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Die evangelisch lutherische Kirche Helstorf ist eine barocke Dorfkirche in Helstorf einem Ortsteil der Stadt Neustadt am Rubenberge in der Region Hannover in Niedersachsen Kirche HelstorfInhaltsverzeichnis 1 Zugehorigkeit 2 Vorgangerbau 3 Baubeschreibung 3 1 Altar 3 2 Taufe 3 3 Orgel 3 4 Turm 4 Liste der Pastoren 4 1 Vorreformatorische Zeit 4 2 Nach der Reformation 5 Gelaut 5 1 Petrusglocke 5 2 Eingeschmolzene Glocke von 1650 5 3 Uhrglocke 5 4 Glocke von 1722 5 5 Glocke I von 1925 5 6 Glocke II von 1925 6 Kirchhof Alter Friedhof 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZugehorigkeit BearbeitenDie Kirche Helstorf ist die Hauptkirche der Kirchengemeinde Helstorf im Kirchenkreis Neustadt Wunstorf im Sprengel Hannover der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Zur Kirchengemeinde gehoren die Neustadter Stadtteile Luttmersen Warmeloh Vesbeck der Wedemarker Gemeindeteil Duden Rodenbostel sowie die Kapellengemeinde Abbensen Vorgangerbau BearbeitenEin Vorgangerbau wurde wohl schon im 13 Jahrhundert errichtet Die erste Erwahnung der Helstorfer Kirche erfolgte 1438 als Helstorpe kerkhere Es handelte sich um eine romanische Hausteinkirche 1 von der der Glockenturm und das Taufbecken erhalten sind Das Kirchenschiff der Vorgangerkirche wurde abgerissen und 1751 durch den heutigen grosseren Bau ersetzt 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Altar nbsp Taufengel von 1751 nbsp Heyder OrgelIm Anschluss an den Westturm entstand 1750 1751 eine Saalkirche mit sechsachsigem Langhaus Der Innenraum ist mit einer Halbkreistonne uberdeckt Ringsum befinden sich Priecheneinbauten als Stutzen Der Chorraum ist durch die Altarwand abgetrennt Die Altarwand wurde in den 1970er Jahren im Zuge der Entbarockisierung versetzt und dadurch der Chor verkleinert Heute dient die Flache hinter dem Altar als Arbeitsraum des Kusters Die Kirchenausstattung Altar Priechen Banke wurde dem Zeitgeschmack farblich neu gefasst aber nicht entfernt Altar Bearbeiten Der Kanzelaltar von 1751 stammt aus der Werkstatt des Johann Friedrich Ziesenis Er hat einen eingeschossigen Aufbau mit korinthischer Saulenstellung starke Verkropfungen einen Giebelaufsatz mit gebrochenem Deckgesims und Vasenbekronungen Das Altarbild stellt Jesus mit seinen Jungern beim Abendmahl dar In der Darstellung ist der Hasenbraten auf dem Tisch bemerkenswert der sich jedoch auch in anderen Abendmahlsdarstellungen der Region z B Jakobuskirche Hagen Neustadt a Rbge findet Taufe Bearbeiten Das heute verwendete romanische Taufbecken entstammt noch dem Vorgangerbau vermutlich sogar einem noch fruheren Kirchenbau Der barocke Taufengel von 1751 hing ursprunglich in der Mitte des Chorraums und war mittels einer Mechanik absenkbar In den Handen hielt er die Taufschale Diese ebenfalls aus dem Jahre 1751 existiert noch wird jetzt bei Taufen in den Aufsatz des Taufsteins gestellt Orgel Bearbeiten Die romantische Orgel aus dem Jahr 1864 mit ihrem neugotischen Prospekt stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers Carl Heyder Sie verfugt uber elf Register davon acht im Manual und drei im Pedal Sie ist nahezu vollstandig original erhalten und wurde zuletzt 2007 durch Bartelt Immer restauriert Turm Bearbeiten Ausser den vier Eichenholzeckstandern ist an jeder Wandseite je ein Mittelstander angeordnet welche bis zur Traufe durchlaufen und durch Mittelriegel in zwei Hohen miteinander uberkreuzt verbunden sind und durch Kopfbander ausgesteift werden Der unterste Mittelriegel in Nord Sud Richtung liegt auf 2 47 m der nachsthohere auf 5 67 m in Ost West Richtung Die Glockenstubenbalkenanlage hat sich durch kreuzende Mittelriegel versteift Alle Wandseiten sind mehrfach mit doppelten Andreaskreuzen und Wandriegeln ausgesteift Die Aussenverkleidung ist eine Holzverkleidung 3 Grundriss 6 5 6 4 mTraufhohe 12 14 mTurmhohe 24 6 mEckstander 0 37 0 4 mMittelstander 0 37 0 4 mSparren 0 25 0 22 mGlockenstuhlbalkenlange 8 9 mListe der Pastoren BearbeitenVorreformatorische Zeit Bearbeiten Lediglich ein Name aus der vorreformatorischen Zeit ist uberliefert 1438 Didericus to Helstorpe kerkhere 4 Nach der Reformation Bearbeiten Nach der Einfuhrung der Reformation durch Herzogin Elisabeth durch Erlass der Calenberger Kirchenordnung fur ganz Calenberg Gottingen folgte eine grundliche Kirchenvisitation die vom 17 November 1542 bis zum 30 April 1543 im Herzogtum stattfand Die Kirche in Helstorf muss bereits 1542 visitiert worden sein da sich der erste lutherische Pastor bereits auf das Jahr 1542 datieren lasst In der Tabelle sind alle Pastoren seit der Reformation dargestellt fehlende Daten lassen sich nicht ermitteln 5 Pastor von bis Name Bemerkungen1542 15 Gerhardus Wilbeke1558 15 Er ich Witberg1580 Konrad Homann geb um 1551 in Neustadt a Rbge fur die Kirche in Helstorf bis 1588 aktenkundig1601 1611 Henricus Fromdtling Fremdtling vorher Feldprediger1611 1619 Konrad Drosemeier geb in Helstorf spater Pastor in Immenrode Goslar 1619 1625 Berhard Weber 1625 ermordet ob dies in Zusammenhang mit der zeitgleichen Belagerung Neustadt a Rbge durch Tilly steht kann nur vermutet werden1625 1650 Johann Koltmann Goltmann gest 16501650 1684 Christoph Scharnhorst gest 16841684 1692 Johann Georg Ernst Schulenburg bis 1692 Pastor von Helstorf danach Pastor am Braunschweiger Dom1693 1704 Georg David Wagenmann gest 17041704 1706 Christoph Heinrich Wagenmann Bruder des vorherigen gest 17061706 1706 Vakanz 1707 1708 Heinrich Jakob Passau Pashan Vakanzvertreter1708 1729 Friedrich Anton Mensching gest 17291729 1763 Johann Henning Leo Bis zu seinem Tod Pastor in Helstorf in seine Amtszeit fallt der Kirchenneubau1763 1777 Gerhard Wilhelm Arnold Niemann danach bis 1803 Pastor in Bordenau1777 1789 Gottlieb Wilhelm Holscher spater bis zu seinem Tod 1808 Prediger in Brelingen sein Grabstein ist an der Kirche in Brelingen erhalten1788 1789 Karl Wilhelm Koring Vakanzvertreter1790 1792 Johann Christoh Gerhard Hornemann gest 17921793 1817 Johann Friedrich Julius Schulenburg 1783 Hauslehrer bei Johann Christian Kestner gest 18171817 1824 Ernst Friedrich Grote spater Pastor in Kolenfeld danach in Idensen1824 1838 Heinrich Konrad Friedrich Deichmann spater Pastor in Kirchrode emeritiert 18491838 1853 Ernst Christian Friedrich Jordan spater bis zum Tod 1863 Pastor in Romstedt1853 Heinrich August Wilhelm Kupffer 18531853 1866 Johann Wilhelm Robert Klettwig Sohn des Bankiers Klettwig Gottingen spater Pastor in Gross Flothe ab 1882 beurlaubt nach Gottingen und Leipzig emeritiert1866 1852 Heinrich Georg Friedrich Wolkenhaar gest 18821882 1883 Hermann Richard Wilhelm Simon Pastor von Mandelsloh Vakanzvertreter1883 1885 Hugo Flemming trat von der Stelle zuruck1885 1889 Johann Karl Christian Ludwig Rost Examen bei den Freiprotestanten abgelegt spater Pastor in Mechtshausen1889 1891 Hermann Richard Wilhelm Simon Pastor von Mandelsloh Vakanzvertreter1891 1906 Friedrich Wilhelm Heinrich Penshorn spater bis zu seinem Tod 1928 Superintendent in Diepholz1906 1907 Hermann Richard Wilhelm Simon Pastor von Mandelsloh Vakanzvertreter1907 1927 Johann Heinrich Emmanuel Schultz vorher Pastor in Gustedt und Rheden trat auf eigenen Antrag in den Ruhestand1927 Vakanz1927 1934 August Ludwig Christian Johannes Fulda vorher Pastor in Winsen spater in Wechold1934 1936 Adolf Ernst Paul Gerhard Boes Pastor von Mandelsloh Vakanzvertreter1936 1955 Friedrich Hermann Schroder vorher Pastor in Pattensen 1943 1945 Soldat bis 1948 in britischer Kriegsgefangenschaft 1955 in den Ruhestand 1955 1967 Eduard Weiss vorher in der Mission tatig 1967 in den Ruhestand1967 1968 Albrecht Weber Vakanzvertreter1969 1981 Paul Gudowius Nebenamtlich bis 1984 Militarseelsorger an der Wilhelmstein Kaserne1981 1982 Vakanz1982 1983 Karl Hesse danach bis zum Ruhestand 2019 Pastor in Gerzen Alfeld 1983 Vakanz1983 1990 Dr Martin Bock 1983 1990 auch Militarseelsorger an der Wilhelmstein Kaserne 1990 wechsel an das Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr1991 1996 Detlef von Holst spater Pastor an der St Petri Kirche Kopenhagen spater Pastor am Dom zu Helsingor1996 2001 Wolfgang Gerts spater Landesobmann fur die Blaserarbeit2001 Vakanz2002 2019 Annedore Wendebourg 2019 in den Ruhestandseit 2020 Jens RakeGelaut BearbeitenPetrusglocke Bearbeiten Die Glocke wurde 1489 von einem unbekannten Glockengiesser gegossen sie tragt in Minuskelschrift die Inschrift ego vocor petrus anno d omi ni mcccclxxxix Auf der Seite ist das Bild des Petrus zu sehen gegenuberliegend die Kreuzigungsgruppe Sie hat einen Durchmesser von 56 5 cm bei einem Gewicht von 110 kg Eingeschmolzene Glocke von 1650 Bearbeiten Die Glocke wurde 1650 von Ludolf Siegfried in Hannover gegossen Die Inschrift lautete S H IOHAN GOLTMAN PASTOR ALHEI ZU HELSTORFE HAT BEHUFE DIESER KLOCKEN ZU GIESEN GEGEBEN 10 DALER IST ALSO DEN 3APRILIS IN DEN HEHREN ENTSCHLAFEN IURGEN HARKE TONIES MEIER HEINRICH MEIER ALTRITE DAS GESAMPTE KIRCHSPIEL HELSTORFF MEISTER LUDOLF SIEGFRIET HAT MICH HANNOVER GEGOSSEN ANNO CHRISTI 1650 A G S M Die Glocke hatte ein Gewicht von 600 kg Diese Glocke wurde am 29 August 1917 ausgebaut und im Rahmen der Metallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen 6 Uhrglocke Bearbeiten Die Glocke wurde 1718 von einem unbekannten Glockengiesser gegossen sie tragt in gotischer Schrift die Inschrift ORA VIRGO NOS ILLO PANE COELI DIGNOS EFFICI 1718 Sie ist ausserhalb des Turms zum Kirchenschiff ragend angebracht und hat ein Gewicht von 100 kg Glocke von 1722 Bearbeiten Die Glocke wurde 1722 von Thomas Riedweg in Hannover gegossen Die Inschrift unter der Haube zwischen Ornamenten lautet M THOMAS RIEDEWEG GOSS MICH IN HANNOVER die Inschrift am langen Feld BEY ZEITEN EHREN FRIEDRICH ANTON MENSCHING PASTORIS ANNO 1722 IST DIESE GLOCKE AUF DES KIRCHSPIELS ZU HELSTORF UND DESSEN GEMEINDE UNKOSTEN UMGEGOSSEN und am Schlagring KOMMT LASSET UNS ANBETEN UND KNIEN UND NIEDERFALLEN PS 95 VERS 6 Bei einem Durchmesser von 98 cm hat sie ein Gewicht von 750 kg Die Glocke wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmt und erlitt beim Transport einen Schaden dieser wurde 1957 geschweisst Glocke I von 1925 Bearbeiten 1925 wurde zwei Glocken fur die Helstorfer Kirche bei der Radlersche Glockengiesserei gegossen Beide als Ersatz fur die im Jahr 1917 gespendete Glocke Die Erste und grossere erhielt die Inschrift GEOPFERT FUR VATERLANDS WEHR 1917 ERNEUT ZU GOTTES EHR 1925 hier folgen die Namen der Kirchenvorsteher Sie hat einen Durchmesser von 112 cm und wiegt 800 kg Glocke II von 1925 Bearbeiten Die zweite Glocke wurden ebenfalls von der Radlerschen Glockengiesserei gegossen Sie tragt als Inschrift NACH KRIEGSLEID IN SCHWERER ZEIT DEM HERRN GEWEIHT bei einem Durchmesser von 75 cm wiegt sie 250 kg nbsp Petrusglocke Helstorf nbsp Ruckseite der Glocke von 1722 nbsp Glocke Helstorf von 1722 nbsp Glocke I von 1925 nbsp Glocke II von 1925Kirchhof Alter Friedhof Bearbeiten Hauptartikel Helstorfer Kirchfriedhof nbsp Plan des alten Helstorfer FriedhofesDie Flache um die Kirche wurde wahrscheinlich schon seit Bestehen der Kirche als Begrabnisplatz benutzt Der Kirchfriedhof wurde 1855 erweitert 1888 jedoch zugunsten einer Neuanlage ausserhalb des Ortes geschlossen Nach dem Ende der Weltkriege errichtete man Denkmaler fur die gefallenen Soldaten Mit seinen vielfaltig erhaltenen Grabsteinen ist er ein Zeugnis der protestantischen Sepulkralkultur des 17 bis 19 Jahrhunderts Literatur BearbeitenHELSTORF Ev Kirche In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 686 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Helstorf Sammlung von Bildern Website der Kirche HelstorfEinzelnachweise Bearbeiten Karl Kayser Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542 1544 Gottingen 1897 Carolin Krumm Christiane Segers Glocke Niedersachsisches Landesamt fur Denkmalpflege Baudenkmale in Niedersachsen Bd 13 Region Hannover 2 Nordlicher und ostlicher Teil mit den Stadten Burgdorf Garbsen Langenhagen Lehrte Neustadt a Rbge Sehnde Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel Isernhagen Uetze und Wedemark Hrsg Christiane Segers Glocke bearbeitet von Carolin Krumm CW Niemeyer Buchverlage Hameln 2005 ISBN 3 8271 8255 7 S 368 f Helmut Schwesig Holzerne Glockenturme in Niedersachsen Dissertation Hannover 1983 Heimatverein Helstorf Helstorf Geschichte eines Dorfes an der Leine Band 1 Heimatverein Helstorf Helstorf Geschichte eines Dorfes an der Leine Band 1 S 285 287 Heimatverein Helstorf Helstorf Geschichte eines Dorfes an der Leine Band 1 52 587214 9 584554 Koordinaten 52 35 14 N 9 35 4 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Helstorf amp oldid 238238974