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Das pommersche Kloster Verchen ist eine ehemalige Klosteranlage der Benediktinerinnen aus dem 13 Jahrhundert in Verchen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern Sie befindet sich am Nordufer des Kummerower Sees und wird heute von einem evangelischen Konvent betrieben Ehemalige Klosterkirche in Verchen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 2 1 Klosterkirche 2 2 Weitere Gebaude 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Sankt Marien Kloster Verchen wurde Ende des 12 Jahrhunderts als Benediktinerinnenkloster gegrundet 1191 bestatigte Bischof Sigwin von Cammin die Stiftung der adeligen Liutizen Heinrich und Borts Boris Sohne des Rannus Ramno Ursprunglich befand sich das Kloster auf dem Klosterberg bei Altentreptow der damals Marienberg genannt wurde Die Stifter ubereigneten dem Kloster ihren in der Landschaft Tollense liegenden Besitz mit Ausnahme des Dorfes Klatzow Dieser Ort wahrscheinlich der Alterssitz der Stifter durfte ab 1194 Klosterbesitz geworden sein In den folgenden Jahrzehnten wurde der Klosterkonvent nach Klatzow verlegt Der genaue Zeitpunkt der Ubersiedlung ist nicht bekannt 1239 erhielt das jetzt in Klatzow ansassige Kloster die Kirche Hohenmocker mit ihren Einkunften und die Halfte des Ortes Auch die Dorfer Loikenzin Barkow Buchar und Rosemarsow gelangten in den klosterlichen Besitz Zu dieser Zeit wurde das Kloster zunehmend durch die pommerschen Herzoge das Bistum Cammin und den ortlichen Adel mit Besitzungen am Ostufer des Kummerower Sees versehen Dazu gehorten die Dorfer Klenz Chlodonitz Lindenhof Kaseke Meesiger Metschow Trittelwitz einschliesslich der dortigen Kirchen und Kapellen In Verchen selbst schenkten den Nonnen 1248 Reimar und Raven von Buch auf Konerow das Patronat der Katharinenkirche das Dorf erhielten sie 1255 vom Herzog Wartislaw III Bereits 1245 wurde das Kloster auf dem Marienwerder bei Verchen ansassig Der damals noch in Klatzow verbliebene Propst erhielt einige Jahre spater die Verchener Pfarrkirche Auch der Marienwerder erwies sich als kein geeigneter Ort fur das Kloster und so begann man 1265 mit einem neuen Klosterbau in Verchen Die Katharinen Kirche in Verchen wurde auch der Maria geweiht und zur Klosterkirche 1269 war der letzte Umzug abgeschlossen die Klostergebaude allerdings noch nicht fertiggestellt Verschiedene Ablassbriefe dieser Zeit zeugen von dem Klosterbau und dem damit verbundenen Geldbedarf Der Klosterbesitz erweiterte sich in den folgenden Jahrzehnten vor allem durch Schenkungen Im 14 Jahrhundert besass das Kloster vier Muhlen Zahlreiche Kirchen waren dem Patronatsrecht des Klosters unterstellt In der wirtschaftlichen Blutezeit des Klosters betrug der Landbesitz etwa 7000 Hektar Dieser Grundbesitz des Klosters wurde als Lehen an den ortlichen Landadel vergeben Die ausgedehnten Besitzungen und die Lage des Klosters im Grenzgebiet zwischen Pommern und Mecklenburg brachten auch Konflikte mit sich So lag man mit dem Kloster Dargun bis zur Auflosung im Streit um die Fischrechte auf dem Kummerower See und der Peene Auch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Mecklenburg Pommern und Brandenburg bedrohten die wirtschaftliche Existenz des Klosters Dazu gehort auch die Fehde zwischen Bernd von Maltzahn und den pommerschen Herzogen von 1478 bis 1494 Die Ordensschwestern in der besten Zeit wahrscheinlich in der Zahl zwischen 15 und 20 stammten uberwiegend aus pommerschen und mecklenburgischen Adelsgeschlechtern wie Maltzahn Heydebreck Voss Wacholz Pentz und Osten Der Konvent stand auch burgerlichen Frauen offen die Priorin wurde aber aus den adeligen Mitgliedern des Konvents gewahlt Entstammte sie wie beispielsweise Elisabeth von Pommern Priorin von 1494 bis 1516 dem Hochadel so hatte sie auch statt des Propstes Vorrang bei der Vertretung des Klosters nach aussen 1534 wurde auf dem Reformationsentscheid beim Landtag von Treptow an der Rega der Erhalt des Klosters beschlossen Herzog Barnim IX Pommern entschied sich trotzdem fur die Sakularisation des Klosters Obwohl auch das Kloster Verchen als Zuchtanstalt und Versorgung fur adlige Jungfrauen vorgesehen war ist es in Verchen nicht zur Einrichtung eines Damenstifts gekommen 1535 gab es bereits einen Amtshauptmann 1581 starb die zuletzt in das Kloster eingetretene Benediktinernonne damit war das Kloster erloschen Gebaude BearbeitenBei einem Grossbrand zwischen 1560 und 1575 wurden die meisten Klostergebaude zerstort Klosterkirche Bearbeiten Die ehemalige Klosterkirche in Verchen ist ein fruhgotischer Backsteinbau Drei der ehemals funf im Mittelalter entstandenen Fenster mit Glasmalereien die zu den altesten in Mecklenburg Vorpommern gehoren sind noch erhalten Auch der Mittelschrein des Altars von 1420 mit einer Verkundigungsszene und der Altaraufsatz Predella von 1500 blieben erhalten Auf Veranlassung von Konig Friedrich Wilhelm IV wurde die Kirche im Jahre 1858 renoviert 1969 wurden im Chorraum mittelalterliche Fresken freigelegt Weitere Gebaude Bearbeiten Die Kellergewolbe des Jugendhotels um 1700 als Amtshaus aus Ziegeln der abgebrochenen Klostergebaude errichtet stellen wahrscheinlich den Grundriss der alten Propstei dar Pfarr und Gemeindehaus befinden sich annahernd im Bereich von zwei der drei Flugel des Konventsgebaudes Ob die alte Schule ehemals Kusterhaus am Ort der alten Klosterpforte steht ist ohne archaologische Untersuchungen nicht nachweisbar Heutige Nutzung BearbeitenVon 2004 bis 2015 befand sich ein Konvent der Communitat Christusbruderschaft Selbitz im Kloster Verchen 1 Literatur BearbeitenWilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Digitalisat Google Buchsuche Thomas Hoflich Das St Marienkloster in Verchen in Vergangenheit Gegenwart und Zukunft In Schriften des Fordervereins Kreisheimatmuseum Demmin 5 Grenzregion zwischen Pommern und Mecklenburg Vortrage 2003 Thomas Helms Verlag 2005 ISBN 3 935749 53 8 S 84 88 Einzelnachweise Bearbeiten Ordensschwestern verlassen Kloster Verchen Nachrichten Aktuell kirche mv de In kirche mv de www kirche mv de abgerufen am 26 Dezember 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Kloster Verchen in der Landesbibliographie MV St Marien Kloster Verchen53 851111111111 12 904444444444 Koordinaten 53 51 4 N 12 54 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Verchen amp oldid 231371979