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Ludwig van Beethovens Sonate Nr 31 As Dur op 110 entstand 1821 und wurde 1822 von Schlesinger in Berlin und Paris veroffentlicht Wie in allen spaten und insbesondere in den letzten drei Klaviersonaten verlagert Beethoven den Schwerpunkt in den letzten Satz 1 Er ist langer als die beiden vorausgegangenen zusammen Gulda braucht in seiner Einspielung von 1967 rund sechs Minuten fur den ersten zwei fur den zweiten und neun fur den dritten Satz Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Erster Satz 3 Zweiter Satz 4 Dritter Satz 4 1 Adagio ma non troppo Takte 1 bis 7 4 2 Adagio ma non troppo Klagender Gesang Arioso dolente Takt 7 bis 26 4 3 Fuga Allegro ma non troppo Takt 27 bis 114 4 4 L istesso tempo di Arioso Ermattet klagend Perdendo le forze dolente Takt 114 bis 135 4 5 L istesso tempo della Fuga poi a poi di nuovo vivente Nach und nach wieder auflebend Takt 136 bis 168 4 6 Meno Allegro Etwas langsamer Takt 168 bis 213 5 Deutungen und Kommentare 6 Klangbeispiele 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenErster Satz Moderato cantabile molto espressivo As Dur 3 4 Takt 116 Takte Zweiter Satz Allegro molto f Moll 2 4 Takt 158 Takte Dritter Satz Adagio ma non troppo b Moll 4 4 Takt und 12 16 Takt Fuga Allegro ma non troppo As Dur 6 8 Takt 213 TakteErster Satz Bearbeiten nbsp Der Hauptsatz beginnt con amabilita sanft mit einem viertaktigen Thema das im vierstimmigen Choralsatz harmonisiert ist und das man sich von einer Orgel gespielt vorstellen kann ein Anfang von hoher ruhiger Feierlichkeit 2 Nach einem Triller und einer ausschwingenden melodischen Kadenz beginnt eine einfache gesangvolle Melodie die von einer Sechzehntel Figur im Stil Mozarts 3 begleitet wird und den Hauptsatz vervollstandigt Ab Takt 12 folgt ein achttaktiger Uberleitungsteil der aus Figurenwerk in auf und absteigenden Zweiunddreissigsteln besteht nbsp Nach einem Anstieg der Zweiunddreissigstel Figuren in hohe Diskantregionen erscheint dort Takt 20 als Beginn des Seitensatzes eine absteigende Folge von abwarts gerichteten Oktavsprungen die rhythmisch verschrankt in Ober und Unterstimme auftreten Nach deren mit weiteren Sechzehnteln angereicherten Wiederholung entwickelt sich uber einer Trillerkette im Bass eine dynamisch anwachsende und rhythmisch kraftvolle Passage Takte 25 bis 27 die zum ersten raumgreifenden forte Aufschwung des Satzes fuhrt Takt 28 bis 31 Die Exposition die nicht wiederholt wird endet ruhig im dolce piano ohne dass ein ausgepragtes oder abgeschlossenes zweites Thema deutlich erkennbar geworden ware 4 In den Takten 36 und 37 schraubt sich uber einem ruhenden Es Dur Dreiklang eine Sechzehntelkette allmahlich uber zwei Oktaven in die Hohe und mundet im 38 Takt in einen ruhig rhythmisierten gebundenen Oktavsprung der auch vom Bass aufgenommen und im nachsten Takt einen Ton tiefer wiederholt wird Dem schliesst sich die ausschliesslich vom Motiv der beiden Anfangstakte bestrittene Durchfuhrung ab Takt 40 an Insgesamt achtmal wird dieses Motiv beginnend mit f Moll in wechselnder harmonischer Beleuchtung wiederholt zunachst in drangendem Crescendo mit der pulsierenden Mozartschen Begleitung kombiniert dann im piano verbleibend und mit gebundenen Tonleiterfiguren unterlegt Beim Eintritt der Reprise ab Takt 56 wird das Thema von der Zweiunddreissigstelfigur der Exposition begleitet dann eine Oktave tiefer wiederholt wobei die Zweiunddreissigstel in die Diskantregion wechseln Eine Modulation fuhrt nach Des Dur in dem nun die Kantilene des Hauptsatzes erscheint allerdings gegen Ende so verandert dass nach E Dur moduliert wird nbsp Der weitere Verlauf der Reprise entspricht weitgehend der nach As Dur transponierten Exposition und mundet in eine Phase stiller Ruhe Takt 101 bis 104 pianissimo Es Dur Die anschliessende Coda nimmt zunachst die Zweiunddreissigstelfiguren auf lasst den Satz aber schliesslich ruhig im Piano ausklingen In den letzten drei Takten baut sich allerdings noch einmal eine Spannung auf die nach einem bis zum Forte fuhrenden Crescendo darin gipfelt dass gegen den Basston As1 ein verminderter Septakkord B fes1 g1 des2 erklingt Die Scharfe dieser Dissonanz lost sich sukzessive mittels zweier absteigender Sekundschritte in die entspannte Ruhe des Tonikadreiklangs auf Zweiter Satz BearbeitenDer zweite Satz im Zweivierteltakt stehend hat den Charakter eines dusteren bizarren Scherzos Seine schroffen dynamischen Gegensatze und seine schlagkraftige von akzentuierten Synkopen durchsetzte Rhythmik stehen in scharfem Kontrast zur Lyrik des ersten Satzes Zu Beginn erklingt ein in Vierteln akkordisch gesetztes Motiv dem angeblich der Gassenhauer Unsre Katz hat Katzerln gehabt zugrunde liegt Spater folgt eine kleine Melodie ab Takt 17 die wie ein anderer Gassenhauer klingt Ich bin luderlich du bist luderlich und moglicherweise auch einer Wiener Posse nachempfunden ist 5 Das Trio in Des Dur Takt 41 bis 95 ist von durchgehender Achtel Motorik gepragt Synkopen und scharfe dynamische Akzente verscharfen diesen unruhigen Charakter Nach der Wiederholung des ersten Teils gebietet eine Coda mit einer Folge blockartiger von Pausen unterbrochener Sforzato Akkorde dem skurrilen Treiben Einhalt worauf sich der ganze Spuk piano im vorgeschriebenen Pedalnebel einer aus dem Bass aufsteigenden Figurenkette verfluchtigt Das F Dur dieses Schlusses entpuppt sich anschliessend als Dominante zu dem b Moll mit dem der dritte Satz beginnt Dritter Satz BearbeitenMauser bezeichnet diesen Satz als den vielleicht differenziertesten und ungewohnlichsten Sonatensatz 6 in Beethovens Gesamtwerk wofur allein schon die Fulle an Takt und Tonartwechseln und ins Detail gehenden Vortragsbezeichnungen spricht Er gliedert sich in folgende Abschnitte Adagio ma non troppo b Moll 4 4 Takt Takte 1 bis 7 Adagio ma non troppo Klagender Gesang Arioso dolente as Moll 12 16 Takt Takt 7 bis 26 Fuga Allegro ma non troppo As Dur 6 8 Takt Takt 27 bis 114 L istesso tempo di Arioso Ermattet klagend Perdendo le forze dolente g Moll 12 16 Takt Takt 114 bis 135 L istesso tempo della Fuga poi a poi di nuovo vivente Nach und nach wieder auflebend G Dur ab Takt 153 g Moll 6 8 Takt Takt 136 bis 168 Meno Allegro Etwas langsamer ab Takt 174 As Dur Takt 168 bis 213Adagio ma non troppo Takte 1 bis 7 Bearbeiten Der Satz beginnt zunachst mit einem eher konventionellen typischen Adagio Thema moduliert allerdings schon im dritten Takt nach as Moll Zu einer Weiterentwicklung dieses Anfangsthemas kommt es jedoch nicht denn Beethoven bricht an dieser Stelle unvermittelt ab ein Recit ativ in Takt 4 fuhrt zur sogenannten Bebung in Takt 5 die Tonart wechselt uber den H Septakkord nach E Dur Vorzeichenwechsel von Mitte Takt 5 bis Mitte Takt 6 dann jedoch ab Mitte Takt 6 zu as Moll Das Anfangsmotiv der ersten drei Takte des Satzes wird auch im weiteren Verlauf an keiner Stelle wieder aufgenommen und so nachtraglich zur blossen Einleitung degradiert Die Takte 4 und 5 enthalten jeweils 8 Viertelnoten sind also von doppelter Lange im Takt 6 stehen 5 Viertelnoten Der Taktwechsel zum 12 16 Takt findet in Takt 7 statt in dem zunachst im alten Takt 2 Achtelnoten also vier Sechzehntel und dann bereits die gleichmassige akkordische Begleitung des Klagenden Gesangs aufnehmende sechs Sechzehntel stehen In diesem Satzanfang der bis auf eine kurze Ausnahme Mitte Takt 5 una corda vorschreibt also kaum dynamische Akzente setzen will fallt die grosse Zahl von Tempovorschriften auf Adagio ma non troppo Piu Adagio Andante Adagio ritard ando Meno Adagio Adagio Adagio ma non troppo mit der Beethoven offensichtlich seine sehr genaue Vorstellung zum Vortrag dieser Anfangstakte durchsetzen will die besonders durch das Rezitativ eher unbestimmten gleichsam improvisierten Charakter haben Adagio ma non troppo Klagender Gesang Arioso dolente Takt 7 bis 26 Bearbeiten Dieser ganzlich anders geartete Abschnitt im 12 16 Takt beginnt mit der bei einem Abstieg durch die Tone des as Moll Dreiklangs sich langsam aufbauenden gleichmassigen Begleitung in Sechzehnteln die in Gruppen zu je drei zusammengefasst und also triolisch zu verstehen sind bevor in Takt 9 der auch die Uberschrift Klagender Gesang Arioso dolente tragt die Melodie einsetzt Die akkordische Begleitung lauft uber nahezu den gesamten Abschnitt bis Takt 24 in der linken Hand ununterbrochen durch In einigen Takten ubernimmt zusatzlich eine zweite Stimme in der rechten Hand diesen gleichmassigen Puls und fugt in den Takten 21 und 22 durch auf und absteigende Seufzersekunden gepragte Motive ein die zu den Seufzern der Oberstimme kontrapunktierend hinzutreten und eine extreme Steigerung der Ausdrucksintensitat bewirken Die vorwiegend absteigende melodische Linie des klagenden Gesangs wird verschiedentlich mit Bachs Arie Es ist vollbracht aus der Johannes Passion in Verbindung gebracht 7 Beethoven stellt diese Linie jedoch von Anfang an durch Vorhalte und Uberbindungen rhythmisch oft bewusst gegen die triolisch gefuhrte Begleitung und schafft dadurch eine gewisse Unbestimmtheit des metrischen Ablaufs Am Ende des Abschnitts steht eine unisono Kadenz die pianissimo mit einer Fermate auf dem As schliesst Fuga Allegro ma non troppo Takt 27 bis 114 Bearbeiten Das Thema der dreistimmigen Fuge beginnt den Schlusston des vorangegangenen Abschnitts aufnehmend piano im Bass Es besteht aus einer Folge von aufsteigenden Quarten As Des B Es C F abgeschlossen durch ein kurzes zum c absteigendes Motiv Dann setzt die Altstimme mit einer realen Beantwortung auf Es ein Takt 31 kontrapunktiert von einer fliessenden Achtelbewegung Nach einer kurzen ruckmodulierenden Uberleitung die das Schlussmotiv des Themas sequenziert folgt ein Sopraneinsatz wiederum auf As An diese erste Durchfuhrung Exposition schliesst sich ein kurzes 5 taktiges Zwischenspiel an das uber der durchgehenden Achtelbewegung der beiden Unterstimmen in der Oberstimme das Schlussmotiv des Themas absteigend sequenziert Ein Crescendo und ein Triller kundigen die zweite Durchfuhrung an die in Takt 45 gewichtig mit dem Einsatz des Themas im Bass beginnt nun forte und in Oktaven Im weiteren Verlauf dieser zunachst wieder ins Piano zuruckgenommenen und durch Zwischenspiele aufgelockerten Durchfuhrung folgen ein Themeneinsatz im Alt in As Dur und ein Sopraneinsatz in Es Dur Bemerkenswert ist dass die nun folgenden Sequenzierungen des thematischen Schlussmotivs nicht wie vorhin abwarts sondern aufwarts fuhren Ein Aufschwung kundigt sich an der nun in der dritten Durchfuhrung ab Takt 73 mit einem Basseinsatz des Themas in Angriff genommen wird Kraftvoll ausholend dehnt der fortissimo und oktavverdoppelt auf G einsetzende Bass den Anfangston auf die doppelte Lange bevor die aufsteigenden Quartsprunge beginnen Es werden jetzt jedoch nicht nur drei Quartsprunge sondern deren sechs aufeinander geturmt Auch wird aus der Abwartsbewegung am Ende des Themas durch rhythmische Verkurzung eine nur noch periphere Unterbrechung des schrittweise bis zum des weitergefuhrten Anstiegs Nach diesem Kraftakt wirkt der Rest der dritten Durchfuhrung und das anschliessende Zwischenspiel eher als Verschnaufpause bevor ein Crescendo die vierte und letzte Durchfuhrung vorbereitet die wiederum mit einem oktavverdoppelten Basseinsatz auf Es beginnt und die folgenden Einsatze im Alt Es und Sopran As in Engfuhrung aufeinander schichtet Die aufsteigenden Quarten des Sopraneinsatzes werden rhythmisch gedrangt und nach oben weitergefuhrt Der dann folgende mit einem Triller ausgeschmuckten Dominantseptakkord fuhrt jedoch nicht zur Tonika As Dur Stattdessen bleibt der Klang des Dominantseptakkords uber viereinhalb Takte stehen Pedal anfangs noch mit einem leiser werdenden ab und aufsteigenden Arpeggio belebt dann nur noch statisch ausgehalten Schliesslich erfolgt mittels enharmonischer Umdeutung eine Auflosung in den Quartsextakkord von g Moll Jurgen Uhde schreibt hierzu in einem furchtbaren Schwacheanfall im Sturz in die schaumende g Moll Tiefe wird alle bisherige Anstrengung des 1 Fugenteils jah zunichte 8 L istesso tempo di Arioso Ermattet klagend Perdendo le forze dolente Takt 114 bis 135 Bearbeiten Die Variation des Ariosos der 2 Adagio Teil steht um einen halben Ton tiefer als der erste klagende Gesang Dieser Fall unterstreicht die Tiefe der Depression die auch in dem Zusatz ermattet klagend zum Ausdruck kommt 8 Die Ermattung der Verlust der Kraft perdendo le forze wird in einer erheblich verstarkten Zerstorung des metrischen Ablaufs deutlich Bis auf wenige Ausnahmen stellt sich die Stimme der rechten Hand gegen die weiterhin in Sechzehnteln durchlaufende Begleitung Die Seufzer der Melodie werden durch Pausen suspiratio unterbrochen und dadurch in ihrer Ausdrucksintensitat verstarkt Am Ende des Abschnitts ab Takt 129 erscheinen die Seufzer nur noch als ersterbende Zweiunddreissigstel Fetzen auf dem jeweilig dritten Triolen Sechzehntel Die Tone der abschliessenden Kadenz tropfen matt auf dieser unbetonten Zahlzeit dahin und auch der uberraschend in tiefer Lage auftauchende G Dur Dreiklang wird als drittes Triolensechzehntel notiert Dieser Rhythmus ist als solcher nicht mehr horbar zu machen weil man eine Pause nicht marcato spielen kann nur so ware ja die Rolle des 3 Sechzehntels zu artikulieren Es ist ein willenloser fast ein Todesrhythmus 9 Ein allmahliches Crescendo des zehnmal angeschlagenen G Dur Dreiklangs der wie Glocken hallt 9 signalisiert die allmahliche Ruckkehr zum Leben die sich in dem aufsteigenden gebrochenen G Dur Dreiklang und dem Anfang des folgenden fugierten Teils fortsetzt L istesso tempo della Fuga poi a poi di nuovo vivente Nach und nach wieder auflebend Takt 136 bis 168 Bearbeiten Die Fuge setzt in zweifacher Hinsicht als Umkehrung ein das Thema tritt nun in der Form absteigender Quarten D A C G H Fis abgeschlossen durch einen kurzen Anstieg auf und der Stimmeneinsatz erfolgt ebenfalls umgekehrt der Sopran eroffnet es folgen Alt und Bass Von Takt 152 an andert sich mit der Tonart nun g Moll auch die Art der kontrapunktischem Arbeit Das nun wieder aufsteigende Fugenthema wird rhythmisch verkleinert und jetzt mit Achteln und Sechzehnteln notiert In dieser Gestalt wird es in Unter und Mittelstimme mehrfach enggefuhrt wahrend in der Oberstimme eine rhythmische Vergrosserung mit uber die Taktgrenzen hinweg gebundenen Noten im Gesamtwert punktierter Halber erklingt Dabei wird die Intervallstruktur mitunter leicht variiert So tritt das Thema etwa schon in Takt 153 im Alt mit aufsteigenden Terzen anstelle der Quarten auf Ab der 2 Halfte von Takt 160 erscheint die Vergrosserung des Themas oktaviert im Bass wahrend die Oberstimmen die Verkleinerung abwechselnd in Sexten und Terzen parallel fuhren Dabei findet eine zunehmende thematisch motivische Reduktion statt die schliesslich so weit fuhrt dass in den Schlusstakten dieses Abschnitts 166 und 167 gegen die im Bass fortgefuhrte Themenvergrosserung in Alt und Sopran lediglich noch ein Dialog wechselnd ab und aufsteigender Quarten ubrig bleibt wobei diese jeweils synkopisch vor der Zeit einsetzen und damit die metrische Struktur verunklaren Meno Allegro Etwas langsamer Takt 168 bis 213 Bearbeiten Die Vortragsbezeichnung Etwas langsamer ist in diesem Abschnitt irrefuhrend denn wegen des Wechsels zu kurzeren Notenwerten Sechzehntel statt Achtel wird real eine Steigerung des Tempos horbar Das zunachst bestimmende Motiv ist eine erneute Beschleunigung und Komprimierung des Fugen Themas auf nur noch zwei aufsteigende Quarten Es As G C folgt ein kurzer Abstieg B As G Mit dieser komprimierten Form des Themas kontrapunktiert die rechte Hand die normal mit punktierten Vierteln in Takt 170 einsetzende Umkehrform des Themas in der linken Hand Dabei passt die komprimierte Form vollstandig auf je eine Note des Umkehrthemas Diese Stelle ist fur den Pianisten sehr schwer auszufuhren weil das komprimierte Thema mit der rechten Hand abwechselnd im Diskant und ubergreifend im Bass gespielt werden muss was eine versierte Sprungtechnik erfordert umso mehr als zusatzlich nach und nach wieder geschwinder in den Noten steht Nach dem Durchlaufen all dieser satz und spieltechnischen Komplikationen wird in Takt 174 mit dem Erreichen der Grundtonart As Dur und dem oktavierten Basseintritt des Themas in der Grundgestalt der Sieg errungen Die Fuge wird zum akkordischen von rauschender Sechzehntel Figuration belebten Klaviersatz das Thema zum Hymnus mit dreimaliger steigernder Sequenz schliesst das Werk triumphierend ab 2 und zwar im Fortissimo nach einem uber funf Takte und mehr als funf Oktaven ab und aufsteigenden arpeggierten As Dur Dreiklang mit einem vollgriffigen Akkord im Sechs Oktaven Abstand Deutungen und Kommentare BearbeitenDas Fehlen einer Widmung gab zu der Vermutung Anlass dass der musikalische Inhalt des Werkes zu personlich sei um die Zueignung an einen anderen zu gestatten Es wurde die Ansicht vertreten die Sonate sei ahnlich wie der 3 Satz aus dem Streichquartett op 132 als Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit aufzufassen Beethoven hatte in dieser Zeit ein rheumatisches Fieber und eine Gelbsucht durchgemacht und es ist moglich dass die Eintragungen im Notentext des dritten Satzes perdendo le forze dolente und poi a poi di nuovo vivente im Zusammenhang mit diesen personlichen Drangsalen und ihrer Uberwindung stehen 2 Jorg Demus Es ist das Einzigartige an dieser Sonate dass sie unter Umgehung des Intellekts ihre Botschaft dem miterlebenden Horer und Spieler direkt verkundet Der Inhalt schafft sich seine eigene nie dagewesene unwiederholbare Form Daraus mochte ich Berechtigung und Ermutigung ableiten op 110 ausnahmsweise nicht formal zu entschlusseln Am Ende seiner rein hermeneutischen Beschreibung konstatiert er Ich bin mir bewusst dass das Gefass des op 110 zu weit ist als dass sein Inhalt wie ich es eben versuchte in Worten nacherzahlt werden konnte So schlage ich vor jeder lege ein Stuck von sich selbst in dieses Werk folge nur einigermassen seinen Peripetien Von der Unschuld des Anfangs uber Zwist und Streit Klage Leid und Verzagen zu mutigem Aufschwung durch die Kraft des Geistes Ja das scheint mir der Grund fur die erschutternde erhebende Wirkung von op 110 zu sein Der Triumph des Geistes 10 Klangbeispiele BearbeitenSatz I Moderato Cantabile Molto Espressivo Anhoren Satz II Allegro Molto Anhoren Satz III Adagio ma non Troppo Anhoren Literatur BearbeitenJoachim Kaiser Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten Frankfurt 1979 Siegfried Mauser Beethovens Klaviersonaten Ein musikalischer Werkfuhrer 2 Auflage Munchen 2008 Paul Badura Skoda Jorg Demus Die Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven Wiesbaden 1970 ISBN 3 7653 0118 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klaviersonate Nr 31 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mauser S 142 a b c Werner Oehlmann Hrsg Reclams Klaviermusikfuhrer Stuttgart 1968 ISBN 3 15 010112 3 Band 1 S 747 751 Kaiser S 585 Mauser S 147 Mauser S 148 Mauser S 145 Mauser S 144 Kaiser S 583 a b Jurgen Uhde Beethovens Klaviermusik Band 3 S 554 a b Jurgen Uhde Beethovens Klaviermusik Band 3 S 557 Paul Badura Skoda Jorg Demus Die Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven Wiesbaden 1970 ISBN 3 7653 0118 3 S 200 ffKlaviersonaten von Ludwig van Beethoven Nr 1 f Moll op 2 Nr 1 Nr 2 A Dur op 2 Nr 2 Nr 3 C Dur op 2 Nr 3 Nr 4 Es Dur op 7 Nr 5 c Moll op 10 Nr 1 Nr 6 F Dur op 10 Nr 2 Nr 7 D Dur op 10 Nr 3 Nr 8 c Moll op 13 Pathetique Nr 9 E Dur op 14 Nr 1 Nr 10 G Dur op 14 Nr 2 Nr 11 B Dur op 22 Nr 12 As Dur op 26 Nr 13 Es Dur op 27 Nr 1 Nr 14 cis Moll op 27 Nr 2 Mondscheinsonate Nr 15 D Dur op 28 Pastorale Nr 16 G Dur op 31 Nr 1 Nr 17 d Moll op 31 Nr 2 Der Sturm Nr 18 Es Dur op 31 Nr 3 Nr 19 g Moll op 49 Nr 1 Nr 20 G Dur op 49 Nr 2 Nr 21 C Dur op 53 Waldstein Nr 22 F Dur op 54 Nr 23 f Moll op 57 Appassionata Nr 24 Fis Dur op 78 Nr 25 G Dur op 79 Nr 26 Es Dur op 81a Les Adieux Nr 27 e Moll op 90 Nr 28 A Dur op 101 Nr 29 B Dur op 106 Grosse Sonate fur das Hammerklavier Nr 30 E Dur op 109 Nr 31 As Dur op 110 Nr 32 c Moll op 111 Normdaten Werk GND 300016883 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaviersonate Nr 31 Beethoven amp oldid 202392619