiger Laienkirche umgebaut Renaissancegiebel wurden am Torhaus angebracht Die noch erhaltene Klostermuhle stammt ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert Sie besitzt ein Satteldach und ist mit Volutengiebeln ausgestattet Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort jedoch 1961 wieder aufgebaut Die Muhle wird vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege unter der Nummer D 6 63 000 241 als Baudenkmal gelistet 6 Name des Klosters BearbeitenDas Kloster erhielt im Laufe der Zeit viele verschiedene Namen In lateinischen Urkunden tauchen die Bezeichnungen Cartusia Herbipolitani Cartusia Herbipolensis Cartusia Herbipolitana auf Der Name der Anlage wird bei Cartusia Horti Angelorum deutsch Kartause Engelgarten und Cartusia de Horto Angelorum verwendet Im Franzosischen wurde sie Chartreuse du Jardin des Anges genannt Literatur BearbeitenC F Albrecht Die Architektur der frankischen Kartausen In Kartauser in Franken Wurzburg 1996 S 48 78 Kirche Kunst und Kultur in Franken 5 S 70 71 N Backmund Die kleineren Orden in Bayern und ihre Kloster bis zur Sakularisation Abtei Windberg 1974 S 70 71 E Braun Die Kartauser und ihre Grundung in der Stadt Wurzburg im 14 Jahrhundert Theol Diplomarbeit Wurzburg 1979 W Engel 600 Jahre Kartause Engelgarten zu Wurzburg In Altfrankische Bilder 51 1952 I Gropp Collectio rarissima scriptorum et rerum Wirceburgensium a saeculo XVI XVII et XVIII Bd 1 Frankfurt 1741 J Hogg Die Kartause Grunau In Kartauser in Franken Wurzburg 1996 S 79 94 Kirche Kunst und Kultur in Franken 5 J Hogg Die Kartause Wurzburg In Kartauser in Franken Wurzburg 1996 S 95 100 Mit weiterer Literatur E Markert Zur Erinnerung an die Wurzburger Kartause Engelgarten In Heiliges Franken Wurzburg 1952 S 179 180 T Memminger Wurzburgs Strassen und Bauten Wurzburg 1921 S D Muhlberg Zur Klosteranlage des Kartauserordens Phil Diss Koln 1949 S 63 66 A Pabel Coenobia sunt paradisus in terris et in eis degentes sunt angeli In Einbandforschung 12 2003 S 31 37 Franz Seberich Tore und Turme im alten Wurzburg In Mainlande 1958 P E Ullrich Die Karthause Engelgarten in Wurzburg T 1 In Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg 40 1898 S 1 72 Erik Soder v Guldenstubbe Wurzburg in Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 333 338 Weblinks BearbeitenKloster Engelgarten Basisdaten und Geschichte Engel in Teufels Garten in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Michael Koller Hrsg Kartauser in Franken S 95 Haus der Bayerischen Geschichte Kartause Wurzburg abgerufen am 6 April 2013 Koller Michael Hrsg Kartauser in Franken S 98 Martin Elze Die Evangelisch Lutherische Kirche In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 482 494 und 1305 f hier S 482 und 485 Haus der Bayerischen Geschichte Kartause Wurzburg abgerufen am 6 April 2013 Geodaten Denkmalnummer D 6 63 000 241 abgerufen am 6 April 2013 49 7961 9 9381 Koordinaten 49 47 46 N 9 56 17 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Engelgarten amp oldid 221115298