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Die Bahnstrecke Rennsteig Frauenwald war eine Nebenbahn in Thuringen Sie verband von 1913 bis 1965 auf dem Kamm des Thuringer Waldes die Bahnstrecke Plaue Themar mit der Ortschaft Frauenwald Erbaut und betrieben wurde sie ursprunglich von der Kleinbahn AG Rennsteig Frauenwald Rennsteig FrauenwaldStrecke der Bahnstrecke Rennsteig FrauenwaldKursbuchstrecke DB 189b 1944 Streckenlange 4 85 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende von Plauenach Themar0 0 Rennsteig Bahnhof 4 Klasse3 0 Allzunah4 85 Frauenwald Bahnhof 4 KlasseAktie uber 1000 Mark der Kleinbahn AG Rennsteig Frauenwald vom 30 Dezember 1912Kilometerstein 3 4 der KleinbahnBahnhof Rennsteig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Eroffnung 1 2 Entwicklung bis 1945 1 3 Entwicklung bis 1965 1 4 Streckensperrung und Stilllegung 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenEroffnung Bearbeiten Die Gemeinde Frauenwald liegt in 760 m Hohe auf dem Kamm des Rennsteigs und gehorte bis 1945 mit dem Kreis Schleusingen zum Land Preussen Durch die abseitige Lage hatte das ortliche Gewerbe grosse Schwierigkeiten sich zu behaupten Deshalb bemuhte sich die Gemeinde seit 1893 um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz Die Strecke Ilmenau Schleusingen sollte ursprunglich naher an Frauenwald vorbeigefuhrt werden dies scheiterte jedoch an der fehlenden Bereitschaft der benachbarten Ortschaft Allzunah fur den Bau Grund und Boden bereitzustellen Nachdem weder die Staatsbahn Interesse an einer Verbindung vom Bahnhof Rennsteig nach Frauenwald hatte und es wegen der fehlenden Rentabilitatsaussichten auch nicht gelang Privatunternehmen fur das Projekt zu interessieren ubernahm schliesslich der Kreis Schleusingen zu dem Frauenwald gehorte die Initiative Der Staat erteilte im Jahr 1910 die Konzession 1912 erfolgte die Grundung der Kleinbahn AG Rennsteig Frauenwald durch den preussischen Staat den Forstfiskus die preussische Provinz Sachsen den Kreis Schleusingen und die Gemeinde Frauenwald Im Fruhjahr 1913 begannen die Bauarbeiten und am 11 November 1913 konnte die nur 4 8 km lange normalspurige Strecke eroffnet werden Durch die Streckenfuhrung auf dem Gebirgskamm waren keine nennenswerten Hohenunterschiede zu bewaltigen und neben kleineren Dammen waren keine Kunstbauwerke erforderlich In Frauenwald wurde ein Empfangsgebaude und ein Lokomotivschuppen gebaut im Bahnhof Rennsteig wurde das Gebaude der Staatsbahn mitbenutzt Entwicklung bis 1945 Bearbeiten Den Betrieb fuhrte die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg Eingesetzt wurden eine von Orenstein amp Koppel 1913 unter der Fabriknummer 6194 gebaute Bn2 Tenderlokomotive mit der Betriebsnummer 5 ein 1913 von der Waggonfabrik Gottfried Lindner A G gebauter vierachsiger kombinierter 2 3 Klasse Personen Gepack und Postwagen Betriebsnummer 1 ein altbrauchbar erworbener zweiachsiger Personenwagen mit Abteilen fur 2 und 3 Klasse sowie ein von der Staatsbahn ebenfalls gebraucht erworbener gedeckter Guterwagen Ausserdem war eine gebraucht von der Kleinbahn Neuhaldensleben Weferlingen erworbene Dampflokomotive Nr 3 Henschel Fabriknummer 7244 Baujahr 1906 ebenfalls der Bauart Bn2t als Reservelokomotive vorhanden Die Lokomotiven hatten einen Ubergang zum Wagenzug und konnten daher im Einmannbetrieb gefahren werden Als Zugfuhrer wurde ein Beamter eingesetzt der gleichzeitig den Dienst im Bahnhof Frauenwald zu verrichten hatte 1914 verkehrten taglich funf Zugpaare Trotz der Minimalausstattung blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zuruck Eine Glashutte als wichtigster Guterkunde stellte ihren Betrieb zum Beginn des Ersten Weltkrieges ein Zur Etataufbesserung wurde die Lok Nr 3 im Jahre 1917 an die Crostitzer Kleinbahn AG veraussert Obwohl es immer wieder Plane zur Stilllegung gab konnte der Betrieb dank Subventionen von Kreis und Provinz weitergefuhrt werden Im Jahr 1936 wurde Lok 5 durch eine andere Lok gleicher Achsfolge Henschel Fabriknummer 10019 Baujahr 1910 mit der Nummer 2 ersetzt Den Reisezugdienst ubernahm 1937 ein neu erworbener zweiachsiger Triebwagen mit 35 Sitzplatzen der bei Lindner gebaut worden war 1940 erhielt die Dampflok neu die Nummer 198 Ab 1937 kamen auch Sonderzuge der Deutschen Reichsbahn auf die Kleinbahn welche Urlauber in den Ort Frauenwald beforderten Der erste Urlaubersonderzug war ein KdF Zug aus Breslau am 17 Juni 1934 Durch den Krieg ging der Fremdenverkehr aber zuruck 1944 verkehrten werktags drei und sonntags zwei Zugpaare Sudlich vom Bahnhof Rennsteig existierte ab Ende der 1930er Jahre ein Gleisanschluss fur das Rennsteigwerk das im Zweiten Weltkrieg Rustungsguter produzierte Entwicklung bis 1965 Bearbeiten Die Bahn uberstand den Zweiten Weltkrieg ohne Schaden Der Dieseltriebwagen wurde von der Militarregierung beschlagnahmt so dass wieder samtliche Zuge mit Dampf gefahren wurden Die Bahn war mit vielen anderen Strecken zur Demontage vorgesehen was jedoch verhindert werden konnte Im Jahr 1949 wurde die Bahn verstaatlicht und der Betrieb von der Deutschen Reichsbahn ubernommen Die Dampflok erhielt bei der Reichsbahn die Nummer 98 6216 Der Dieseltriebwagen gelangte nicht mehr auf die Strecke zuruck sondern verblieb als Dienstfahrzeug bei der RBD Erfurt Auch der Reisezugwagen wurde gegen ein anderes Fahrzeug ausgetauscht Anfang der 50er Jahre stieg der Fremdenverkehr in den Thuringer Wald stark an Im Jahr 1952 wurden erstmals durchgehende D Zuge von Berlin in den Thuringer Wald gefuhrt In Rennsteig wurde der aus vierachsigen Schnellzugwagen bestehende Zug geteilt Drei Wagen liefen weiter nach Schmiedefeld die anderen drei wurden von einer T 3 nach Frauenwald weiterbefordert Im Jahr 1960 wurde die 98 6216 wegen eines Zylinderschadens ausgemustert und durch eine Diesellok der Baureihe V 36 ersetzt Ab 1962 bis zur Stilllegung fuhr eine Diesellok der Baureihe V 15 Streckensperrung und Stilllegung Bearbeiten Der Zustand des Oberbaus verschlechterte sich zusehends und trotz des steigenden Verkehrs konnten nur die dringendsten Reparaturen durchgefuhrt werden Am 13 Februar 1965 musste die Strecke wegen Schneeverwehungen gesperrt und die Zuge durch Busse ersetzt werden Der Bahnbetrieb wurde danach nicht mehr aufgenommen da fur die erforderliche Sanierung keine Mittel verfugbar waren Obwohl die Strecke im Sommerfahrplan 1965 noch verzeichnet war erfolgte auch eine formale Stilllegung Zu diesem Zeitpunkt war der Einsatz von Bussen zwischen Frauenwald und Bahnhof Rennsteig schon lange beschlossene Sache Der Lokschuppen wurde zur Buswerkstatt umfunktioniert und der Oberbau der Bahn nach ein paar Jahren demontiert Allerdings wurden die Gleise im Bahnhof Frauenwald nur zugeschuttet und liegen heute noch unter einer etwa 60 cm hohen Erd und Schotterschicht Die Trasse ist noch gut erkennbar als Wanderweg vorhanden Auch der Bahnsteig in Allzunah und das Bahnhofsgebaude in Frauenwald existieren noch Literatur BearbeitenGunter Fromm Aus der Geschichte der Kleinbahn Rennsteig Frauenwald 1913 1965 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 1996 ISBN 3 929000 41 5 Walter Gruber Steilrampen uber den Thuringer Wald Alba Verlag Dusseldorf 1983 ISBN 3 87094 204 5 Michael Kurth Die Laura Geschichte der Kleinbahn Rennsteig Frauenwald Regionale Verkehrsgeschichte Bd 13 Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg Breisgau 1996 ISBN 3 88255 425 8 Weblinks BearbeitenKursbuch von 1944 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Rennsteig Frauenwald amp oldid 242759508