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Der Kleinziesel Spermophilus pygmaeus ist eine Hornchenart aus der Gattung der Ziesel Spermophilus Er kommt von der ostlichen Ukraine uber Teile Russlands mit Dagestan bis Zentral Kasachstan vor KleinzieselKleinziesel Spermophilus pygmaeus Praparat im Museo di storia naturale Giacomo Doria Genua Italien SystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus Echte Erdhornchen Marmotini Gattung Ziesel Spermophilus Art KleinzieselWissenschaftlicher NameSpermophilus pygmaeus Pallas 1778 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Kleinziesel erreicht eine Kopf Rumpf Lange von etwa 17 5 bis 26 0 Zentimetern und gehort damit zu den kleineren Arten der Gattung Der Schwanz wird etwa 2 5 bis 5 0 Zentimeter lang und ist wie bei allen Zieseln deutlich kurzer als der restliche Korper Die Ruckenfarbe ist variabel und reicht von einem blassen Grau mit strohgelber Einwaschung bis zu einem braunlichen Grau Der Rucken besitzt undeutliche Flecken die jedoch sehr zuruckgenommen sind oder auch fehlen konnen Der Kopf ist breit haufig breiter als der Korper Oberhalb des Auges befindet sich ein roter Fleck Die Korperseiten sind blass strohgelb mit grauer Einwaschung Die Fusse sind weiss bis strohgelb Der Schwanz variiert stark in der Farbung und kann weiss sandfarben braun oder auch schwarz sein 1 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel der Ziesel Die Art besitzt wie alle Arten der Gattung im Oberkiefer pro Halfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn Incisivus dem eine Zahnlucke Diastema folgt Hierauf folgen zwei Pramolare und drei Molare Im Unterkiefer besitzen die Tiere dagegen nur einen Pramolar Insgesamt verfugen die Tiere damit uber ein Gebiss aus 22 Zahnen 2 Verbreitung BearbeitenDer Kleinziesel kommt in den Steppen und Halbwustengebieten der Dnepr und der Krim in der Ukraine uber die Wolga Region und den sudlichen Ural Russlands und Dagestan bis Zentralasien ostlich des Aralsees in Kasachstan vor 1 Im Zuge des Klimawandels mit einer Vermehrung der Regenfalle und feuchten Jahren in der Region verkleinerte sich das Verbreitungsgebiet in den letzten Jahren zunehmend 3 Die Art lebt im Flachland in Hohen bis 400 oder 500 Metern 3 Lebensweise BearbeitenDer Kleinziesel ist ein tagaktives Erdhornchen Es lebt vor allem in Steppen und Halbwustenregionen im Flachland Es ernahrt sich uberwiegend von Pflanzenteilen insbesondere Blattern Knospen und Samen von Grasern und Krautern sowie unterirdisch von Wurzeln und Knollen In landwirtschaftlich genutzten Flachen frisst der Kleinziesel zudem Anbaufruchte und Getreide 1 Die Tiere leben in Kolonien in denen sie ihre Territorien gegenuber Nachbarn verteidigen Die Mannchen haben grossere Territorien die mit denen mehrerer Weibchen uberlappen sie versuchen andere Mannchen auf Abstand zu halten und Weibchen an sich zu binden Auch die Weibchen verteidigen ihr Revier gegenuber Artgenossinnen Der Bau ist in der Regel einfach mit einem Eingang und einer oder mehrerer Nestkammern er hat eine Lange und Tiefe von etwa einem Meter Daneben werden flache Fluchtbaue angelegt in die sich die Tiere bei Gefahr begeben konnen 1 Die Tiere verbringen den Winter wie andere Ziesel in einem langen Winterschlaf der ab August bei Jungtieren und Weibchen etwas spater beginnt Er dauert 5 bis 8 Monate die Tiere erwachen etwa im Marz bis April des Folgejahres Die Fortpflanzungszeit beginnt im Fruhjahr direkt nach der Uberwinterung Die sechs bis acht Jungtiere kommen nach einer Tragzeit von 25 bis 26 Tagen im unterirdischen Nest zur Welt und verlassen dieses zum Ende des Fruhjahrs Aufgrund des sehr heissen Sommers verfallen die Tiere im Hochsommer in einen Topor und bleiben in ihren Bauen dieser kann mit kurzer Unterbrechung vor allem bei den Mannchen direkt in den Winterschlaf ubergehen 1 Die Hauptfressfeinde der Tiere stellen Greifvogel und Fuchse dar auf deren Anwesenheit die Tiere mit kurzen hohen Alarmrufen und Flucht reagieren 1 Systematik BearbeitenDer Kleinziesel wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Ziesel Spermophilus eingeordnet die nach aktuellem Stand nach einer Revision der Gattung 4 aus 15 Arten besteht 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem Naturforscher Peter Simon Pallas aus dem Jahr 1778 Er beschrieb die Art anhand von Individuen aus dem Bereich des Oberlaufs des Ural in Kasachstan 5 Aufgrund des Aufbaus der Chromosomen sowie molekularbiologischer und genetischer Merkmale wird diskutiert ob der Kaukasus Ziesel Spermophilus musicus konspezifisch mit dem Kleinziesel ist und somit als Unterart desselben betrachtet werden sollte 6 Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform vier Unterarten unterschieden 1 5 Spermophilus pygmaeus pygmaeus Nominatform im Wolga Gebiet und dem sudlichen Ural Spermophilus pygmaeus brauneri auf der Krim Halbinsel Die Unterart ist blasser als die Nominatform der dunkle Schwanz besitzt eine rotliche Farbung Spermophilus pygmaeus herbicolus im zentralen Bereich des Verbreitungsgebietes Die Unterart ist haufig durch eine rostrote Farbung am Kopf und am Schwanz gekennzeichnet Spermophilus pygmaeus mugosaricus im ostlichen Teil des Verbreitungsgebietes vor allem in Kasachstan Die Unterart ist blasser als die Nominatform und besitzt eine zimt oder ockerfarbene Fleckung Regional kann es zu Hybridisierungen mit dem Rotwangenziesel Spermophilus erythrogenys und dem Gelbziesel Spermophilus fulvus haufiger noch mit dem Rotgelben Ziesel Spermophilus major und dem Perlziesel Spermophilus suslicus kommen 5 Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDer Kleinziesel wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least concern eingeordnet Begrundet wird dies mit der grossen Bestandszahl und dem grossen Verbreitungsgebiet der Tiere 3 Obwohl es regional zu Bestandsverringerungen und auch zum Verschwinden von Kolonien kommt ist der Gesamtbestand nicht gefahrdet 3 Die Hauptgrunde fur einen Ruckgang der Bestande und eine Verkleinerung des Verbreitungsgebietes vor allem in der sudlichen Wolgaregion sind die Veranderung der Witterung und die Zunahme von Niederschlagen im Zuge der globalen Klimaveranderungen Hinzu kommt die Bedrohung durch die Landwirtschaft mit dem Einsatz von Pestiziden Bewasserung der Felder Uberweidung von Weideflachen und die Verfolgung der Ziesel als potenzielle Getreideschadlinge die sich auf die Bestandszahlen auswirken 3 Belege Bearbeiten a b c d e f g h Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 309 310 ISBN 978 1 4214 0469 1 Robert S Hoffmann Andrew T Smith Spermophilus In Andrew T Smith Yan Xie A Guide to the Mammals of China Princeton University Press Princeton NJ 2008 ISBN 978 0 691 09984 2 S 193 a b c d e Spermophilus pygmaeus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 1 Eingestellt von K Tsytsulina I Zagorodnyuk N Formozov B Sheftel 2008 Abgerufen am 2 Juli 2015 Kristofer M Helgen F Russell Cole Lauren E Helgen Don E Wilson Generic Revision in the holarctic ground squirrels genus Spermophilus Journal of Mammalogy 90 2 2009 S 270 305 doi 10 1644 07 MAMM A 309 1 a b c Spermophilus pygmaeus In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 307 308 ISBN 978 1 4214 0469 1Literatur BearbeitenRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 309 310 ISBN 978 1 4214 0469 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spermophilus pygmaeus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spermophilus pygmaeus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 1 Eingestellt von K Tsytsulina I Zagorodnyuk N Formozov B Sheftel 2008 Abgerufen am 2 Juli 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinziesel amp oldid 198690813