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Die Kirche von Nousiainen finn Nousiaisten kirkko oder Heinrichskirche von Nousiainen finn Nousiaisten Pyhan Henrikin kirkko ist eine mittelalterliche Steinkirche in der Gemeinde Nousiainen im Sudwesten Finnlands Sie ist die Grablege des Heiligen Heinrich von Uppsala der Mitte des 12 Jahrhunderts in Nousiainen als erster Bischof Finnlands wirkte Die heutige Kirche von Nousiainen wurde wahrscheinlich in den 1420er Jahren erbaut Damit gehort sie zu den altesten erhaltenen Steinkirchen auf dem finnischen Festland In architektonischer Hinsicht fallt sie durch ihren ungewohnlichen Grundriss auf Die Kirche von Nousiainen dient als Pfarrkirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Nousiainen Die Kirche von Nousiainen Blick aus Sudsudwest mit Waffenhaus und Grabkapelle des Heiligen Heinrich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Interieur 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auchGeschichte BearbeitenSiehe auch Christianisierung Skandinaviens und Schwedische Kreuzzuge nbsp Auf dem Sarkophag Heinrichs in der Kirche von Nousiainen werden die Ereignisse des Kreuzzuges nach Finnland dargestellt Das heute unbedeutende Nousiainen war im Mittelalter das Zentrum der Christianisierung Finnlands und der erste Bischofssitz des Landes Nach dem Kreuzzug des schwedischen Konigs Erik IX nach Finnland der wahrscheinlich im Jahr 1155 1157 oder 1158 stattfand wirkte der spater als Heiliger verehrte Heinrich von Uppsala als erster Bischof von Finnland in Nousiainen Nach seinem gewaltsamen Tod im darauffolgenden Winter wurde er in Nousiainen bestattet Im Jahr 1229 wurde der Bischofssitz nach Koroinen bei Turku verlegt und die Kirche von Nousiainen damit zu einer einfachen Pfarrkirche degradiert Als Grablege des Heiligen Heinrich der offenbar schon bald nach seinem Tod verehrt wurde durfte die Kirche aber eine uberdurchschnittliche Bedeutung beibehalten haben Die erste urkundliche Erwahnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1232 Der Uberlieferung nach soll bereits zu Lebzeiten Heinrichs eine Holzkirche bestanden haben Die altesten Funde die bei archaologischen Grabungen an der Stelle der heutigen Steinkirche gefunden wurden stammen aber erst aus dem fruhen 14 Jahrhundert sodass nicht gesichert ist ob sich die Kirche Heinrichs an derselben Stelle befand Es ist aber davon auszugehen dass die Steinkirche mehrere aufeinanderfolgende holzerne Vorgangerbauten hatte da zwischen der Grundung des Kirchspiels und dem Bau der Steinkirche fast drei Jahrhunderte lagen und die Holzkirchen gewohnlich nur von kurzer Lebensdauer waren Im 15 Jahrhundert setzte auf dem finnischen Festland eine Phase grosser Kirchenbauaktivitat ein In diesem Zuge wurde auch die holzerne Kirche von Nousiainen durch den bis heute erhaltenen Steinbau ersetzt Wahrscheinlich stammt die Kirche aus den 1420er oder spatestens den 1430er Jahren Damit durfte sie nach dem deutlich fruher entstandenen Dom von Turku die zweitalteste Kirche auf dem finnischen Festland sein eine Reihe noch alterer Kirchen findet sich auf der Inselgruppe Aland die historisch eine Sonderstellung einnimmt Die Kirche von Nousiainen ist weitgehend in ihrer ursprunglichen Baugestalt erhalten Der einzige Eingriff in die historische Bausubstanz ist der Anbau der Grabkapelle des Heiligen Heinrich im Jahr 1901 nach Planen von Josef Stenback Baubeschreibung BearbeitenDie Kirche von Nousiainen steht am Ufer des Flusschens Hirvijoki rund drei Kilometer nordostlich des Ortskerns von Nousiainen inmitten einer typisch sudwestfinnischen Kulturlandschaft Sie wird umgeben von einem kleinen ummauerten Friedhof Auf der anderen Flussseite steht das Pfarrhaus aus dem Jahr 1890 Wie fur die mittelalterliche Kirchenarchitektur Finnlands typisch ist die Kirche von Nousiainen aus Feldstein erbaut Sie sticht aber unter den ansonsten recht einformigen mittelalterlichen Steinkirchen Finnlands durch ihre Grundrissform hervor Ungewohnlich sind der dreiseitige Abschluss an der Westseite des Langhauses und der funfseitige Chor 9 5 8 3 Meter der sich an seiner Ostseite anschliesst An die Sudseite des Chors ist seinerseits die Grabkapelle des Heiligen Heinrich angebaut die in ihrer ebenfalls funfseitigen Form den Chor imitiert Das geostete Langhaus misst 26 5 15 2 Meter Wie ublich schliessen sich an seiner Nordseite eine Sakristei und an der Sudseite ein Waffenhaus an Das steile Dach der Kirche ist mit Schindeln gedeckt Einen Kirchturm gibt es nicht Der freistehende Glockenstapel stammt aus dem Jahr 1750 Das Langhaus der Kirche von Nousiainen ist in drei Kirchenschiffe unterteilt und mit Backstein ausgeschmuckt Das Mittelschiff ist doppelt so breit wie die Seitenschiffe Den Innenraum schliesst ein Kreuzgewolbe ab Die Gewolbe schmucken einfache Wandmalereien die wahrscheinlich aus der Entstehungszeit der Kirche stammen Sie wurden Ende des 18 Jahrhunderts ubertuncht und erst 1936 wieder vollstandig freigelegt Tur und Fensteroffnungen sind in ihrer ursprunglichen Gestalt erhalten Der Haupteingang zur Kirche befindet sich im Waffenhaus auf der Sudseite Interieur BearbeitenDas wichtigste Ausstattungsstuck der Kirche von Nousiainen ist der Sarkophag des Heiligen Heinrich Er befindet sich im Mittelgang der Kirche 1901 wurde er in die neu erbaute Grabkapelle uberfuhrt 1968 aber wieder an seine ursprungliche Stelle verlegt Der Sarkophag besteht aus schwarzem vermutlich aus Belgien importierten Kalkstein und ist mit Messingplatten gedeckt In die Messingplatten sind eine Darstellung des Heiligen sowie von Szenen aus seinem Leben seines Martyrertodes und von Wundern die er nach seinem Tod vollbracht haben soll eingraviert Der Sarkophag wurde nach 1429 in der Kirche von Nousiainen aufgestellt Die Uberreste des Toten sind nicht mehr vorhanden Sie durften in mehreren Phasen als Reliquien in den Dom von Turku uberfuhrt worden sein Von der mittelalterlichen Ausstattung der Kirche sind ansonsten 14 Holzschnitzereien erhalten Noch in der Kirche befinden sich eine Skulptur des Heiligen Heinrich aus dem fruhen 15 Jahrhundert sowie ein Triumphkreuz und eine Skulptur des Heiligen Sebastian beide aus der Zeit um 1500 Die ubrigen Skulpturen werden heute im Finnischen Nationalmuseum aufbewahrt Die Kanzel der Kirche stammt aus dem Jahr 1640 der Rest der Innenausstattung ist modern Literatur BearbeitenMarkus Hiekkanen Suomen keskiajan kivikirkot Suomalaisen Kirjallisuuden Seuran toimituksia 1117 Suomalaisen Kirjallisuuden Seura Helsinki 2007 ISBN 978 951 746 861 9 S 120 125 Weblinks BearbeitenDie Kirche von Nousiainen im Register der landesweit bedeutenden Kulturlandschaften der finnischen Museumsbehorde Die Kirche von Nousiainen im Baudenkmalsregister der finnischen Museumsbehorde Website der Kirchengemeinde NousiainenSiehe auch BearbeitenListe der mittelalterlichen Steinkirchen in Finnland60 615804 22 126809 Koordinaten 60 36 56 9 N 22 7 36 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche von Nousiainen amp oldid 150764954