www.wikidata.de-de.nina.az
Adolph Schlesinger ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Personen siehe Adolf Schlesinger zum Unternehmen siehe Richard Konig Rauchwarenhandlung Adolph Martin Schlesinger zunachst Abraham Moses Schlesinger 8 Oktober 1769 in Zulz Oberschlesien 11 Oktober 1838 in Berlin war ein deutscher Musikverleger und Musikalienhandler Adolph Martin SchlesingerLeben BearbeitenAbraham Moses Schlesinger wechselte im Alter von etwa 16 Jahren aus seiner Geburtsstadt dem oberschlesischen Zulz in die Hauptstadt Berlin Hier beteiligte er sich 1792 an der Grundung der Gesellschaft der Freunde Seit 1795 betrieb er einen Buchhandel in seiner Wohnung in der Bruderstrasse und als Reisender Nach der Verabschiedung der neuen preussischen Stadteordnung wurde Schlesinger 1809 Stadtburger von Berlin und konnte zu Ostern 1811 offiziell eine Buch und Musikalienhandlung in der Breiten Strasse 8 eroffnen 1812 entschloss er sich zur Anderung seines Vornamens und nannte sich fortan Adolph Martin blieb aber dem judischen Glauben treu 1814 schloss Schlesinger einen Vertrag mit Carl Maria von Weber ab und sicherte sich die bedeutendsten Werke des Komponisten Die Popularitat von Webers Freischutz machte Adolf Martin Schlesinger zum erfolgreichsten Musikverleger in Preussen Der Volksmund nannte das 1823 erworbene Geschaftsgebaude Unter den Linden 34 deshalb Schreifritzhaus Die vornehme Mahagoniausstattung des Ladens war von Karl Friedrich Schinkel entworfen worden Bereits zwei Jahre nach der Erstveroffentlichung des Freischutz fuhrte Schlesinger drei Klagen wegen unbefugter Nachdrucke Schlesinger wandte sich an den Konig um ihn um den Schutz seines Eigenthums allerunterthanigst anzuflehen nachdem er zwei Prozesse verloren hatte Schlesinger fuhrte als Musikverleger in den Folgejahren die meisten Nachdrucksprozesse in ganz Deutschland Das Problem der Nachdrucke wurde zu seinem zentralen Lebensthema Das preussische Gesetz von 1837 und der nachfolgende Bundesbeschluss trugen Spuren seiner Aktivitaten denn mit seinen Eingaben und Privilegiengesuchen hatte er die speziellen Probleme der Bearbeitung von Musikalien mehrfach zum Gegenstand ministerieller Beratungen gemacht 1819 schickte Schlesinger seinen Sohn Maurice Schlesinger zu Ludwig van Beethoven Beethoven ubergab ihm das Widmungsstuck Glaube und hoffe WoO 174 und uberliess dem Verlag seine Schottischen Lieder op 108 die drei letzten Klaviersonaten op 109 111 und die Bagatellen op 119 Weitere historisch bedeutsame Veroffentlichungen kamen von den Komponisten Gaspare Spontini Luigi Cherubini Johann Nepomuk Hummel Carl Loewe und Felix Mendelssohn Bartholdy Schlesinger bemuhte sich Einfluss auf das kulturelle Leben zu gewinnen und gab vier Zeitschriften heraus Der Freimutige ein Unterhaltungsblatt fur gebildete unbefangene Leser erschien zwischen 1825 und 1835 die von Adolf Bernhard Marx redigierte Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung von 1824 und 1830 das Berliner Conversationsblatt von 1827 bis 1838 1830 bis 1835 verschmolzen mit dem Freimuthigen und ab 1828 das Berliner Kunst Blatt Im fortgeschrittenen Alter wirkte Schlesinger der ein Auge durch einen Unglucksfall verloren hatte auf Zeitgenossen als kleiner untersetzter wohlbeleibter Herr dem man seine Tatkraft seinen Unternehmergeist und seinen Geschaftssinn sofort ansah wenn er mit seinem einen Auge das linke fehlte ihm den Besucher scharf musterte 1 Er hinterliess seiner Witwe ein Millionenvermogen Die Geschafte wurden von seinem Sohn Heinrich ursprunglich Heymann Schlesinger geb 1807 bis zum Verkauf der Firma an Robert Emil Lienau im Jahr 1864 weitergefuhrt Briefe von Schlesinger befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C F Peters im Staatsarchiv Leipzig Literatur BearbeitenDie Musik in Geschichte und Gegenwart Kassel 1997 Friedemann Kawohl Urheberrecht der Musik in Preussen 1820 1840 Hans Schneider Tutzing 2002 Robert Schumann im Briefwechsel mit dem Verlag Schlesinger in Berlin Hrsg von Hrosvith Dahmen und Thomas Synofzik In Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Verlagen in Berlin und Hamburg Hrsg von Hrosvith Dahmen Michael Heinemann Thomas Synofzik und Konrad Sziedat Schumann Briefedition Serie III Band 6 Koln 2009 S 125 221 Belege Bearbeiten Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel 1 April 1910 Normdaten Person GND 118608096 lobid OGND AKS LCCN n85813637 VIAF 30329496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlesinger Adolph MartinALTERNATIVNAMEN Schlesinger Abraham MosesKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikverleger und MusikalienhandlerGEBURTSDATUM 8 Oktober 1769GEBURTSORT Zulz OberschlesienSTERBEDATUM 11 Oktober 1838STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolph Martin Schlesinger amp oldid 224756680