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Die Kirche Gnevezow auch Kapelle Gnevezow ist ein Kirchengebaude im Ortsteil Gnevezow der Gemeinde Borrentin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Sie gehort zur Kirchengemeinde Hohenbollentin Lindenberg in der Propstei Demmin des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises 1 Kirche Gnevezow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Ausstattung 4 Verlorene Glasmalereien 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Dorf Gnevezow gehorte seit 1286 dem Kloster Verchen Eine Kirche in Gnevezow wurde erstmals 1309 urkundlich erwahnt als ein Streit zwischen dem Priester Hermann Deken und Lutgard von Artlenburg uber die Kirche beigelegt wurde 2 Lutgardis von Hertenburg ubergab 1342 die Gnevezower Kirche dem Priester Albert Die im selben Jahr erfolgte Schenkung von drei Hufen an die Kirche wurde 1354 von Herzog Barnim III bestatigt Nach der Einfuhrung der Reformation in Pommern und der Sakularisation der Kloster war die nun als Kapelle Gnevezow bezeichnete Kirche Filialkirche von Wolkwitz 1584 kam Gnevezow zum herzoglichen Amt Lindenberg Herzog Ernst Ludwig ubte das Patronatsrecht uber die Wolkwitzer Mutterkirche und der Filialkirchen in Meesiger und Gnevezow aus 1612 trat sein Nachfolger Herzog Philipp Julius das Patronatsrecht gegen die Gerechtigkeit an einem Gnevezower Bauernhof an Georg von Maltzan ab Gebaude Bearbeiten nbsp WestgiebelDie Kirche wurde im 16 Jahrhundert aus Feldstein mit Einfassungen aus Backstein ohne Turm neu errichtet Die beiden Fachwerkgiebel und das Dach wurden bei einer Sanierung der Kirche erneuert Dabei wurden die Dachgiebel senkrecht verbrettert Je zwei Segmentbogenfenster mit Bleiglasscheiben befinden sich hochgelegen in den Langseiten und dem Ostgiebel Eine Pforte in der Sudseite ist heute zugemauert Uber ihr befindet sich ein kleines rechteckiges Fenster Das Westportal zeigt noch eine Spitzbogennische Ausstattung BearbeitenDie Kanzel mit Abbildungen der Evangelisten sowie des Apostels Paulus und Jesus Christus an der Treppe die Altarschranken und das Chorgestuhl mit Landschaftsmalereien an den Brustungen werden auf den Anfang des 18 Jahrhunderts datiert Der Altarschrein mit geschnitzten Reliefszenen zu Leben und Passion Christi sowie einer vollplastischen Christusfigur stammt wahrscheinlich aus dem 17 Jahrhundert Hugo Lemcke datierte das Masswerk und die Schnitzereien auf das 16 Jahrhundert Folgende Schnitzfigurengruppen sind im Altarschrein angeordnet Linker Flugel Mittelschrein Rechter FlugelMaria VerkundigungDas heilige Abendmahl Die Heiligen Drei KonigeDie Taufe im Jordan Zwei schreibende EvangelistenJesus Christus Grablegung JesuAuferstehung Jesu Christi Jesus segnet die KindleinDas jungste GerichtDie Glocke wurde 1697 von Ernst Siebenbaum in Rostock gegossen Sie befindet sich in einem Glockenstuhl an der Ostseite der Kirche Verlorene Glasmalereien Bearbeiten1842 ubergab der damalige Demminer Superintendent Franz Hermann Lengerich 1805 1881 der Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Nachricht und Zeichnungen von vier Glasmalereien die sich in der Kirche befanden Der Brief Lengerichs und die Zeichnungen die der damalige Wolkwitzer Pastor Heinrich Ferdinand Severin 1850 in seinem Auftrag anfertigen liess befinden sich heute im Landesarchiv Greifswald Bei den Nachzeichnungen handelt es sich um die der Wappen des Herzogs Ernst Ludwig nur Fragmente seiner Frau Sophia Hedwig von Braunschweig Wolfenbuttel des herzoglichen Amtshauptmanns zu Verchen und Lindenberg Jurgen Kothe und dessen Frau Anna von der Marwitz Dabei passt das Anna von Marwitz zugeschriebene Wappen weder zur Familie von der Marwitz noch zu der ihres zweiten Ehemanns Claus von Buckow Moglicherweise handelt es sich um die irrtumlich zusammengefugten Reste zweier Glasmalereien Ein weiteres Wappen auf demselben Zeichenblatt oben eine sitzende Taube unten drei aus der Erde wachsende Blumenzweige konnte bisher nicht zugeordnet werden Wahrscheinlich wurden die herzoglichen Wappen vor Ernst Ludwigs Tod 1592 gestiftet die des Amtshauptmanns und seiner Frau 1597 Da Hugo Lemcke in seiner Schriftenreihe Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Pommern die Glasmalereien nicht erwahnte ist davon auszugehen dass diese gegen Ende des 19 Jahrhunderts nicht mehr vorhanden waren Literatur BearbeitenJoachim Zdrenka Die verlorenen Glasmalereien und Inschriften des 16 Jahrhunderts aus der Kirche zu Gnevezow Kreis Demmin In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 85 N G Elwert Marburg 1999 S 39 48 Digitalisat Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR Bezirk Neubrandenburg Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1982 S 93 Hugo Lemcke Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Pommern 2 Teil Der Regierungsbezirk Stettin Bd I Heft I Der Kreis Demmin Leon Saunier Stettin 1898 S 20 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Gnevezow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kirche Gnevezow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Kirchengemeinde Hohenbollentin Lindenberg Abgerufen am 28 Marz 2013 Pommersches Urkundenbuch Bd 4 Teil 2 Nr 2570 53 7904749 12 96394363 Koordinaten 53 47 25 7 N 12 57 50 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Gnevezow amp oldid 231370312