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Die Klausberge am rechten Ufer der Saale im Norden von Halle Saale im Stadtteil Trotha sind eine Porphyrfelsengruppe die als flachenhaftes Naturdenkmal ein Areal von ca 4 5 ha einnehmen und 15 bis 20 m uber dem Niveau der Saale sowie 115 m uber dem Meeresspiegel liegen Klausberge am Saaleufer Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Bedeutung als Naturdenkmal 3 Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksGeologie BearbeitenDie Klausberge Teil des Halleschen Porphyrkomplexes und gepragt durch den Oberen Halleschen Porphyr verdanken ihre Entstehung vulkanischen Ausbruchen von flussigen Quarzporphyrmassen im unteren Perm vor ca 250 Millionen Jahren Durch den zahflussigen Zustand der Laven kam es nicht zu gleichmassigen und weiten Fliessbewegungen so dass sich vielfach Trummerporphyre bildeten die u a am Felsen unterhalb der Burg Giebichenstein zu sehen sind Bedeutung als Naturdenkmal Bearbeiten nbsp Wiesenflora auf dem Plateau der KlausbergeDie Porphyrkuppenlandschaft der Klausberge mit ihren Felshangen Felsrucken und Kuppen ist Teil des Naturparks Unteres Saaletal An den Porphyrkuppen und dem Saalehang wechseln sich Trockenrasen Halbtrockenrasen Felsfluren Magerrasen und Heiden ab Ebenso zeichnen sich die Klausberge durch sukzessiv entstandene Wald und Geholzstrukturen sowie einst vom Hallischen Verschonerungsverein Anfang des 20 Jahrhunderts gepflanzte Fliederbestande aus Auf den Trockenstandorten kommen Arten wie Federgras Perlgras Kuhschelle Knabenkrauter Fruhlings Adonisroschen Wiesensalbei oder Kugelblume vor Vor allem im Fruhsommer beeindruckt die Pflanzengemeinschaft durch ihre Farbenpracht Es herrscht eine auffallige Insektenfauna vor Die Klausberge dienen damit als wichtiger Lebens und Ruckzugsraum fur zahlreiche Tier und Pflanzenarten aber auch als Erholungsraum fur die Bevolkerung Geschichte BearbeitenDie auch Trothaer Berge genannten Klausberge reichten in fruheren Zeiten im Norden bis an die Trothaer Kirche heran wo schon im 12 Jahrhundert ein Steinbruch betrieben wurde Bereits 1116 soll sich ein Eremit in den Bergen angesiedelt haben Fast 100 Jahre spater kam ein weiterer Einsiedler ein Monch des in Florenz gegrundeten Bettelordens der Serviten oder Marienknechte auf den Berg dem weitere Bruder folgten Nach der abgeschiedenen Einsiedelei der Klause oder der Klus in der die Monche lebten wurden spater die Berge benannt noch 1424 Des Kluseners Berg Am Fusse des Berges errichteten die Klausner eine Kapelle die Maria und dem heiligen Jakobus geweiht war Im Jahre 1216 wurde ihnen vom Erzbischof Albrecht II ein Hof in Trotha mit Land spater das gesamte Berggelande und ein weiterer Hof ubereignet Die Zahl der Klausbergmonche nahm standig zu so dass sie 1306 ihren Wohnplatz verliessen und nach Halle zogen Lediglich zwei Monche verblieben bis zur Reformation auf den Klausbergen wo sie Gottesdienste abhielten Der Berg gingen zunachst an das Neue Stift spater an das Amt Giebichenstein uber das das Areal als Schafweide nutzte Im 19 Jahrhundert wurde der Berg durch Steinbrucharbeiten weiter eingeengt auch wurden Teile weggesprengt die die Schifffahrt behinderten 1871 nahm sich der Hallische Verschonerungsverein dem Terrain an Man bepflanzte die Hange mit Baumen vor allem mit Flieder und legte Wege an nbsp Die Jahnhohle von der Saale gesehen1912 kaufte die Stadt Halle das Areal vom Land Preussen fur 50 000 Mark um unterhalb des Berges einen Abwasserkanal anzulegen Man nutzte dafur auch den bereits im 17 Jahrhundert angelegten Treidelweg auf dem die Treidler die Schiffe saaleaufwarts zogen Von 1890 bis 1922 befand sich vor dem heutigen Treppenaufgang zur Jahnhohle ein von Joseph Kaffsack errichtetes riesiges Kaiserdenkmal Bekannt wurden die Klausberge vor allem durch die Dichter Joseph von Eichendorff und Ludwig Holty sowie durch Friedrich Ludwig Jahn An Eichendorff erinnert die Eichendorffbank und an Jahn die Jahnhohle Auch der lyrische Dichter Holty der wie Eichendorff ein Jahr in Halle studierte besang in seinen Versen das liebliche Saaletal Auf einer Felsenkuppe gegenuber der Krollwitzer Papierfabrik soll die so genannte Holtybank gestanden haben Am Abend des 17 September 1822 soll die Dichterin Luise Brachmann von einem Felsvorsprung vor der Jahnhohle aus Liebeskummer in die Saale gesprungen sein Nach Schultze Gallera ist es jedoch wahrscheinlicher dass sie sich in der Nahe der Steinmuhle in die Saale sturzte Dieser Felsvorsprung auch Brachmann Felsen oder Halzbrecherfelsen genannt wurde 1850 zu einem grossen Teil weggesprengt Literatur BearbeitenOtto Jacob Die Klausberge Trothaer Geschichte Trothaer Geschichten Heft 3 Hrsg v d Burgerinitiative Gesundes Trotha e V Druck Zuck Halle Saale 1994 ISBN 3 928466 07 0 Siegmar von Schultze Gallera Topographie oder Hauser und Strassen Geschichte der Stadt Halle a d Saale Dritter Band Die Eingemeindungen Giebichenstein Trotha Crollwitz Gimritz Verl Wilhelm Hendrichs Halle 1920 Reprint Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 305 2 S 100 105 K Billwitz S Brautigam J Buschendorf u a Das Saaletal in Halle Geschichte und Gegenwart Natur und Umwelt Hrsg v Rat der Stadt Halle Saale 1982 ohne ISBN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klausberge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arbeitskreis Hallesche Auenwalder AHA vom 15 Juni 2014 Mehr Schutz fur Klausberge und ForstwerderLandesverwaltungsamt Sachsen Anhalt Naturpark Unteres Saaletal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klausberge amp oldid 188582707